Gerrit Braun Miniatur Wunderland Ausstellung

Eröffnung von „SAUWOHL“ mit hitziger Diskussion

Mutig: Schock-Kampagne „Massen-Menschhaltung“ durch Rollentausch im Miniatur Wunderland Hamburg.

Ob Mode, Tierhaltung oder Umwelt – der Preis entscheidet fast immer, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Alles ist in den letzten Jahren durch umstrittene Herstellungsmechanismen vieler Produkte aber auch in die Kritik geraten, sodass ein Wandel unausweichlich erscheinen mag. 
Greta Thunberg, die ja sogar und ebenso im Miniatur Wunderland auf einer Eisscholle verewigt wurde, hat ja eine Welle losgetreten, die ihren Zenit vielleicht schon erreicht hat, allerdings immer noch im Abgang nachhalt…

Nun haben die Gebrüder Braun in Hamburg zu einem PR-Termin geladen, der es wirklich insich hatte:

So provokant machten die Braun-Brüder auf Massen-Tierhaltung aufmerksam und steckten „Menschen“ in Transporter.

Sichtbar machen, was man nicht sehen will

Wie viele Tiere essen wir durchschnittlich in unserem Leben auf? „Im Juni 2019 haben wir mit einer provokanten Plakatkampagne des fiktiven „Tierschutzverbandes Knuffingen“ für Aufsehen gesorgt. Wir haben Mensch und Tier getauscht und eine „Massenmenschhaltung“ in kleinen Modellen gezeigt. Damit wollten wir einen Denkanstoß für bewussteren Umgang mit Lebensmitteln zu geben. Der Facebook-Beitrag zu diesem Thema hat sich viral unfassbar schnell verbreitet und es wurde deutschlandweit in den Medien darüber berichtet…!“, so Gerrit und Frederik.

„Ruhe, bitte…“. Gerrit und Frederik Braun mit Diskussions-Gästen im Miniatur Wunderland zur Ausstellungs-Eröffnung „SAUWOHL„.

Tja, wie fühlt man sich denn nun am wohlsten, wenn man bei ALDI und Co. an den Regalen die Wahl hat; Preis oder Qualität mit krassen Schockbildern im Hinterkopf habend? Ja, denn nur so erreicht man die Gehirne. Was macht der Arbeitslose oder die Oma, die wirklich nicht viel Geld in der Tasche haben?

Miniatur Wunderland. Greta Thunberg steht hier auf einer Eisscholle und demonstriert für das Klima…

Im Kapitalismus regelt die Nachfrage das Angebot, das ist klar. Im Sozialismus, also in der ehemaligen Ost-Zone, da war es genau andersherum. Letzteres System funktionierte gar nicht, wesentlich besser das erstgenannte. Nun haben sich jedoch durch extravagante Berichterstattungen über die fragwürdige Züchtung von Tieren die Bürger ein Bild machen können, welches auch das Miniatur Wunderland aufgegriffen hat.
Wie funktioniert Herstellung? Der Produktionsmarkt ist wie eine Kette, die man nicht zerreißen kann! Versuchen zu schieben? Schon. Denn wenn der Verbraucher daran zieht, nur noch Brokkoli, anstatt Fleisch haben will, dann geht auch das. Für die Umstellung wird hauptsächlich Zeit benötigt…

Wer vor der Tiefkühltruhe oder Fleischtheke steht,

…sieht nicht den Stall, aus dem das Fleisch rührt, dafür umso deutlicher das Preisschild. Die neue Ausstellung soll deshalb auch diese andere Seite offen sichtbar machen. Sie erlaubt dem Besucher, sich ein Bild der verschiedenen Haltungsformen zu machen und gleichzeitig zu sehen, was diese jeweils für seinen Geldbeutel bedeuten. Sowohl die damalige Facebook-Kampagne, als auch diese Ausstellung sollen Denkanstöße liefern, ob „Geiz ist geil“ nicht doch der falsche Weg ist. Und wenn mehr Menschen zu nachhaltigerem Konsum übergehen, gewinnen wir alle.

SAUWOHL fühlte sich zertifizierter Online-Redakteur Jörn Ehrenheim beim Spielzeug ausprobieren…

Jetzt wurde die Sonderausstellung eröffnet,

…zu der neben diversen Modellbauern auch die beteiligten Experten des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, sowie auch Svenja Furken von dem Nutztierschutzverein ProVieh zur Verfügung standen, um darüber zu diskutieren, was verändert werden könnte, um marktgerecht und gleichzeitig nachhaltig produzieren zu können.

In fünf je einen Quadratmeter

…messenden Dioramen wird die derzeitige Realität der Nutztierhaltung am Beispiel der Schweinemast dargestellt. Von der industriellen Massenproduktion bis zum Bio-Hof.
Sichtbar machen, was man nicht sehen will. Und das von der Idee der Brüder bis zur Umsetzung des Handwerk-Teams, die diese Abschnitte bauten.