Zum DVD-Start: Buy Buy St. Pauli

Dem Fortschritt, wie im Sozialismus entgegenzutreten, das ist sicher nicht richtig. Die Art und Weise, wie die Esso-Häuser ´vernichtet` wurden, ist sicherlich fraglich. Denn ob die Mauern wirklich wackelten und/oder es wirklich in dem Gebäude bebte, ist doch bis heute nicht wirklich geklärt…

Die Doku portraitiert jedenfalls die Bewohner, die teilweise mehr als einige Jahrzehnte dort lebten und dafür kämpften, das Gebiet incl. der bekanntesten Tankstelle Deutschlands zu erhalten. Das ging natürlich in die Hose, denn so langsam bekamen die Mieter der Wohnungen und der Clubs drumrum die Kündigung. Einige mussten oder konnten nach Finkenwerder ziehen, quasi auf´s Dorf und das Gegenteil vom Kiez, nämlich totale Ruhe. Clubbesitzer, so wie die vom Molotow sind in die Räume der ehemalige China-Lounge gezogen und warten ab hier ab, wie es weiter geht und ob sie dann wieder in die Neubauten zurückkehren können. ..

Meiner Meinung nach hat dieser Film einen leichten Linken touch, denn wer gegen neue Investitionen ist, bleibt still stehen. Zwar wurde ordentlich Lärm gegen den Abriss gemacht, nur genützt hat es nichts. Die Häuser sind weg und mittlerweile ist das Gelände eine riesige Baustelle. Der Kiez wird so und endlich attraktiver, werden mehr und mehr Hotels entstehen, damit die Reise-Industrie weiter wachsen kann…

Ich habe mir die Doku noch einmal angeschaut, um mir ein nachträgliches Bild über den Konflikt zwischen den Investoren und den Bürgern machen zu können. Im Kapitalismus ist es eben so, das Geld die Welt regiert und nicht umgekehrt. Und so wandelt sich die berühmteste Meile Deutschlands in einen (endlich) viel ansehnlicheren Stadtteil, der noch vor etwa 20 Jahren einer der dreckigsten war, die ich jemals sah…

Kommt auf DVD:
Buy Buy St. Pauli
sehenswerte Doku über Stadtteilveränderung