Deutschland

Warum Niederlande gewinnt und S!sters wieder keiner wollte

Germany – DAS war nix! „Harte Konkurrenz und hartes Feld, die beiden „S!sters“ haben alles gegeben und sich nichts vorzuwerfen!“, meint Peter Urban. Schillernde Bühnentechnik und „Queen of Flop„-Schief-Sing-MADONNA haben alles weggerissen und den ESC zu einem bunten Spektakel gemacht. 

Viele fühlten sich deshalb wohl bei diesem deutschen Abschlag, als wenn die Mutter zu ihrem Kleinen sagen wollen würde: „Kind, ich lieb´ Dich nicht mehr…“ Ich sehe daher die Sache mit Deutschland und dem Platz 24 ein wenig anders, als Herr Urban. Denn mich haben die deutschen Songs, schon in der Vorauswahl, überhaupt nie getoucht (kommt von TouchYou.de – die Zweideutigkeit des Namens!) Und sind wir doch mal ehrlich – wer schon das Ausrufezeichen von P!INK kopiert, so mit der Ähnlichkeit eines Namens jongliert, das finde ich nicht sehr originell.

Na klar, Carlotta und Laurita haben sich viel Mühe gegeben und waren voller Hoffnung, hätten andererseits locker mit dem Sieger-Song mithalten können. Denn wie kann so ein Lulli-Lied ein Favorit sein und sowas von absahnen und den Sieg holen? Kapier´ ich nich´…
Fast sich entschuldigend sagte Peter Urban zum Desaster zu den S!sters: „Tja, das geht eben mal so und mal so aus…“

Madonna singt live und schief auf dem ESC in Tel Aviv. 

Das neue Punktesystem hat ganz klar alles gerockt und es bis zum Schluss spannend gemacht. Das Deutschland nach dem ersten Voting doch bei 32 Punkten lag, ist daher eine große Überraschung! Zwei Points, also 30 weniger, wären da gerechter gewesen. Dann, im zweiten Wahlgang – für einige der Schock – keine Punkte von den Anrufern, also vom Publikum aus Europa! Richtig so. Denn Norwegen, die einen Song für das Publikum machten, sprangen jetzt ordentlich ab, und zwar nach oben!
Das habe ich verstanden.

ESC. Mein Favorit war SERHAT aus San Marino. 

Wer mein Favorit war

Mein Favorit, wenn ich mich also hätte festlegen müssen und MEINE Meinung zu diesem Drama äußern darf, war SERHAT aus San Marino mit „Say Na Na Na„. Dieser smarte Typ gefiel mit seiner Show am besten. Luca Hänni hätte ich ebenso noch gepowert, aber naja. So verschieden sind die Geschmäcker.
Aber warum gewinnt Duncan Laurence mit dem Song: „ARCADE“? Das muss analysiert werden. John Lundvik ist wirklich nur ganz knapp an Platz Eins vorbeigeschrammt. Und genau DER hätte es, wenn schon, denn schon, wesentlich mehr verdient gehabt.
S!sters waren jedenfalls um 01:50 im Live-Interview überhaupt nicht traurig, im Gegenteil. Hut ab und großes Kompliment an die Mädels, die eine Menge Spaß in Tel Aviv hatten, so, wie wir vor zwei Jahren ebenso!!

Warum der ESC immer ein Politikum ist

Wenn Conchita (damals: Wurst) heute, wie vor ein paar Jahren auftritt und sogar Nachahmer (z. B. Frankreich) als Vorbilder produziert, dürfte das den Russen, wegen seiner (Un)Freiheit, gar nicht passen. Als zu Beginn des Votings und etwas später, kurz nach dem Telefon-Ergebnis RUSSIA für einen Moment auf Platz Eins lag, verschlug es mir fast die Sprache. Was, wenn die Schwulen und Lesben, oder so ein Bilal Hassani, der mit seiner XXL-Ballerina (das hat sich noch nie jemand getraut) für Frankreich einen wunderschönen Gig hinlegte, 2020 in die Diktatur einreisen wollen würde, sollte Putin mit seinem Schützling das Ding holen? Werden sie während des ESC´s erst zusammengeschlagen, verhaftet, oder schon vorher, z. B. bei der Einreise schikaniert? Zum Glück betraf das ebenso NICHT die Türkei, denn die waren ja gar nicht erst dabei (reimt sich sogar).
Schnell gab es wieder Entwarnung, als genau um 01:00 Uhr MEZ das Ergebnis und der Gewinner feststanden. Alles gut und alles friedlich!

Schief und krumm – Madonna live

Echt peinlich: „MADONNA schönt (nachträglich) ihren ESC-Auftritt“.
´Gruselig, keine Töne getroffen`, hätte Dieter Bohlen wohl zu dieser „musikalischen Leistung“ gesagt! Live ist eben tatsächlich live. Und das ist, zum richtigen Glück, eine Grundvoraussetzung, um beim ESC teilnehmen zu können. Die Erkenntnis ist schwierig zu glauben, aber wahr: SIE ist auch nur ein Mensch. Viele sehen jetzt schon nach dieser „grottenschlechten“ Leistung, die „wie ein Autounfall“ daherkam, angeblich ihr Karriere-Ende voraus. Bei mir hat´s für einen Negativ-Gänsehaut-Moment nicht ganz gereicht. Sie hat den Laden auf jeden Fall so abgerissen, dass alle über sie reden.
Im Nachhinein stellte die US-Amerikanerin, einen Tag später, eine überarbeitete Version der neun Minuten ins Netz. Vergleicht man das mit dem Original, welches schief und krumm klingt, sind große Unterschiede erkennbar! 

Außerdem – was in der Wiederholung am Sonntag auf EINS ONE nicht sicher zu sehen war:  MADONNA sorgte (nicht nur modisch) für einen „EKLAT“ und ließ bei ihrem Schief-Gesang-Auftritt jeweils einen Tänzer mit einer Israeli- und einen weiteren in der Palästina-Flagge, die auf dem Rücken der Lederjacken aufgebracht waren, auftreten. Die meterhohen LED-Wände und eine extra hineingerollte Mega-Treppe nutzte die Sängerin mit ihren Tänzern locker aus. Leder-Lack-Look trifft dann auf Gasmaske – was für ein cooler Mix.

Für eine Millionen Dollar solle sie eingekauft worden sein, hörte man im Vorfeld, weil ihre neue Scheibe mit den Verkäufen etwas schwächeln würde.
Wenn die auf Tour kommt, glaube ich, dass das eine Show Abseits oder ähnlich spektakulär, wie die der Justin Timberlake´s werden könnte. Das schaue ich mir an…

In Hamburg, gleich bei mir um die Ecke, ging es dann mit der „Party“ mit Stefanie Heinzmann und Sarah Connor nach dem ESC auf dem Kiez weiter.