Rocky 1 (2)

2 Jahre ROCKY – Warum das Musical am Ende nur noch 2. Wahl war

Update: 2 Jahre ROCKY – Das Musical war im Mai 2015 in Hamburger Stage Operettenhaus nur noch 2. Wahl, weil meine Nachbarin folgende Story zu  berichten wusste:
Rocky ging langsam die Luft aus.

Meine Nachbarin kaufte sich im Januar 2015 ein Ticket und ging, mit großen Erwartungen, nicht zuletzt wegen dieses Berichtes, in die Show von ROCKY in Hamburg und nahm eine Begleitung mit. Völlig erschrocken musste sie feststellen, dass die Darsteller gar nicht richtig singen können: „Die Technik war toll, aber der Rest enttäuschend. Es fühlte sich alles wie 2. Wahl an, so, als wenn sich irgendwelche Schüler oder Laiendarsteller ausprobieren wollten…“, erzählte sie mir etwas bedröppelt.

Wir hatten das Ganze anders in Erinnerung und wissen jetzt, warum da keiner von der Presse mehr, außer eines angesetzten Pressetermins, rein durfte. Denn zu diesem Vorwurf hätten wir uns gerne selbst ein Bild gemacht. Stattdessen heißt es von der arroganten Pressestelle des Musical-Organisators: „Kommen Sie nicht mehr zu unseren Veranstaltungen…!“
Als wenn das nicht genug wäre, kommen ja noch die Negativschlagzeilen über Stage-Entertainment und die Ausbeutung ihrer Mitarbeiter hinzu, die ab und an einen bitteren Beigeschmack hinterlassen.

Hmm, sollte man da überhaupt noch hingehen…? Ist hier die Gefahr da, einen Sumpf trockenzulegen, der immer morastiger wird…?

So hatte ich nach dem großen Premiere-Opening berichtet:

Spektakulär, technisch perfekt und eine Gefühlskanone

Ich durfte schon einen Tag vor der offiziellen Weltpremiere 2012 das Rocky-Musical sehen und in den ersten Reihen hautnah miterleben, wie das Kämpferherz von Balboa, dem Champ, alles abverlangt und er, der Herausforderer, der Gewinner der Herzen wird. Blumentapeten, die Schlaghosen aus den 70-ern und Lockenmähnen versetzen den Zuschauer in eine Zeit zurück, in der es fast ein Skandal war, solche Events im TV zu zeigen. Nun feiert das Meisterwerk den 2. Geburtstag auf dem Kiez. Aus diesem Anlass schauen wir noch einmal zur Premiere zurück und erinnern an eine (fast) perfekte Aufführung, ein tolles Spektakel.

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Nach einem Jahr schon war Rocky nur noch 2. Wahl…

Wie die technische Umsetzung ist

Technisch ist die Umsetzung eine kleine Meisterleistung, wenn man auf das Bühnenbild schaut. So etwas hat es in dieser Art noch nicht gegeben, denn als es zum großen Finale, zum Weltmeisterschaftskampf und Showdown im Ring kommt, werden die untersten Sitzreihen freigemacht, die Vip´s müssen aufstehen und werden hinter und auf die Bühne begleitet, weil auf dieser eine Tribüne zum Anfeuern herein gefahren wird. „Bitte die Plätze einnehmen“ und aus bester Arena-Position den Fight anfeuern. Gleichzeitig fährt der Boxring in das Publikum hinein und das Spektakel ist plötzlich zum anfassen nah.

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Sylvester Stallone stars as Rocky Balboa and Michael B. Jordan as Adonis Creed and in CREED II, a Metro Goldwyn Mayer Pictures and Warner Bros. Pictures film. Credit: Barry Wetcher / Metro Goldwyn Mayer Pictures / Warner Bros. Pictures © 2018 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc. and Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Nummerngirls und Trainerstab, alles wirbelt jetzt umher. Dazu bringen die Live-Kameras die Bilder auf die riesengroßen Monitore. Wow, wie in einem richtigen Klitschko-Kampf, emotional, laut, mitreißend. Die Darsteller schaffen es, in einem perfekten Zusammenspiel mit der Technik, in dieser Inszenierung eine Atmosphäre zu übertragen, die eine unglaubliche und echte Stimmung auslöst. Einfach grandios. Am Ende steigt der Erfinder von Rocky Balboa, Sylvester Stallone, noch einmal selbst in den Ring und spricht mit tiefer Stimme ins Mikrofon: „Oooooh, das ist noch alles so unrealistisch für mich. Aber wichtig ist, dass alles aus dem Herzen passiert…“

Die Klitschko´s und die Kosten

Die Klitschko-Brüder hatten für die 12 Millionen € gesorgt, die die Finanzierung des größten Box-Abenteuers sicherstellten. Wenn Hamburg als Testpublikum funktionieren sollte, könnte das Stück an den Broadway verlegt werden. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn für mindestens ein Jahr wird die Kämpfer-Story hier zu Hause sein.
In der Hansestadt liefen und laufen wirklich viele kulturelle Ereignisse, Rocky ist mit Abstand eines der besten und emotionalsten, welches es derzeit gibt. Dank der amerikanischen Absage an Stallone haben die Deutschen die Möglichkeit, einen Hauch Hollywood zu schnuppern und das hoffentlich ganz lange. Wegen des großen Erfolges in Deutschland, spielt die Boxgeschichte nun auch auf dem Broadway.
Daumen hoch, volle Punktzahl, Prädikat: Besonders wertvoll.

Was zum Opening von Rocky Musical Hamburg aufgefahren wurde

Wie es sich für eine richtige und professionelle Uhraufführung gehört, wurde zur offiziellen Weltpremiere des Musicals Rocky alles aufgeboten, was möglich war. Die Premierengäste bekamen das zu sehen, was die Medien schon zuvor erleben durften – eines der genialsten und spektakulärsten Bühnenbilder, welches die Musicalwelt jeh gesehen haben dürfte.

1400 VIP´s, Boxfans, Musical-Freunde und -Kritiker kamen, um zu sehen und zu urteilen, was die Produzenten auf die Beine gestellt haben. Bei Nieselregen liefen über den Red Carpet Boxerin Ina Menzer, Boxer Axel Schulz, Udo Lindenberg, Transe Olivia Jones mit Pflaster auf der Nase, Sylvester Stallone, die Brüder Klitschko und viele mehr.

Eines ist klar, mit diesem wahnsinnigen Neuereignis ist Hamburg weltweit ganz vorne dabei, was Spektakel dieser Art betrifft. Das dürften auch die Prominenten so sehen, denn es gab nicht eine negative Stimme. Wer keine Musicals mag, wird sie spätestens nach diesem Erlebnis lieben.

Sylvester Stallone sagte zu Stage-TV: „Es ist so unglaublich, ich bin so glücklich. Ich meine, sie haben was zum Leben erweckt, was es so noch nie gab. Danke, Hamburg…“

Wladimir Klitschko: „Sylvester Stallone ist Rocky, er hat das Buch vor 36 Jahren geschrieben und damals hätte man nie gedacht, dass heute dieser Typ weiter belebt wird!“

Boxerin Ina Melzer: „Es hat einfach alles gestimmt, die Leistung der Darsteller, das Bühnenbild war super…“

Axel Schulz schwärmte: „Dit hat einfach Spaß jemacht, es lohnt sich hier rinn zu kommen, ditt lohnt sich uf jeden Fall…“