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Abzock-Fallen – Was auf Reisen alles passieren kann

Raubüberfälle mit Waffengewalt, Diebstahl im Hotelzimmer oder direkt auf der Straße – Vorsicht! Was ist, wenn wir uns auf den Weg in die Welt machen um ein Abendteuer zu erleben, von dort jedoch bitter enttäuscht zurückkehren müssen, weil der Rucksack mit Pass, alle Karten und Bargeld darin und das letzte Hemd geklaut wurden? Ob Havanna, Istanbul, Phnom Penh oder Saigon – Es wird stibitzt, bis alles illegal den Besitzer gewechselt hat!

Wer auf Reisen geht, erweitert seinen Horizont, lernt andere Kulturen kennen und bekommt mit, wie die Staatsformen ticken. Nicht allen Menschen geht es so gut, wie uns hier in Deutschland. Die Fluchtwellen aus Syrien und co. zeigen uns, dass Diktaturen und Alpha-Tiere mit ihrem Machtgehabe für Unverständnis sorgen. Aber wie ist es umgekehrt, wenn wir uns ein Flug- oder Busticket kaufen? Ganz wichtig ist es immer zu wissen, dass man nie zeigen sollte, was man hat. Auch wenn alle Grundregeln und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt werden, ist es möglich, Opfer von Raubüberfällen oder Betruges zu werden.

In Istanbul beginnt der Kampf der Giganten schon am Flughafen direkt! Wer dort als Rucksack-Tourist erkannt wird, ist sofort im Visier angeblicher Ich-AG-Reiseveranstalter. Die können ihrer Meinung nach für alles sorgen, was man brauche. Ich hatte mit meiner Auswahl Glück, erlebte so die gute und freundliche Stimmung im Gezi-Park, zu den friedlichen Protesten der Revolution vor einigen Jahren. Aber Vorsicht – Inszenierte Überfälle durch Freunde des „Reiseleiters“ sind keine Seltenheit.
Auch kann es sein, dass eine „nette“ Einladung in eine Bar zu einem Drink anfangs für Gemütlichkeit sorgen kann. Wenn es an die Bezahlung gehen soll, stellt sich heraus, das die Rechnung plötzlich umgerechnet 500,-€ und mehr betragen soll, weil sich der ganze Laden automatisch eingeladen gefühlt hat. Die Polizei arbeitet in diesem Fall mit dem Bar-Keeper zusammen und sorgt für einen möglichen Gefängnisaufenthalt, wenn die Zeche nicht bezahlt werden kann!

Saigon. Die Vietnam-Metropole ist der Meister des Klauens, auch unter Waffengewalt! Wer hier das erste Mal strandet, wird seine Lehrstunde erleben. Zwar wird man am Airport wie ein Popstar empfangen, dieses Gefühl wird jedoch schnell gedämpft, wenn die erste abgestellte Tasche in dem Getümmel verschwindet und nicht mehr auftaucht.
Viele Touristen bekommen mit dem ersten Taxifahrer ihr blaues Wunder serviert. Der zockt mal eben ein Vielfaches ab, obwohl was ganz anderes abgesprochen wurde. Wer sich jedoch im Vorfeld genau informiert, wird diese Panne vermeiden können.

In Phnom Penh/Cambodia startet das Abenteuer erst so richtig. Deutlich macht das auch der Film „Same Same But Different“ mit seiner schonungslosen Liebesgeschichte um Ben und Sreykeo sichtbar. Wie auch in Vietnam, wird den Backpacker´s möglichst von zufällig vorbeifahrenden Bike´s aus die Kameras, der Rucksack oder die Taschen vom Rücken runter- oder aus der Hand gerissen. Wer sich wehrt, hat (fast) keine Chance. Nun beginnt der Ärger erst richtig und der Fall ist so oder so ein Fall für die Botschaft oder die Polizei. Letztere ist auch hier gut im Bilde und tut gar nichts, sondern schützt eher die Landsleute.

Durch meine Rettungsaktion überlebte der Deutsche André und wurde durch die Botschaft gerettet...

Durch meine Rettungsaktion überlebte der Deutsche André und wurde durch die Botschaft betreut…

In Bangkok/Thailand ist es ebenso üblich, die vermeintlich in seinem Hotel-Zimmer sicher abgestellten Taschen, völlig durchwühlt aufzufinden. Wenn man nach einem Straßenaufenthalt zurückkehrt, bekommt man die böse Überraschung präsentiert. Einem Deutschen, dem ich später in Cambodia das Leben rettete, ist genau das passiert. Während er unter der Dusche stand, bedienten sich Fremde, die irgendwie die verschlossene Tür öffneten und aus seiner Tasche alles Geld und Wertpapiere entwendeten. Das Einzige, was sie ihm ließen, war sein Reisepass und ein paar Klamotten.

Völlig geschockt schaffte er es trotz alledem nach Sihanoukville. Dort vegetierte der Gestrandete wochenlang dahin, wurde krank. Keiner wollte und konnte dem Mittellosen helfen, weil sie lieber (fast) alle ihre Drogen verballerten und einschmissen, so das andere ´peace in the world` auf ihrem Ego-Trip feierten. Bis ich dort auftauchte lebte der Verarmte mit weniger als einem zusammengebettelten Dollar am Tag. Ich nahm mich diesem Fall an, berichtete darüber auf facebook und brachte den völlig seelisch und körperlich ausgelaucht-fertigen Deutschen in die nächste Apotheke. Von dort aus begann eine irre Rettungsaktion mit med. Erstversorgung und bezahltem Flug in die Botschaft nach Phnom Penh!

Der Deutsche dankt es mir heute noch und wir planen eventuell einen Trip im Jahr 2016 zusammen. Das Abenteuer geht also weiter…