Atlantic

ATLANTIC. Warum Träume wahr werden müssen

Das Thema ist so aktuell, weil die Flüchtlingsströme nach Europa nicht abreißen.
Atlantic., der ganze Film ist ein Traum. Ein Traum nämlich um Fernweh und die Freiheit. An diese Sehnsucht, an die ich mich ebenso erinnern kann, an das Unbekannte, das für uns damals nicht erreichbar war… All das habe ich in ATLANTIC. wiederentdeckt.

Fettah (Fettah Lamara) ist ein junger Fischer, der jährlich Touristen in seinem marokkanischen Dorf empfängt und seine Bruch-Steinhütte mit seiner Familie zum „Hostel“ umfunktioniert, damit der Kontakt zu den Fremden immer eng sein kann. Sie kommen, um am blauen Meer ihre Surfbretter auszupacken um dann mit diesen die wilden Wellen zu bezwingen. Dabei knistert es zwischen Fettah und Alexandra (Thekla Reuten (2014, The Legend Of Longwood)) verdächtig. Ihr Freund Jan zeigt sich bei der Abreise großzügig und gibt Fettah das übrig gebliebene Geld und schenkt ihm noch ein kaputtes Segel, weil er selber zu faul ist, es reparieren zu lassen…

Wann kann Fettah endlich seinen Trip über das Meer wagen?

Wann kann Fettah endlich seinen Trip über das Meer wagen?

Die Freundin im Dorf ist in Fettah verliebt und erfährt, dass er gehen will.

Die Freundin im Dorf ist in Fettah verliebt und erfährt, dass er gehen will.

Der Austausch zwischen dem alten Fischer, der sich mit seinem Zustand abgefunden und die raue See als sein Zuhause erkannt hat und Fettah, der voller Sehnsucht steckt und unter allen Umständen über den Ozean kommen will, ergeben einen argen und nur kurzen Dialog. In diesem erkennt der Zuschauer die Unzufriedenheit in dem einen und die große und erfahrene Ruhe in dem anderen Gesicht.

Die Bilder beruhigen und beunruhigen gleichzeitig. Zu sehen, wie Fettah insich zerrissen ist, er seine Entscheidung jedoch schon lange getroffen hat und die Umsetzung plant, wühlt in mir alte Wunden auf…

sehenswertes Drama
Atlantic.
Niederlande, Belgien, Deutschland, Marokko 2014
Film von Jan-Willem van Ewijk
Start in den deutschen Kinos:
25.06.2015