Koh Rong

Koh Rong – eine Insel zwischen Hippies und Reichtum

Das Ibiza der 80-ger Jahre in Cambodia: die Insel Koh Rong (Paradiese on Island) und warum das bald mit dem Big Eden ein Ende haben wird.

Hallo, liebe travelers oder solche, die sich gerne auf meinem blog wegen meiner spannenden Erzählungen und Reportagen einfinden. Heute ergänze ich meine Rubrik trip mit einem Dreiteiler über die Hippie-Insel Koh Rong, die sich ja, wie auch ganz Cambodia, irre im Wandel befindet. Das heißt im Klartext, dass ein großes Thema seit einiger Zeit gerüchteweise die Runde macht: Die Hiltons sollen mit ihrer Hotelkette kommen, ein internationaler Airport inmitten des Dschungels gebaut werden und der komplette Urwald für eine mega Golfplatzanlage weichen. Diese Schocknachricht macht nicht nur vielen Einheimischen gerade ein wenig sorgen…
Ja, vielleicht werden neue Jobs geschaffen, aber auf wessen Kosten?
Diese Fragen kann und will ich hier allerdings nicht erörtern. Eher möchte ich meinen letzten Trip dorthin beschreiben, der grandios war. Denn noch sind sie da, die Hippies, die ihr erstes Feuerfestival 2016 feierten und das Feeling der 80-er, so, wie damals auf Ibiza, dort hinbringen, noch könnt ihr Bootstouren, wie vor 50 Jahren machen und noch könnt ihr den Spirit der Sorglosigkeit spüren.

Koh Rong steht kurz vor dem Massentourismus-Kollaps. Das merkte ich daran, dass ein völlig überforderter englischer „Supporter“, den man von irgendwoher geholt hat, den täglichen Zuzug der Reisenden, die mit dem Slow- oder Speed-Boot den Weg von Sihanoukville (Cambodia) gesucht haben, zu ordnen versuchte. Versuchte, das ist hier das richtige Wort. Denn eher endet alles in einem undefinierbaren Chaos, so hatte ICH jedenfalls den Eindruck. Wenn er das mega Megafone in die Hand nimmt und sinnlos hineinbrüllt, dass sich doch alle aufstellen und auf sein Kommando warten mögen, bekommt man außerdem ganz schnell einen Tinitus…
Dazu kam noch, dass er die Einheimischen, die fleißiger sind und wesentlich mehr Ahnung vom Geschäft zu haben scheinen, mit: „Sie sind alle gar nichts…!“ auf die schäbigste Art degradierte. Ich würde daher mal betonen wollen: Das oder ER war nix! Den noch mit einem Foto zu zeigen, währe ein Ritterschlag für ihn gewesen. Soviel zum negativen…

Die Insel Koh Rong ist die zweitgrößte Cambodias und soll von einem großen Getränke-Modul für 100 Jahre gekauft worden sein. Vor langer Zeit lebten dort „nur“ ein paar Einheimische. Nach und nach wurden die ersten Hütten gebaut, das „Paradies“ fast zeitgleich von den Hippies entdeckt. Mittlerweile, besonders ab diesem Jahr, werden dort auch von irgendwelchen Europäern 5,-€ teure und kleine Burger, dazu Deutschland-Food angeboten, der wirklich nicht schmackhaft ist und die Touris zum Kopfschütteln bringt. Deshalb ist es besonders ratsam, (noch) kostengünstig bei den Cambotschanern zu essen. Denn genau das ist es, was den Aufenthalt in dem Land ausmacht.

Außerdem – Ich war genau richtig zum Opening des Feuerfestivals dort, welches Fire-Shows, Workshops und einige andere Events beeinhaltet. Die gibt’s jedoch nicht kostenlos. Für 60,-€ die Woche sind die Hippies bereit, das Freibalancieren und/oder die Kunst des Bemalens weiterzugeben, zu schulen. Die Feiergemeinde aus aller Welt trifft sich etwa 10 Minuten vom Hauptstrand entfernt, am Police-Beach. Witzig, denn genau die Polizei achtet penibel genau darauf, das um ca. Mitternacht wegen einzuhaltender Ruhe alle Boxen ausgeschaltet werden müssen. Wenn sich nicht daran gehalten wird, kann das „Lager“ sofort geräumt werden. Schade, denn so ist so manche Party schneller zu Ende, als sie begann. Das liegt vor allem daran, so munkelt man, dass den Beamten nicht genug „Beachtung“ entgegengebracht wird, in welcher Form auch immer.

Adam ist ein Engländer, der vor 21 Monaten für nur 2 Tage auf Koh Rong verbringen wollte. Daraus wurde viel mehr… Er sprach mich an, weil auch er hörte, dass ein Deutscher Fotojournalist mit seiner Kamera eine Story über das Paradies macht und eben noch ein paar Geschichten sucht. Daher lud mich der junge Inselaner zu einer seiner Bootstouren ein, die einmal den ganzen Tag dauern und zum anderen in Zusammenarbeit mit einer Familie steht, die dort lebt und der das überdachte Boot gehört. Sie stellt es ihm mit 2 Steuermännern zur Verfügung, die er durch die Einnahmen natürlich auch bezahlen kann.
So, wie er Bock hat, nämlich 3-4 x in der Woche, bietet er seine Touren an, die oftmals in einem armen Dorfbesuch endet. Dort unterstützten wir die Bewohner, die auf die Hilfe der Touristen sehr angeweisen sind. Neben einer Schule, die neu gebaut worden ist, entstehen auch immer wieder Hütten, deren Bau jedoch bezahlt sein will. Deshalb sei es wichtig, so Adam, dass Gelder hierher gebracht werden müssen.
Adam´s Tour ist wirklich ein Highlight. Er steckt seinen ganzen Enthusiasmus in seinen Job hinein und sorgt dafür, dass alle ihren Spaß haben, wenn sie sich auf seine Führung einlassen. Während seiner Tour wird geangelt, geschnorchelt, geschwommen, geschlemmt und vor allem erlebt! Das ist wirklich ein kleines Abenteuer, welches man sich unbedingt geben sollte…

Alles dazu und ausführliche Reportagen – gleich. In Kürze kommt Teil II. Bleibt dran.