ARTE: Holy Spider – Film über Prostituierten-Morde im Iran sollen das Land säubern
Holy Spider: Prostituierten-Morde im Iran „sollen das Land säubern.“ Jetzt hat ARTE diesen Film im Programm.
Und wieder ein Iran-Film, mag man denken. Naja, das Thema Frauen-Morde in einer Diktatur und Kopftuchland scheint eben immer interessant.
Wenn es dann noch mit Musikverboten und Frauenunterdrückung daherkommt, traut sich kaum einer, sowas öffentlich zu machen.
Wir können so die Motive, die von den erneuten Protesten hervorgehen, besser verstehen.
Die Mullas, also die Regierung ist sauer. Während die Männerwelt den Mörder schon vor der Festnahme feiert, zeigt dieses Gesellschafts-Portrait und Sittenbild auf, wie weibliche Rechte untergraben werden.
Dazu kommt ein Sexvideo mit Zar Amir Ebrahimi, welches plötzlich auftauchte und gezielt, gegen die im nun Pariser Exil lebende Schauspielerin als unmoralisches Druckmittel eingesetzt, immer wieder neu verbreitet wurde. Wegen der hohen Strafen, die ihr nach diesen einjährigen Verhören und Verurteilung in Teheran drohten, floh sie nach Frankreich.
Meine Interviews mit den Machern von Teheran Tabu und co dazu, zeigen ja, wie verworren so eine Situation für die ist, die sich wagen, Themen wie Gewalt, Sex, Drogen und Mord im Islam aufzugreifen. Auch hier sind die Regisseure und Schauspieler nicht mehr in den Iran zurückgekehrt, in dem gerade wegen der erneuten Proteste einige Todesstrafen verhängt werden.
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Holy Spider: Sex und Journalismus im Iran
Aus diesen Gründen meide ich solche Länder, bereise sie nicht und werde das auch nie tun. Selbst Kuba hat sich nun langsam geöffnet, weil der Papst sagte: „Wenn sich der Sozialismus der Welt öffnet, wird sich die Welt Kuba öffnen…!“ Und so änderten sie sogar die Planwirtschaft ab…
Prostituierten-Morde im Iran: Frauenrechte und Kopftuchpflicht
Eine Reihe von unaufgeklärten Morden an Prostituierten hält die Heilige Stadt Maschhad im Nordosten des Iran in Atem: „Spinnenmörder“ nennen sie den Serienkiller, der von sich glaubt, die Arbeit Gottes zu verrichten, indem er die Straßen vom Dreck befreit.
Die Journalistin Rahimi wird von ihrer Zeitung geschickt, dem Fall nachzugehen – und bekommt als Frau in einer von Männern dominierten Welt ein Hindernis nach dem anderen in den Weg gelegt.
Doch Rahimi gibt ihre Suche nach der Wahrheit nicht einfach auf. Während die Behörden tatenlos zusehen, wie der Mörder ein Opfer nach dem anderen in sein Netz lockt, kommt sie dem Täter immer näher.
Entsetzt muss sie feststellen, dass er von vielen Menschen in der Stadt als Held gefeiert wird, und seine Verurteilung mehr als ungewiss scheint.
Holy Spider: Story über Frauenmörder Iran
Basierend auf dem erschütternden wahren Kriminalfall des „Spinnenmörders“ Saeed Hanaei, der zu Beginn der 2000er-Jahre in der Heiligen Stadt Maschhad 16 Prostituierte ermordete, realisierte der gefeierte iranischstämmige Regisseur Ali Abbasi („Border“) einen ebenso packenden wie ungewöhnlichen Thriller. Dabei hat HOLY SPIDER weit mehr zu bieten als pure Spannung und Nervenkitzel: Mit der großartigen Zar Amir Ebrahimi in der Hauptrolle der jungen, mutigen Journalistin, und einem nicht minder fantastischen Mehdi Bajestani als einfachem Bauarbeiter auf heiliger Mission als ihren Gegenspieler, ist HOLY SPIDER ein gewagter Drahtseilakt, der ein ganz anderes Bild des Iran zeichnet, als man es bisher aus Filmen kennt.
Seine aufsehenerregende Weltpremiere feierte HOLY SPIDER bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes, wo Zar Amir Ebrahimi mit einer Goldenen Palme zur besten Schauspielerin gekürt wurde.
Zusatz. Meine Mutter würde fragen: „Darfst DU das…!“ Hä, ja, was denn? Na, einen Porno erwähnen. Klar. Natürlich ist das hier in Hamburg verboten, das ist ebenso klar. Die Sache ist doch die, dass im Sinne der Recherchen die iranische Schauspielerin diese Nummer selbst auf den Tisch gepackt hat…
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