Fast-Fashion-Lüge? Was vom Recycling-Versprechen bleibt

Fast-Fashion-Lüge – ZDF ZOOM fragt: Was bleibt vom Recycling-Versprechen? – Ein Film von Anne Kauth, der auch in der Mediathek gezeigt wird. Die Welt ist im Klamotten-Rausch. 

Mode-Junkies – worin liegt der Reiz, jede Woche einen Haufen an Sachen zu kaufen? Der Aufschrei der Grünen, schon im Jahr 2020 war mal wieder groß, als die Labels die Mutter aller Billig-Mode, ZARA, dafür kritisiert hatten, wöchentlich neue Kollektionen in die Läden hängen zu lassen. Was passiert jedoch, wenn wir zur Low-Fashion zurückkehren?

Umsatzverluste der Unternehmen. Viele merken es: Der kleine Moment der Befriedigung hält nur ganz kurz an. Dann muss es wieder was Neues sein, um das Belohnungssystem im Gehirn, wie eine SUCHT-Dämmung zu befriedigen. Fast Fashion oder lieber Billig-Shit? Schon 2019 berichteten wir über diese kritische Sichtweise aus den Augen der Verbraucher, Hersteller und den Kosten. Die dunkle Welt der Billigmode der ARTE Doku zeigt auf, warum es nachhaltige MODE niemals geben wird:

Eine total  interessante DOKU über die Fast Fashion-Königin ZARA, den Hype immer wieder billig und schnell zu kaufen und was das Gehirn mit diesem Wahn und uns macht!

Fast Fashion Lüge ZOOM: Was bleibt vom Recycling Versprechen nach ZDF ZOOM?

Ist Mode der Gipfel des Klischees, unerschöpflich und echter Wahnsinn oder sind es die Farben, die uns tanzen lassen? Geht Bling Bling wieder einmal durch die Decke oder macht diese Form der Polarisierung ein paar Jahre Pause? Warum sehen Männer Klamottentrends anders, als Frauen? Und vorallem, WIE sehe ICH das mit dem wahren Leben der Stoff-Fetischisten und gebe mein Statement zur Nachhaltigkeit, die in Wahrheit keine ist!? Was bleibt nach der Fast-Fashion-Lüge und nach  ZDF ZOOM?

Mode ist ein Milliardengeschäft,

…der Umsatz hat sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt! KIK, ALDI, LIDL, H&M – alle bieten mittlerweile Erschwingliches an. Ich ertappe mich selbst dabei, zu discounten und lasse die Preise mein Gehirn triggern. Sogar der Hartz IV-Empfänger kann sich wunderbar einkleiden, wenn er regelmäßig die Prospekte wälzt. Eines ist klar – nach dem Zusammenfall des Kommunismus, vor knapp 30 Jahren, wirken Bekleidungs-Trends erst recht rastlos, lassen sie Grenzen verschwimmen, holen die Schulterpolster aus den 80-ern, eine vorgelebte Wiederauferstehung hervor und bringen DesignerInnen dazu, unendliche Ideen von Punk bis Prunk in anzugsfähige Dresses umzusetzen.

Fast-Fashion-Lüge ZOOM. Selbst hochwertige Ware jedoch, wird im Niedriglohn-Sektor hergestellt. Im Bericht oben wird gezeigt, dass auch Hugo Boss den Mindestlohn in den Billig-Ländern zahlen soll, mehr nicht. Wenn man also edelere Marken kaufe, desto mehr gewinne das Label, NICHT der Näher oder Arbeiter. Außerdem, wer nachhaltige Modegeschäfte in den Innenstädten sucht, findet sie vergeblich.

Fashion Week Berlin – zwei Mal im Jahr findet hier die Modewoche, auch in GRÜN statt…

Die Definition von Geschmack,

…wer ihn wie sieht und warum, beschreibt die Sache mit der Industrie der Träume, und zwar mit jedem einzelnen Satz. Denn Kleider machen Leute und aufgrund unseres äußeren Gewandes werden wir beurteilt. Nur, welcher Standpunkt um dieses Thema geht klar und beurteilt andererseits, wie die Umsetzung auf dem Catwalk auszusehen hat, gefällt uns was, oder war das ein Griff daneben?

Und was, wenn die Mode-Industrie durch die Fast-Fashion-Lüge

…schon lange zum Umdenken gezwungen wird, Anzieh-Sachen nicht in billigen Dritt-Ländern produzieren zu lassen, sondern teurer, irgendwo in Europa? Wo liegt jedoch der Unterschied, wenn IKEA Möbel von Häftlingen und Zwangsarbeitern in der Ost-Zone im verdammt niedrigen Lohnsektor produzieren lassen hat, um den Sozialismus zu unterstützen und sich SALAMANDER schon seit den Siebzigern bereit erklärte, in der DDR seine Schuhe fertigen zu lassen, um Kosten einzusparen und bei der Devisenbeschaffung zu helfen? Gruselig, es gibt keinen.

Im Film The Model wird gezeigt, wie es in der Mode-Industrie zugeht oder zugehen kann. Diese Story ist ein  heißer Tipp.

Gehört der Film The Model

…, den ich mehrfach sah und für wertvoll empfinde, auch zur Fast-Fashion-Lüge? Hier wird eindrucksvoll aufgezeigt, wie es in der Mode-Industrie in Wahrheit zugeht. Weil ein echtes Model die Hauptrolle spielt und zum anderem erzählt wird, wie die Agenturen und Fotografen mit ihnen umgehen, ist diese Story total glaubwürdig und interessant. Schönheit hat ihren Preis. Das stimmt wohl.

Ramm+tein Parfum KOKAIN. Bevor ich das trage, stinke ich lieber, wie ein Tier…

Fast Fashion – Der Kapitalismus lebt

…von der Fast-Fashion-Lüge, der Wirtschaft, nicht von der Nachhaltigkeit und muss immer dafür sorgen, dass die Maschinen laufen. Das ist der große Unterschied zum Kommunismus. Profit zu maximieren ist dabei eine Krankheit, die NICHT zu Lasten der Arbeiter gehen sollte. Dazu passen die Reportagen des ZDF/WDR und der ARD, die noch einmal aufzeigen, was schnelle Mode bedeutet, warum sie für die Umwelt gefährlich ist und wie mit 24-Kollektionen-Überfluss (z. B. „ZARA) jährlich, wie es ihn also noch nie geben hat, umzugehen ist. Käufer zum Umdenken zu bewegen ist dabei die Aufgabe. Nur, wer will auf Auswahl und Vielfalt verzichten? Kaum jemand. Wie froh waren wir doch, als wir ´89, mit dem Niederriss der Mauern, die dummen Repressalien der Sozialisten hinter uns lassen konnten und selbständig entscheiden durften, was wir essen und anziehen! Fast-Fashion-Lüge auf ZDF ZOOM fragt daher wieder einmal kritischer nach und kommt zu spannenden Antworten.

Damals, in der Ost-Zone,

…hatten wir einfach keine Wahl, nicht die Qual, teuer oder billig kaufen zu können. Die Auswahl gab es gar nicht. Es war verpönt, den aus dem volkseigenen Betrieb zu tragenden Pulli in der Woche zu wechseln. Man musste ihn anbehalten, weil man sonst den Verdacht erwecken könnte, Kontakte in den Westen zu haben. Ebenso die Hose, die nicht von LEVI´S, dem Klassenfeind sein durfte, auch, wenn sie so sehr geliebt war. War das Logo zu erkennen, wurden die Schüler nach Hause geschickt, damit sie sich eine DDR-Marke anzogen, wie zum Beispiel Wisent. Diese Stoffe waren nur nicht sehr begehrt, wie die Originale, weil sie nicht auswaschbar, zu hart oder weich waren. Um trotzdem eine Westmarke auf meinem Hintern tragen zu können, bestahl ich meine Oma aus der Reise-Kasse, und erleichterte sie um 50,-DM. So konnte ich den INTERSHOP besuchen, mithalten, um mir dann ein Status-Symbol geben zu können. Genau darum war die 501 so wertvoll, dass ich sie 3 Jahre lang, fast täglich trug. Bis der Fetzen endgültig auseinanderflog…

Aber das ist ein 30 Jahre Mauerfall-Thema, welches es gerne in einer anderen Sendung auszuschlachten gilt. Denn die Parallelen zur Jetztzeit sind einfach genau die, die wir immer hatten.

Außerdem gehört zur Mode,

…dass man gut riecht und nicht wie ein Wiesel stinkt. Auf Kuba war es noch gar nicht so lange her, dass in den Bussen und Transportmitteln alles nach altem oder neuem Schweiß roch. Das muss nach dem Wegfall des Ost-Blockes, der damals leckere Wässerchen nicht unterstützte, nicht mehr sein. Denn ob günstig oder teuer – hier kann heute locker gegengesteuert werden, ohne irgendwelche Arbeiter-Regeln zu missachten. Es sollte, meiner Meinung nach, eher NICHT der Ramm+tein-Duft sein. Der ist nachhaltig ekelig. Zum Glück gibt es heute hunderte, bei Budni, Rossmann und Co., die zum Zugreifen in den Regalen bereitstehen…

TV-TIPP Fast-Fashion-Lüge im ZDF ZOOM
Ein Film von Anne Kauth
Auch die TITEL-WDR-Doku: „Mode schlägt Moral – Wie fair ist unsere Kleidung?“ sorgte schon für Wirbel und Fakten. Der Textildiscounter Kik musste vor Gericht. Brandopfer einer pakistanischen Fabrik, die vor allem für Kik fertigten, verklagten den Konzern auf Schadensersatz.