Pokemon

Hype? – Warum ich Pokémon Go und Co. nicht mitmache!

Gegen den Hype und mit Rücken zum Bildschirm – Verkehrstote, Videos, die zeigen sollen, wie Spieler in der Alster versinken und volle Parks – Genauso, wie ich Apple verfluche, interessieren mich Pokémon, farmville und viele andere Spiele nicht. Besonders dann nicht, wenn ich sie über facebook daddeln soll. Ständig ermahne ich immer wieder irgendwelche „Freunde“, wenn sie mir Einladungen zusenden, obwohl ich sie nie gefordert habe. Wer das beim 3. Mal nicht kapiert, fliegt!

Denn Spiele konsumiere ich ausschließlich über die PS3/4 oder den Rechner. Das soll auch so bleiben. Was den jetzigen Pokémon-(Noch)-Hype betrifft, ist es doch nicht verwunderlich, dass mehr als angeblich 15 Mill. ehemalige Gamer diesem „Trend“ aus erklärlichen Gründen NICHT mehr folgen. Einer davon soll die Akkulaufzeit sein, die innerhalb kürzester Zeit das Handy killt. Wenn es kalt wird, dann wird auch das Argument: „Komm´, wir gehen raus, Pokémon zocken…!“ nicht mehr ziehen. Ist das nicht auch wirklich zu dämlich, diese virtuellen Viecher nur wegen irgendwelcher Punkte einzusammeln?

Früher dachte man ja, das Spiele einfach nur dumm machen. Aber das ist falsch! Wenn ich GTA5 online zockte, wollte ich irgendwie über immer mehr Leichen gehen, so immer mehr Kohle anschaffen, um mein Appartement verkaufen zu können, um dann ein größeres zu ergaunern. Natürlich „nur“ virtuell. Das ist doch klug, oder nicht? Was mir bei diesem Spiel außerdem noch sehr gut gefällt, ist, dass die Polizei solange gejagt oder ich vor ihr flüchten kann, bis mein Avatar shit ist…

Was will ich damit sagen? In der Spielewelt haben Banküberfälle oder Tötungen keinerlei Konsequenzen. Auch das Einsammeln von Pokémon´s kitzelt gerademal unser Ego nur solange, bis du das nächste hast und welches dir dann sagt; mehr, mehr und weiter, weiter. Bloß, wozu? Der einzige Vorteil der ganzen Aktion ist es doch, dass die Spieler jetzt ihre Zeit nicht mehr in der Bude an dem Rechner, sondern in der Natur an dem Handy verbringen.

Aber mal im Ernst: Sollte ich nicht viel lieber Poker spielen und mich so auf meine Spielsucht vorbereiten? Denn hier habe ich wenigstens die Möglichkeit, Geld zu gewinnen – oder zu verlieren. Dr. med. Thorsten Heedt, Facharzt für psychotherapeutische Medizin mit Schwerpunkt in der Behandlung posttraumatischer Erkrankungen sagt dazu, dass

  • eine tiefgreifende Selbstwertstörung („narzisstische“ Störung)
  • eine Beziehungsstörung
  • Erregungsfehlregulation

dazu führen können, genau dafür anfällig zu sein. Meine Selbstwertstörung ist allerdings noch nicht so im Eimer, dass ich mich auf dieses Niveau herablassen möchte. Viel lieber bin ich mit meiner Nachbarin auf Festivals, Konzerten oder Filmpremieren unterwegs und vertreibe später meine Zeit damit, sie mit meinen Texten und Bildern zu beurteilen!

In diesem Sinne – Euer Jörn