Jonathan10

Warme Klänge – Jonathan Jeremiah im Mojo

Hamburg. Donnerstag, im Mojo.

„Ich hatte Tränen in den Augen, konnte kaum atmen und dachte, mein Herz bleibt stehen…“, so eine völlig aufgelöste Person, die neben mir erst einmal nach Luft schnappte, die immer noch beeindruckt war, von diesem Ereignis.
Manchmal gibt es Abende mit Konzerten, da muss man dankbar sein, sie einmal erlebt zu haben.

Zugegeben, es war meine erste Begegnung mit diesem so charmanten Briten und zugegeben, ich lasse mich erst von Konzerten `berieseln´, weiß zuvor selten, was mich erwartet und gebe dann meinen Senf dazu. Denn eigentlich ist schon alles gesagt und geschrieben worden, was diesen Singer/Songwriter Jonathan Jeremiah betrifft. Aber wenn man ihn live sieht und hört, dann ist man in einer wirklich anderen Welt. Was mich bei diesem Künstler, gestern im Mojo-Club, so beeindruckte, ist sein Gesamtbild. Ein Orchester, so wie beim North Sea Jazz in Rotterdam, hatte der 35-jährige diesmal nicht dabei, allerdings eine Band, die den Sänger mit dieser einzigartigen Stimme, die fast zum verlieben ist, fantastisch unterstütze. Dabei wurden sehr oft diese E-Gitarren und Orgel-Elemente eingesetzt, die an den musikalischen Charme der Soulzeiten der 70/80-er erinnerten.

Früher stand der gebürtige Londoner auf wilden Rock, hörte Guns N´ Roses und Jimmy Page. Irgendwann soll ihm dieser ´Krach` gereicht und er sich wärmeren Klängen gewidmet haben. Und ganz früher soll er sogar seine erste Klampfe von seiner Lehrerin geklaut haben, so gab er es in einem Interview zu. Das nenne ich mal Einsatz.

Nach dem Konzert eine Signierstunde für die Fans: "Du hast mich so berührt..."

Nach dem Konzert eine Signierstunde für die Fans: „Du hast mich so berührt…“

Irre Bühnenpräsenz: Jonathan Jeremiah.

Irre Bühnenpräsenz: Jonathan Jeremiah.

Ausverkauft: Das Mojo.

Ausverkauft: Das Mojo.

Bevor  Jonathan jedoch in Hamburg auf die Bühne ging, verging ein wenig mehr Zeit, als geplant. Das Management: „Der Bus ist kaputt gegangen, musste repariert werden, deshalb wird es wohl ne viertel Stunde später losgehen, als geplant 22:00 Uhr.“ Ich eher scherzhaft: „Und jetzt brauchen alle erst einmal ´n Tässchen Kaffee, oder wie…?“ „Nein. Der Aufbau dauert halt ein wenig…“ Halb so wild, denn überbrückt wurde das Ganze geschickt mit Support-Auftritten.

Auf seiner Signier-Stunde, auf der er gleich nach dem Konzert sehr geduldig Autogramme gab, kam ich wieder einmal mit einem weiblichen Fan ins Gespräch: „Als ich hörte, Jonathan kommt hierher, holte ich sofort ne Karte. Die gab´s aber nur online.“ Eine andere, die ihm genau 2 Minuten gegenüberstand, legte ihre rechte Hand auf ihr Herz und meinte: „Du hast mich so berührt…!“ Und zwar mit seinen Songs Lost, Wild Fire und Arms, wie sie es noch nachträglich meinte.

Video: Jonathan Jeremiah – „Happiness“ beim North Sea Jazz in Rotterdam

Fotografen im Mojo-Club Hamburg waren nie gerne gesehen, weil laut der Betreiber die Angst um ihre Möbel umging, dass man sie fotografieren und so verbreiten hätte können. Aber gestern, da war das egal, war es erlaubt die Künstler zu portraitieren, denn dort spielte Jonathan Jeremiah!