Howard Carpendale1

Wie Tür an Tür mit Howard – Carpendale live

Deine Spuren im Sand„, „…dann geh´ doch„, „Nimm den nächsten Zug“ oder auch „Hello Again“ – Das war mein erstes Mal mit ihm, mit Howard Carpendale. Aber seine jahrzehnte alten Hits hatte ich immer im Ohr. Oftmals dann, wenn wir mit dem Trabi an die Ostsee fuhren, dudelte irgendein Song vom Schlagerstar in irgendeinem Ost- oder West-Radiosender. An Kassetten im Auto war damals noch nicht zu denken, also waren alle auf die Ausstrahlung der Stationen abhängig. In den Hitparaden fehlte der Lebemann ebenso wenig, daher kamen auch wir in den Genuss seiner Musik, wenn wir illegal das ZDF anschalteten. Oder, wenn wieder irgendjemand eine Schallplatte des Softies in die DDR geschmuggelt hatte, war sie zu kopieren, natürlich mit qualitätsverlust.

„Ich hatte vor kurzer Zeit ein Konzert in Berlin, das hat mir überhaupt nicht gefallen, weil da der Kontakt zum Publikum nicht möglich war…“ Mit einer zu großen Location hatte der 70-jährige mit der Großen Freiheit sicher kein Problem, denn hier konnte er sich locker mit vielen unterhalten.  Außerdem plauderte er ein wenig aus dem Nähkästchen und sagte solche Dinge, wie diese:

„Heute verdient der Künstler `nur´ ungefähr 10 Prozent vom Ticketverkauf. Das ist nicht so viel, denn alle anderen, wie das Management und co., wollen ebenso mitverdienen. Darum geht es mir nicht, denn das was ich tue, mache ich mit meinem Herzen…“

Und das merkte ich. Jedoch gab es dieses Mal auch einige Songs und Klassiker von Elvis und den Smokie´s, ungeprobt und mit Ablesen vom Zettel. Das machte ihn einfach nur sympathisch.

Auch wenn noch einige hundert Zuschauer mehr hineingepasst hätten, es war wie Tür an Tür mit Howard. Ein einfach schöner Abend, der die Seele beruhigte und ich so meine Vergangenheit durchgrub, weil jeder dieser Stücke Kindheitserinnerungen hervorgerufen hatte –

das war großartig!