Camouflage

Im Kiez-Doppelpack: Jaimi Faulkner und Camouflage

Hamburg, 29.03.2015.
Gleich im Doppelpack gab es einen Musikmix, wie man ihn sich nicht ausgefallener vorstellen kann.
In der Prinzenbar haute Jaimi Faulkner in die Gitarrensaiten. Der Australier, der mittlerweile durch seine Songs und Live-Auftritte mehr als bekannt geworden ist, heimste in den vergangenen Jahren immer mehr Preise ein. So auch den „Australian Roots Performer of the Year“, welcher ihm 2008 einige Türen für seine weitere Karriere öffnete.

Zur Prinzenbar passt einfach diese Art der Musik. Die Atmosphäre gibt einfach alles her, was so eine Band braucht: Gemütlichkeit, Dimmerlicht und (fast) barockähnliches Flair. Da klingen seine Love-Songs doch gleich viel schöner: „Ich mag sein Wesen und vor allem seine Stimme so gerne…“, sagte die Mittzwanzigerin neben mir, die auf einer Art Balkonbrüstung bequem sitzt.

Nach 2013 und seiner CD „Turn Me Around“ , tourt der Songwriter wieder durch Deutschland. Die Presse feiert ihn mittlerweile mit Lobeshymnen, befindet ihn als „Ein Songpoet und atemberaubender Gitarrist“…

In der Prinzenbar spielte Jaimi Faulkner, eine Etagebtiefer Camouflage.

In der Prinzenbar spielte Jaimi Faulkner, eine Etage tiefer Camouflage.

Eine Etage tiefer, im Docks, gastierten nach langer Zeit mal wieder Camouflage, die in den 80-gern mit „The Great Commandment“ einen mega Erfolg zu verbuchen hatten. Damals, wenn von der Synthi-Pop-Welle gesprochen wurde, nannte man sie (fast) im gleichem Atemzug mit Depeche Mode. Nach Berlin war nun auch Hannover ausverkauft. Für Hamburg gabs noch ein paar Tickets an der Abendkasse. Die Fans schienen vom Konzert begeistert zu sein. Immer wieder riefen sie: „Oli, hau´ in die Tasten!!“ Er bewegte aber nur seinen Zeigefinger an seine Lippe und deutete so an, wieder etwas stiller zu sein.

Marcus Meyn, der Sänger und Texter der Synthi-Pop-Band sprang zeitweise auf der Bühne hin und her, rockte den Sound wie verrückt. Im Hintergrund flimmerte, zu jedem Titel passend, eine bunte Light- oder LED-Show. Mal war das Bühnenbild in blau, mal in rot getränkt. Das brachte Abwechslung in die Hütte und sah verdammt sehr gut aus.

Was mich angeht, befinde ich diese Art der Mucke nicht immer flott genug. Aber wenn es mal richtig abgeht, dann reißt es auch meinen Body mit und ich bin nicht mehr zu halten…