Dora

Premiere von `Dora – oder die sexuelle Neurosen…

…unserer Eltern´.
„Ich hatte Angst selbst kriminell zu werden, wenn ich eine wirklich Behinderte für die Hauptrolle von Dora genommen hätte!“, so die Regisseurin Stina Werenfels in einem Interview oder Fragestunde nach der Vorführung. Mitgebracht hatte die Schweizerin die Mutter (Jenny Schily) von Dora (Victoria Schulz), die ebenso Antworten gab.
Während der Abspann lief, stöhnten einige Leute auf, schienen erleichtert zu sein, dass es endlich vorbei ist. Denn der Stoff, der hier aufgegriffen wurde, ist schon wie ein gefühltes Tabu anzusehen, immer noch.

Moral verwerflich, oder nicht, wenn ein normaler Mann mit einer 18-jährigen Sex hat, die im Kopf behindert, also Kind gebliebenen ist, er sie nur dafür ausnutzt? Das ist hier das große Thema, die große Frage. Es ist nicht das erste Mal, dass so ein Thema aufgegriffen wird. Zum Filmfest Hamburg 2013/14 liefen ähnliche Streifen (Next to her), oder auch (Gabrielle) die deutlich machten, dass auch diese Menschen nach ihrer Freiheit streben.

Gabrielle

Die Darstellerin Gabrielle Marion Rivard in dem Film „Gabrielle“ 2013 Hamburger Filmfest

Wenn etwas im normalen Leben nicht normal ist, dann ist etwas anders. Die Mutter von Dora versucht in ihrer Rolle ihr Kind zu beschützen, sie davon abzubringen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Und zunächst sieht eine Sexszene auf einer Bahnhofstoilette wie eine Vergewaltigung aus. Aber Dora wollte das so und traf den Mann öfter, ja verliebte sich…

Victoria Schulz wurde bei einem Straßen-Casting entdeckt. Stina Werenfels sah sich daraufhin ihre DVD an und war sich sicher, die kann das spielen. Und dem Zuschauer erging es beim Anblick von Dora ähnlich. Denn zu keinem Zeitpunkt war mir klar, dass die Schauspielerin das „nur“ spielt oder ob sie wirklich nicht ganz gesund ist.

sehr sehenswerter Film um die rechte von Behinderten
Dora – oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern.
Film startet jetzt in den Kinos