Regisseur Benjamin Pfohl im Talk

Jupiter: Sektenfilm als Debüt von Benjamin Pfohl sorgt für „Gänsehaut“

Jupiter, der neue Sektenfilm von Regisseur Benjamin Pfohl, by missingFILMs, der nach seiner „GALA“-Premiere in Hamburg, die eigentlich gar keine war, persönlich eine halbe Stunde lang nach dem Film Rede und Antwort stand. Dieses B-Movie, welches mit teilweise echt karger Ausleuchtung auskam, sorgte sogar bei einigen wenigen für „Gänsehaut“.

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Jupiter: Film Plakat…

Es geht um Radikalismus, Ideologien und indirekte Gehirnwäsche.

Applause, wenn auch nur für fünf bis sieben Sekunden, bevor der Abspann zu laufen beginnt, sorgte für eine kurze Anerkennung der Zuseher.

Das Debüt wird, jedenfalls in Hamburg, ausschließlich und nur im Abaton Kino laufen. ICH sah mir diesen 4:3 Streifen an und bin vom Thema her schon ein wenig angetan. Auch, wenn das auf die Leinwand zu bringen, nicht neu ist.

Bis nichts mehr bleibt“ , der 2010 auf der ARD lief und die Ausstrahlung sogar von der Scientology versucht wurde, zu verbieten, sorgte damals schon für Aufsehen. Nun der Jupiter, in dem es um Ideologie, radikale Gruppen geht, die die völlige Vernichtung ihrer selbst zum Ziel haben. Eben so, wie es auch die Ost-Zone tat.

Jupiter: Im Talk mit Regisseur Benjamin Pfohl zu seinem Debüt

„Also, da gibt es ja genügend Leute, die die wildeste Thesen in den Raum stellen, ohne einen Beleg und einen Beweis. Das ist so ein bisschen die These dieses Films. Darüber können wir sehr gerne streiten, aber das ich das Gefühl habe, dass all diese Verführer eben irgendeine Ideologie aufstellen und ganz viele Leute um sich scharren, aber die Ideologie am Ende des Tages eigentlich relativ austauschbar ist und da ein System, ein Mechanismus der Verführung wirkt, einen, den man untersuchen muss…“, so Pfohl auf die Frage, warum charismatische Anführer so ihr Publikum erreichen können.

In dieser mehr oder weniger halbherzig umgesetzten Story, in der Ulrich Matthes den Guru spielt und die Jungschauspielerin Mariella Aumann die pubertierende Tochter, die, im Gegensatz zu ihrer Familie, leben will, fehlt es mir streckenweise an einer ernsthafteren oder brutaleren Psycho-Studie mit härterer Erzählweise. Schließlich ist eine Sekte ja kein Zuckerschlecken, sondern geht mit harten Bandagen vor.

Dazu kommt es, so scheint’s, Mode zu sein, immer wieder in verschiedene Zeiten umherzuspringen, um eine Chronologie durch Rückblicke zu vermeiden.

Hast du über Gruppierungen, Sonnensysteme und Mythologie Infos eingeholt?

„Ja, ich bin jetzt kein Astronom geworden und auch kein Astrologe. Ich habe allerdings sehr viel recherchiert, sowohl zu Kulturen und Sekten und so. Diese Gruppe, die wir dann hier irgendwie entwickelt haben, fußt auch auf sehr konkreten anderen Gruppen, die es vor allem in den USA gab, wo es viele kosmische Sekten gibt. Dann uferte es in ganz viel und weitere Bereiche, wie in politischsten, radikalen Gruppen, in ein ganz großes Studium, vor allem, wie diese Führer und Verführer sprechen. Ich habe ganz viele Reden der AFD und vor allem von Björn Höcke analysiert und versucht zu verstehen. Ebenso den Trump. Über den versucht rauszufinden, wie der Leute für sich einnimmt, für seine Ideen…“

Fazit

Ich bleibe dabei und sage; ich mag dieses Abaton-Kino mit seinen engen Reihen und viel zu kleinen Sitzen einfach nicht! Früher gab es da sogar noch unfreundlichen Service. Für so ein Debüt, jedoch, quälte ich mich dann doch mal wieder hin. Naja, kann man einmal im Jahr machen…