DHL: Postautos mit Graffiti

„Post-Graffiti“: DHL bestimmt das fahrende Stadtbild mit bunten Schriftzügen

DHL Graffiti: Kunst, Street-Art oder Post-Schmierereien: Fahrzeuge in Hamburg fahren mit bunten Verzierungen umher. Aus ödem Gelb wird bunte Street-Art – Welcher „MOSES“ steckt denn da dahinter?

DHL: Graffiti Kunst Projekt auf Postautos…

Die Post-Gesellschaft scheint das „Problem„, so will ich es mal nennen, nicht in den Griff zu bekommen. Denn immer wieder tauchen „Yellow Cabs“ auf, die zwar keine Menschen befördern, sondern unsere Post und gerade, in wahrscheinlichen Nacht und Nebel Aktionen, frisch besprüht worden sein müssten, mit immer neuen Schriftzügen anderer Labels.

Für die einen ist es eine Form der Street Art, ein rebellischer Ausdruck von Kreativität, der den öffentlichen Raum belebt und Farbe in das Viertel bringt. Die anderen finden es schrecklich, wollen es schnell wieder loswerden, besonders wenn es nach so’n ner Art an „Volkseigentum“ schreit!

DHL: Post-Graffiti – Gemälde auf gelbem Underground aus der Spraydose

Hamburg, eine Stadt, die sich hochgestapelt als „wachsend“ oder die „schönste … der Welt“ bezeichnet, schon wieder eine Olympia-Bewerbung losschießen will, obwohl ein Haufen an sozialen Problemen im Raum stehen und der ElbTower voller Peinlichkeit wie ein schnöder Gnuppel am Rande der Stadt nach „Pleite-Geier“ schreit – in dieser City fahren nun Graffiti verzierte Packet-Karren umher, die das Bild der Straße verschönern.

Graffiti: Auch LANGNESE verzierten die Wände in der Schanze…

Hamburg steht also eigentlich vor keinem zunehmenden Problem, das das Stadtbild und die Logistik von Unternehmen beeinträchtigen würde, wenn eine Welle von Graffiti-Attacken in jüngster Zeit die Flotte der Deutschen Post, DHL, in der Hansestadt getroffen hat.

DHL bekommt die Sache nicht in den Griff: Immer wieder Graffiti an den Postfahrzeugen…

Viele Bürger erfreuen sich an den einst strahlend gelben Lieferwagen und Transportern, die nun von einer Vielzahl von Tags, Schriftzügen und bunten Bildern übersät, so ein echter Hingucker sind. Das erinnert an die Beat Street-Zeiten, in denen sogar Harry Belafonte nen Dance-Film in den Achtzigern drüber machte – über Rap und Kunst.

DHL: Immer mehr Postautos fahren mit bunten Farben und verzierten Graffitis durch HH Eimsbüttel

​DHL-Graffiti: Ein alltäglich wanderndes Bild

Und so ist der Anblick eines DHL-Fahrzeugs, das mit Graffiti besprüht ist, bereits zur Normalität geworden. Gefühlt werden es immer mehr. Ob im geschäftigen Stadtzentrum, bei mir vor der Tür, also in den Wohnvierteln von Eimsbüttel und anderswo – die Spuren der Sprayer sind überall sichtbar. Diese Cartoons reichen von einfachen schwarzen Schriftzügen, sogenannten „Tags„, die oft die Signatur des Künstlers darstellen, bis hin zu aufwändigeren, farbenfrohen „Pieces“, die immer nur die Seite der Fahrzeuge bedecken, die türlos ist.

DHL: Graffiti Gemälde auf den Postfahrzeugen präsentieren die Stadt…

​Das Problem aus Sicht von DHL über Graffiti

​Für die Deutsche Post DHL dürfte dieser „Vandalismus„, wie er auch bezeichnet wird, nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein erhebliches wirtschaftliches Problem darstellen.

Warum muss die Beseitigung von Graffiti zu einem aufwändigen und kostspieligen Prozess werden, der spezialisierte Reinigungsmittel und oft auch Neulackierungen erfordern könnte, wenn man es doch so lassen würde? Jeder Wagen, der zur Reinigung aus dem Verkehr gezogen werden müsste, fehlt doch im Logistikbetrieb…

DHL: Die Post-Fahrzeuge warten mit verschiedenen Gemälden auf…

Ein Sprecher von DHL in Hamburg soll schon seine Frustration geäußert haben. „Trotz sorgfältiger Überwachung unserer Zustellfahrzeuge lässt es sich – insbesondere in einer Metropole wie Hamburg – nicht gänzlich vermeiden, dass diese bisweilen mit Graffiti besprüht werden. Dabei handelt es sich um Sachbeschädigung und die Entfernung ist aufwendig und teuer. Wir bringen jeden Vorfall zur Anzeige und arbeiten eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen.“ , sagt Tobias Buchwald. 

DHL: Die Graffiti Gemälde bestimmen derzeit das Stadtbild von Hamburg…

​Graffiti als Ausdrucksform oder Vandalismus?

​Die Debatte um Graffiti spaltet die Gemüter seit Jahrzehnten. Früher war es OZ, den ich sogar zum Interview hatte, der sogar heimlich für seine Performance in der Stadt gefeiert wurde und sein Arrangement 2014 mit dem Tod endete. Heute scheint man einen Schritt weiter zu sein und andere Wege, wie diesen zu gehen.