Verlust in 2023: NDR-Doku zum Tod von Sinéad O´Connor: Das zerrissene Leben der Irin
Das zerrissene Leben von Sinéad O´Connor: Zum Tod des Jahres einer Musikerin, der Irin ein kleiner Nachruf.
Nach dem Tod von Sinéad O´Connor, die nur 56 Jahre alt wurde, ist ihr Kampf und gleichzeitiger Schmerz des Lebens beendet. Die Todesursache ist zwar nicht bekannt, jedoch deuten Posts auf ihre Umstände hin. Es wird nach dem Suizid eines ihrer Söhne spekuliert, dass ihr gebrochenes Herz die Seele gelähmt haben soll…
Ihr Markenzeichen war der kahlgeschorene Kopf, der ihr Gesicht voll zur Geltung brachte. Sie lebte ein Leben zwischen „Rebellion und Depressionen“ (NTV), für die am Ende jede Hilfe zu spät gekommen sein soll.
Das Video zeigt einen Live-Auftritt von Nothing Compares 2 U in Chile. Wahnsinn, wie der emotionale Gefühle in ihren Bewegungen zeigt.
Der NDR zeigte eine eineinhalbstündige Doku zu diesem Anlass. Sie geht noch einmal auf alle Skandale, ihre Hits ein und zeigt Interviews. Auch, dass sie unserer Zeit Jahrzehnte voraus war, was Gefühl für Gerechtigkeit und der Kampf dafür, das Auftreten und die Klamottenwahl betrug, setzte die Verbitterte starke Akzente.
Der Welthit „Nothing Compares 2 U“ war ebenso Thema, gezeigt, wie der gedreht wurde. Die fließenden Tränen waren echt, sagt man. Im Abspann las ich dann, dass die Prince-Erben das Ausstrahlen des Videos in diesem Zusammenhang untersagt haben sollen. In ihren Konzerten spielt sie ihn ebenso nicht. Was mich an den Live-Auftritten eher schockierte, sind die hart zuckenden Kopfbewegungen, die sie als Zwanzigjährige nicht hatte.
Ihre klare Stimme, die stark an Björk erinnert, diese klaren Augen habe ich nie live gesehen. Was ich übrigens, wie auch das nicht besuchen der Konzerte von David Bowie, bereue. Sie rannte nicht dem musikalischen Mainstream hinterher, den die Industrie vorgab, sondern präsentierte eher ihre große Persönlichkeit und stellte ihre eigenen Regeln auf. Überall eckte die, vom Rolling Stone gekürte Sängerin des Jahres 1992, so an, dass sie sogar teilweise gemieden wurde. Ihr Leben schien als eine ewige Zerreißprobe, indem keine Kompromisse zugelassen wurden…
Es ging am 26.07.2023 durch die News, war plötzlich einen medialen Nachruf wert, dass die Musikerin gestorben ist. Woran, das wusste man nicht. Jedoch hatte sie ein paar Tage zuvor den Post gesetzt, dass sie ihren verlorenen Sohn so sehr vermisse.
Sinéad O´Connor: Gedanken zum Tod
Parallelen zu den Biografien, die sehr viel Schmerz beschreiben, machen deutlich, mit welchen Themen sie polarisierte. Schließlich vermittelte die Sängerin so das Gefühl, dass sie nicht Vergeben und Verzeihen kann. Die Irländerin fiel oft mit „Negativ„-Schlagzeilen auf, legte sich mit der Kirche an, wurde von ihrer kranken Mutter misshandelt und vernachlässigt, verlor ihren Sohn, der sich mit nur siebzehn Jahren das Leben nahm. 1992 berichtete sie von weiteren verstörenden Erlebnissen in der katholischen Kirche auf der Bühne eines Konzertes und zerriss dabei ein Papstfoto…
Diese Vita sind keine Einzelfälle, sondern sind in unserer Gesellschaft breit vertreten. Mutig war es daher, diese Wahrheiten öffentlich zu machen. Im Grunde wurden diese Erlebnisse nie wirklich verarbeitet, die sich wahrscheinlich ebenso in die Gene eines ihrer Kinder übertrug, der sich mit siebzehn Jahren das Leben nahm.
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Zum Tod der Irin ein lebendiger Nachruf
Kindesmisshandlungen sind ein großes Thema für die Kämpferin gewesen, weshalb sie auch 1991 das Singen der amerikanischen Nationalhymne in New Jersey verweigerte. Dazu prangerte sie in diesem Zusammenhang die Church-Machenschaften an, lehnte sogar vier Grammy Awards ab…
Nach Selbstmordversuchen änderte sie sogar ihren Namen, um sich von Flüchen zu befreien.
Ihre Verbitterung war also sichtbar und durch den Bekanntheitsgrad sogar für andere spürbar. Deshalb war zum Beispiel auch im Gespräch, die Protestantin auf den einmaligen Gegenkonzerten in der Ost-Zone, 1988 spielen zu lassen. Stars wie Joe Cocker, Bryan Adams und Bruce Springsteen traten da für den Frieden auf. Da ihr bekanntester Song Nothing Compares 2 U, ein Coversong von PRINCE allerdings erst 1990 ein Hit wurde, und es dann kein sozialistisches Projekt mehr gab, gingen diese Live-Auftritte unter…
In unserer Gesellschaft sind heute Parallelen sichtbar. Sogar in der Medienwelt wirst du ausgegrenzt, wenn du anders bist, keine Drogen nimmst, also kein Koks schniefst. Gewalt, Erniedrigungen und Ausschluss führen dazu Bomben platzen zu lassen. Diese Sängerin hat es geschafft, in Irland innerhalb von zehn Jahren die Welt auf den Kopf zu stellen.