Victoria – Krasses Action-Drama lief ohne Cut im Fernsehen!

Victoria – Krasses Action-Drama lief ohne Cut im TV! Fast mitten in der Nacht wurde dieser Streifen von 2015 wieder einmal im WDR gezeigt.
Ohne Scheiß! ICH habe die DVD noch einmal rausgeholt und diese geschaut:

Was für eine irre Story!!! Nach Blair Witch-Projekt haben wir es wieder einmal mit einer kleinen Meisterleistung zu tun. Zwar kam „BIRDMAN“ im selben Jahr in die Kinos, der technisch ähnliches Handwerk anwendete, aber Victoria (Laia Costa) wurde mit nur einer Kamera und einer einzigen Einstellung, also nicht einem Schnitt, wie, als wenn ein Kriegs-Reporter seinen Schauplatz nicht aus den Augen lässt, gedreht.

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Im Film VICTORIA merkt man kaum an, dass der mit nur einer Kamera gedreht wurde…

So oft wurde Victoria gedreht

Sturla Brandth Grøvlen bekam dafür sogar den Silbernen Bären. Da das Ganze auch mal hätte schief gehen können, mussten ca 150 Statisten den Film 4 Mal hintereinander von vorne bis hinten mitspielen. Regisseur Sebastian Schipper, der zuvor selbst als Schauspieler kleinere Rollen in Blockbustern, wie „Der englische Patient“ oder „Ludwig II.“ annahm, brachte seinen Spielfilm sogar zur Berlinale 2015. „Ich wollte was kleines, was schnelles, was bescheuertes machen, was mehr Risiko eingeht und dann ist es in die Tat umgesetzt worden…“.

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VICTORIA Film Plakat von 2015. Diese Story wurde mit nur einer Kamera gedreht!!

VICTORIA –  Dieser Film wurde mit „nur“ einer  Kamera gedreht

Voll beeindruckend: Während des durchgeführten Banküberfalles ist nicht genau dieser zu sehen, sondern der Zuseher bleibt immer bei Victoria. Sie zeigt die Panik, in die sie verfällt, als das Fluchtfahrzeug, welches sie steuern soll, nicht mehr anspringen will. Dieser kleine Wahnsinnsmoment von drei Minuten lässt das Herz höher pochen und die Lage eine unerträgliche erscheinen…

Die Kameraführung ist nicht perfekt, man sieht natürlich die wackelnden Bewegungen. Früher hätten irgendwelche Besserwisser und Hochstapler den Streifen als unprofessionell bezeichnet. Heutzutage ist das aber schon zur Normalität und irgendwie in geworden, gegen den Strom der Blockbuster zu schwimmen und Low-Budget-Produktionen zum Erfolg zu führen. Und darum mag ich solche Filme, die nicht mit Millionen an teuren Splitter-Effekten arbeiten müssen, um einen Zuschauer an der Leinwand oder an einem TV halten zu müssen. Wenn eine Story so erzählt wird, dass man sie sogar sehen und fühlen, ja, hätte in Berlin-Ost selbst erlebt haben können, wurde alles richtig gemacht.

"Sonne" freundet sich mit Victoria an.

Glückliche Stunden – „Sonne“ freundet sich mit Victoria an.

Victoria – One Cut-Drama lief im TV

Es wirkt alles so realistisch und hat irgendwie ein Gefühl von Ferien, Ausgehen und Berlin. Ich bin dabei, als auf dem Dach der Stadt gechillt, die Bank überfallen wird oder das dramatische Ende endgültig alles infrage stellt…

Je länger Victoria, das One Cut-Drama dauert, desto mehr taucht man in die Gruppe um „Sonne“ und seine Freunde ein. Die Spanierin, die gerade neu in der Stadt ist und nach einem kleinen und spannendem Abenteuer sucht, vereinnahmt voll. Ohne dass sie es wirklich merkt, steckt sie in der Scheiße so tief drin, das ein Entrinnen kaum mehr möglich scheint. Und den Zuschauer nimmt sie mit!

Die Geschichte ist eine Achterbahn der Gefühle, die sich zwischen Verliebtsein, Drogen, Mafia und einer mega Portion Aggression verrennt und sich wie in eine nicht endende Wendeltreppe nach unten verliert…

Die beiden Hauptcharaktere werden von  Laia Costa ((Victoria) lebte in Barcelona und studierte Schauspiel) und Frederick Lau ((Sonne) der als Einzelkind in Berlin aufwuchs) grandios gespielt. Einerseits machte es mir Angst zuzusehen, da ich das Gefühl hatte, selbst in diesen shit geraten zu sein. Andererseits war ich fassungslos, gehemmt über diese dämliche Aussichtslosigkeit, in der sich die Gruppe befindet und keiner mehr aus dieser herauskommt…

Victoria
auf DVD erschienen
136 min
sehr sehenswert!