DDR-Vietnam

33 Jahre Deutsche Einheit: (M)EINE irre Flucht-Story aus der maroden Ost-Zone

33 Jahre Deutsche Einheit – 62 Jahre MAUERBAU – Meine irre Flucht(geschichte) aus der Ost-Zone. Zum Tod von Michail Gorbatschow: Eine große Erinnerung an einen Wandel der Welt, den es ohne diesen Mann niemals gegeben hätte und wie gut kennt ihr euch im Einheitsquiz aus? ICH hatte hundert Prozent:

Moralisch und psychisch geschwächt mussten Lebensentscheidungen getroffen werden. Wir waren uns nicht EINIG und rissen deshalb die Mauern nieder, die vor mehr als 60 Jahren gebaut wurden, jagten die Stalinisten und Roten Socken über den Jordan und schlossen uns einer BESSEREN WELT an, dem Kapitalismus und sorgten dafür, dass Deutschland wieder EINS wurde. Wir hatten die Schnauze voll von Inkompetenz, Misswirtschaft und Sozialismus, so, wie er immer noch auf CUBA praktiziert wird.

62 Jahre Mauerbau – 33 Jahre DEUTSCHE EINHEIT – (M)Eine irre Fluchtgeschichte

Noch heute werden Ostdeutsche als „Zurückgebliebene“ und Menschen zweiter Klasse bezeichnet. Auch die Agentur von Cornelia Poletto äußerte ähnliche Begriffe, als wir um eine Akkreditierung baten. Wir sahen auf den DDR-„Gegenkonzerten“ 1987/88 noch einmal Bruce Springsteen, Joe Cocker und Brian Adams. ABER all´  das hielt uns nicht auf, den Kommunismus zu verlassen:

Am 09.11.1989, fiel der Antifaschistische Schutzwall.
Die Ost-Zone war Geschichte und genau vor 30 Jahren vereinten wir das Deutschland so, wie es schon immer zusammengehörte.
Mitte August, am Ende der Achtziger, ein paar wenige Wochen vor dem Fall der Mauer, flüchteten wir über die Tschechei, schwammen durch die Donau, nach Ungarn – in die Freiheit, gen Bundesrepublik Deutschland. 

Ein Versuch eines Fluchtprotokolles:

Mein DDR original Personalausweis, der keinen Wert außer Papier hatte…

Nie wieder Sozialismus, nie mehr Kommunismus! 61 Jahre MAUERBAU Flucht aus Ost-Zone

Filme, wie „Bornholmer Straße„, indem nach der irren Meldung in Schabowskis Pressekonferenz die letzten verwirrenden Stunden bis zum endgültigen Öffnen des Schlagbaumes zu einem hilflosen Gerangel führten, „Das Leben der Anderen„, wenn die Stasi durch ihre Erpresser-Methoden ihr echtes Gesicht zeigte, um Menschen gefügig zu machen, die wahre Begebenheit „Kranke Geschäfte„, in der wegen dringender Devisen-Einnahmen Medikamentenstudien an ahnungslosen „Patienten“ in der Berliner „Charité“ durchgeführt wurden oder sogar „Der Junge Karl Marx„, der mit seinen Theorien den ganzen Sozialismus, bis auf ein paar letzte Ausnahmen gegen die Wand gefahren hat, zeigen, wie beschissen unser Leben war.

Sie laufen wieder im MDR oder RBB, dem ehemaligen DDR1-, DDR2-Fernsehen rauf und runter und erinnern an ein Land, welches die Diktatur vollzog, aus der sich mindestens die Hälfte der Bürger entziehen wollte, weil das Bückwaren-Prinzip, Miss- und Plan-Wirtschaften für katastrophale (Über)Lebenssituationen sorgte und Meinungs-, Entfaltungs- und Reisefreiheiten, sowie Mode komplett verboten waren.

Wir rissen die Mauer von innen und von außen ab, schafften etwas, was nicht möglich schien, weil wir von diesen faschistischen Hitler-Methoden die Fresse voll hatten.

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DDR – wie im Stasiknast mal eben die Akten geprüft wurde – nur, dass jetzt ICH die Zügel in der Hand halte und über ANDERE urteile!

Das FLUCHT-VORWORT

In meiner Heimatstadt Schwerin.
Es ist Anfang/Mitte August 1989. Ich bin seit Wochen nicht mehr auf meiner Arbeitsstelle als gelernter Bäcker aufgetaucht. In dieser Drei-Mann-Klitsche by STÜDEMANN, die so oder so keinen guten Ruf wegen der stahlharten ,-05 Pfennige-Brötchen hatte, weil die, wenn sie nach einer halben Stunde kalt wurden, wie Knüppel-auf-n-Kopp schmeckten und man sie außerdem wegen zu harter Härte nicht mehr kauen konnte, standen die Leute trotzdem in Schlange an, weil sie nichts anderes und besseres kannten. Mein „Meister“ behandelte mich wie einen Nazi, gab mir NIE frei, wenn ich darum gebeten hatte, um ein Wochenende zum Grasbahn-Rennen nach Teterow fahren zu wollen, auf dem alle meine Kumpels schon lange die Zelte aufgeschlagen hatten. Hier duellierten sich nicht nur die besten Motorrad-Fahrer des Ostens, sondern es gab schon damals eine Art an Festival-Stimmung, die man von heute kennt…

Meine wahnsinnige Flucht aus der DDR

60 Jahre MAUERBAU – Meine irre Flucht aus Ost-Zone. Es war im Prinzip aussichtslos, was meine Zukunft oder mein Leben in der DDR betraf, weil ich einen wichtigen Fakt nach meiner Le(e)hre unterschätzte. Nämlich den; wer sich dem „Angebot“ der STASI nicht beugt, Andersdenkende in der Nachbarschaft zu bespitzeln oder sie zu finden, um sie später denunzieren zu können, der hatte komplett schlechte Karten, was das Studieren oder Heraufklettern von Büropositionen betraf. Gegebenenfalls landete man in irgendwelchen Produktionshallen, in denen das meiste an Waren so oder so in den Westen ging, um Devisen einzusammeln, damit der sozialistische Staat überhaupt überleben konnte. So auch geschehen in der angeblich bekanntesten Zwieback-Fabrik Berlin-Marzahn, in der ich Mitte der Achtziger, getarnt als große FDJ-Initiative-Berlin im Vier-Schicht-System ran musste…

Ich hatte auf nichts mehr Bock,

…nicht auf meinen Bäcker und schon gar nicht auf die „Fahne“, wie der Dienst an der Waffe im Volksmund auch genannt wurde. Auf gar keinen Fall wollte ich dieser Aufforderung nachkommen und wartete auf eine Gelegenheit, mich dem Gehorsam zu entziehen. Zivil-Einsätze in Krankenhäusern oder Kindertagesstätten, mit denen ich mich von der Hand-an-der-Waffe wegstehlen hätte können, kannte der Unrechtsstaat nicht.
Daher mussten andere Lösungen her.

Mich teilweise im Wald versteckend, weil tatsächlich kurz zuvor mein Einberufungs-Befehl in den Armee-Dienst per Brief eingegangen war, auf den ich mich stellen hätte müssen, lag ich im August, in einem Erdloch, welches ich mir selber gebuddelt hatte und das als Tarnung mit einer Plane und Moos bedeckt war. In wartender Lauerstellung auf irgendwas, was passieren könn(t)e, hoffte und saß ich dort meine Zeit ab und ließ mich durch einen engen Mitwissenden mit Essen und Trinken beliefern…

33 Jahre Deutsche Einheit – Meine Flucht aus Ost-Zone

Ein Nachbar fragte mich plötzlich, der mein Versteck kannte ganz konsequent und für mich total überraschend: „Eri…“ (das war mein Spitzname in der Ostzone, der sich als Kurzform meines Nachnamen ableitete) „…wir wollen abhauen, in den Westen. Willste mit?“
Ich: „Hhmmm, wie viel Zeit habe ich noch, um nachzudenken…?
ER: „Fünf Minuten!“
ICH: „OK, wir machen das…“

Ich an der Berliner Mauer im Jahr 2014. Und zwar von der Ostseite aus. Heute steht hier gegenüber die Mercedes Benz Arena, in der zum Beispiel auch die Ehrlich Brothers auftreten.

Mit unserem letzten und

…zusammengekratztem Geld, gekauftem Hin- und Rückfahrt-Zugticket, welches das End-Ziel PRAG geschrieben bestätigte, setzten wir uns mit einem Rucksack und den nötigsten Utensilien bewaffnet in Bewegung. An der Grenze zur Tschechoslowakei hielt der Transport der Deutschen Reichsbahn, mit seinem museumsreifen Abriss-Wagons und steinharten Holz-Sitzbänken eine gefühlte Ewigkeit lang. Wie in einem schlechten Kriegsfilm stürmten uniformierte Soldaten aus allen Richtungen mit Maschinenpistolen das Abteil und kontrollierten Ausweise und durchwühlten all unsere Sachen, als wenn sie willkürlich jeden verdächtigten, der flüchten möge.

33 Jahre Deutsche Einheit – MEINE Flucht aus Ost-Zone

Einer von uns, der Rote, so genannt, weil sein Erkennungsmerkmal komplett aus weißer Haut und roten Haaren bestand, hatte doch zuvor und tatsächlich „nur“ eine One Way-Fahrkarte gelöst und auch noch seinen Facharbeiterbrief (so hieß der Ausbildungsnachweis) in der Tasche, der beweisen sollte, was er einmal gelernt hatte, um sogleich im Westen einen Job bekommen zu können. Das jedoch, ging mächtig in die Hose: „Mitkommen, Austreten…!“, schrie ihn einer der Uniformierten krass laut und bestimmend mit gebrochenem Deutsch an. Damit war nicht etwa der Gang auf die Toilette gemeint, nein. Eher hieß es, er solle den Zug sofort verlassen, wie auch gefühlt die Hälfte aller Muttis, die mit ihren Kindern eine neue Zukunft geplant hatten. Die „Enttarnten“ hatten sich in Reih´ und Glied auf dem Bahnsteig zu versammeln, für den Abtransport, zurück in die Ost-Zone.
Schindlers Liste lässt grüßen!

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DDR – Reisen nach Vietnam waren zu Ost-Zonen-Zeiten strengstens verboten. Mein Besuch nach dem Mauerfall sollte einen Lern-Effekt bewirken…

Nachdem der Zug anrollte,

…gab es unsererseits die größte Erleichterung über die Weiterreise. Von Prag aus organisierten wir uns das Schwarztaxi, welches uns an die Donau zu bringen hatte. Vor Ort sprachen uns die sogenannten „Fluchthelfer“ an, die es mittlerweile zuhauf gab, deren Aufgabe es war, unsere Sachen über die Brücke, auf die andere Seite, in die Freiheit zu bringen.

Dann schwammen wir einfach los, gegen die seitliche Strömung von Rechts. 30 weitere Flüchtlinge, die stundenlang in den Büschen auf die Dunkelheit warteten, folgten uns in einer irren Traube, teilweise mit Sack und Pack auf dem Rücken. Das Risiko schätze einer nicht hoch genug ein. Sein Seesack zog soviel Wasser in sich ein, dass der Kerl mit samt seinen „Schätzen“ auf halber Höhe der geschafften Strecke absoff und nicht mehr auftauchte…

Weiter geht’s, denn wir können nicht helfen. Gegenseitig stachelten wir uns an, um diese Leistung zu erbringen, die benötigt wird, die nasse Grenze zu überwinden. Schließlich sollte sich das harte Training der letzten Wochen, aufgrund der Spekulationen, die es gegeben hatte, JETZT auszahlen. Am „Strand“ Ungarns angelangt, waren wir die ersten des Tages, die es geschafft hatten, den Roten Socken zu entkommen. Und wieder stürmen uns Grenzer mit Gewehren schreiend und wild gestikulierend entgegengelaufen. Sicherheitshalber kniete ich mich, die Hände zusammenfaltend und betend in die Höhe streckend, mit den Worten: „Lieber Gott, lass es wahr sein…“, auf den Sand und ließ mich so widerstandslos festnehmen.

In der Freiheit

Pro Forma! Wir wurden von der Bundesrepublik mit der Wahrheit nicht im Stich gelassen. Denn die Nachrichten des Westens waren real, sie stimmten, hatten uns ermutigt, zu handeln. Die des Ostens nicht, waren komplett auf Lügen-News aufgebaut, wie es jetzt aktuell in Weiß-Russland der Fall ist! Das bestätigte uns der Ober-General Ungarns ebenso und setzte uns und ca. 50 weitere Wegläufer des Tages in einen Bus an die österreichische Grenze!

FREIHEIT, endlich frei…! 33 Jahre Deutsche Einheit – Meine Flucht aus der Ost-Zone

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DDR – Mode und Abriss, das passte in der Ostzone nie zusammen…

Das Ganze wirkte im Nachhinein

…wie ein Computer-Spiel, welches zu glatt und ohne Hindernisse über die Bühne ging. Nur, vielen Anderen erging es nicht so. Und darum appelliere ich daran, die Stimmung heute nicht durch Rechts und Links kippen zu lassen, die Grenzen nicht wieder hochziehen zu wollen oder anders aussehende und denkende zu verurteilen.

Meine Erfahrungen mit der SED

…gab ich sogar schon an Schulen, als lebender Zeitzeuge in einer Unterrichtsstunde weiter. Interessant zu sehen, wie (un)weit eine 7. Klasse gegenüber einer 9. steht, was die Vorstellungskraft und Auffassungsgabe ausmachen. Während die einen gar nicht greifen können, was ein eingesperrtes Land bedeutet, versuchen die anderen mucksmäuschenstill aufzusa(u)gen und zu hören, was ich zu berichten hatte. Unter dem Motto: WIR WOLLEN NIEMALS VERGESSEN wird heute dennje darum gekämpft, Demokratie zu schützen und diese nicht gegen Diktatur irgendwann einmal wieder tauschen zu müssen. Denn genau das will Gesine Lötzsch von den LINKEN mit den Worten: „Wir wollen den Kommunismus, über den Weg des Sozialismus…“ Im fragwürdigen Rote Socken- und Genossen-Blatt „Junge Welt“, welches in der Zeit komplett stehengeblieben zu sein scheint, verherrlicht sie, mit welchen Diktatorischen Mitteln das umzusetzen wäre.

Das ist echt KRANK! 60 Jahre MAUERBAU – Meine Flucht aus Ost-Zone.

33 Jahre Deutsche Einheit – 62 Jahre MAUERBAU Flucht Ost-Zone: Außerdem ist die Freiheit

…der hier lebenden West-Bürger in ihren eigenen Köpfen immer noch nicht angekommen. Wenn die „Köchin“ Cornelia Poletto, schon vor Jahren durch ihre Agentur und Dritte ausrichten lässt, keine DDR-Flüchtlinge in ihrem Publikum haben zu wollen, stehe ich unter Schockstarre und sage; Das ist doch echter Medien-Rassismus. Ich werde da in den nächsten Wochen noch einmal genauer nachfragen, wie das gemeint war. Hoffnung, dass das ein Ausrutscher gewesen sein mag, ist noch da…