Fatih Akin (2)

Wegen AUS DEM NICHTS – Im Talk mit Fatih Akin

Wegen AUS DEM NICHTS – Im Talk mit Fatih Akin.
28.11.2017. Fatih Akin ist in der Filmwelt sowas, wie Tim Mälzer in der Foodbranche – ein bekannter Hund. Normalerweise nimmt der Hamburger auch meistens Newcomer als Schauspieler, um mehr experimentieren zu können, als sonst. Für seinen neuen Streifen AUS DEM NICHTS, der in HH gerade im Abaton Premiere hatte, heuerte er Diane Kruger an, die mit TROJA (mit Brad Pitt) in Hollywood ihren Durchbruch hatte, an.

Wie er das geschafft hat, wo er drehen ließ und was seiner Meinung nach das Beste an diesem Film ist, darüber sprachen wir mit ihm! Der Regisseur gab ein Interview. Im Talk mit Fatih Akin.

Warum also Diane Kruger?

„Weil sie in irgendeinem Yellow-Blatt mal gesagt hat, dass sie mit mir furchtbar gerne zusammenarbeiten würde. Dann kam sie plötzlich auf einer meiner Partys vorbei, die ich oftmals nach langen Drehtagen machte. Früher waren die häufiger, heute nicht mehr so oft. An dem Abend legte ich selbst, irgendwo am Strand auf. Dort fragte sie mich das direkt. Da sagte ich: „Ich habe davon gelesen…“ Irgendwann später schickte ich ihr mein aktuelles Skript zu. „Das traust du mir zu, zu spielen…?“ meinte sie dann am Telefon, scheinbar ein wenig verunsichert. Naja, ich wusste nicht, ob sie das hinbekommt, aber ich sagte einfach: „Ja!““

Was ist das Beste an diesem Film?

„Abgesehen davon, dass der Stoff ein wirklich schwerer ist, habe ich mich über die Filmmusik am meisten gefreut. Kennt einer von Euch die Band und den Frontmann von Queens of the Stone Age? Wer war in Hamburg zum Konzert?“ Einige wenige melden sich, halten einen Arm in die Höhe. „Ich fragte meine Agentin, ob die mal anfragen kann, ob wir ein paar Stücke haben dürfen. Da sagte sie: „Frag´ doch gleich, ob die nicht Songs für den Film schreiben wollen…“ Also schickte ich drei Stunden unfertiges Material zur Sichtung hin und die haben einfach JA gesagt und Josh Homme, der Liedmacher, legte sich dafür richtig ins Zeug. Alleine NUR dafür lohnte es sich, den Titel umzusetzen…“

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Fatih Akin und ICH auf der Deutschland-Premiere in Hamburg von TSCHICK!

Fatih Akin und ICH – Selfie auf der Deutschland-Premiere von TSCHICK!, im September 2016, in Hamburg.

Wo hast Du deine Szenen gedreht?

„Die erste wurde wirklich im Knast, in Santa Fu original abgewickelt. Da bin ich sogar selbst, ein wenig verschwommen, im Hintergrund zu sehen. Die Hamburger Straßen- oder Kiezszenen wollte ich wieder in Wilhelmsburg machen. Aber da war gerade Baustelle. Bis mir jemand vorschlug, ein Stück an Meile nachzubauen. Und so machten wir das.“

Du pendelst derzeit zwischen Hamburg und L.A…

So ist es. Und ich fühle mich dort, wie der Graf von Monte Cristo. Weil das meiste an Zeit, die ich da verbringe, mit Warterei draufgeht. Gut, ich treffe viele Leute, wir sind viel am Essen. Aber naja…“

Welcher wird dein nächster Film?

Der Goldene Handschuh! Noch habe ich keine Schauspieler, aber es ist klar, dass ich das Buch von Heinz Strunk umsetzen werde. Derzeit arbeite ich daran, darum muss ich auch schnell wieder zurück, meine Schreibmaschine wartet auf mich…“

Spätestens dann sehen wir uns alle wieder. Wir danken Dir für den interessanten Talk im Kino.