Jing Jing: In-Thai in Eimsbüttel – ein Zwei-Stunden-Erlebnisbericht
Jing Jing: Der In-Thai in Hamburg – Eimsbüttel, der son bissle den Israel-Touch fährt, mit Industrie-Chic, Garagen-Hinterhof-Feeling und Wohnzimmer-Flair im Waterloohain 7.
Freitag, der 13. Es ist September. Zwei Stunden in einer der In-Bars, mit einer Abrechnung, die ein wenig chaotisch durcheinander ging, mir nicht nur deshalb lange in Erinnerung bleibt.
Jing Jing: Je später der Abend…
…desto lauter die Mucke und schicker die Food-LiebhaberInnen. Die Tische sind pro Abend dreimal belegt. Irgendwo steht, dass im Zwei-Stundentakt durchgewechselt wird.
Allerdings – ab 20:00 ist hier Schlangestehen angesagt. Der frühere Vogel, der kann noch nen Platz angeln, wenn er um 18:00 Uhr spontan entscheidet, reinzuschauen. Genau das machten wir, um als unangemeldeter Gast durchzugehen.
Wer nach Küchenschluss auf einen Drink reinschauen will, soll besonders als Single ne gut Chance haben, Anschluss zu finden. Denn Grüppchenbildung beider Lager finden sich hier schnell zusammen!
Die Mopo wollte schon vor einem Jahr wissen, dass das Ding hier einer der besten Läden des Landes sein würde, schnell irgendwelche Preise, wie „Neue Bar des Jahres“! absahnte. Jetzt wollte ich schauen, undercover, also unangemeldet, ob der Hype immer noch berechtigt ist.
Die Karte ist nicht überladen, übersichtlich und konzentriert sich unter anderem auf einige Salate, Hauptgerichte, Grill. Nur ein Dessert, was meine Begleitung am Ende durchdrehen lässt, wird aufgeführt. Das reicht!
Die offene Show-Küche, die eigentlich keiner so recht beachtet, die jedoch sofortiges Vertrauen vermittelt, weil alles Essen vor unseren Augen zubereitet wird, ist das Herzstück des Jing Jing. Als Starter nehmen wir jeder nen Salat. Dazu gibt’s Reis. Die erste Portion geht aufs Haus. „Für dich auch die zweite…!“, meint der Tresen-Boss. Yeah, die Stimmung steigt. Mein Som Tam Pla mit Aubergine haut geschmacklich auch voll rein!
Jing Jing: In-Thai in Eimsbüttel
Wir sind Nachbarn, wohnen auf der anderen Straßenseite und haben es kaum mitbekommen, als diese In-Location eröffnete. Und weil sich nicht nur durch die Mundpropaganda herumsprach, dass es hier so cool ist, sollte der Tisch früh reserviert werden. Eine Mini-Chance für Zwei besteht trotzdem dann, wenn nicht noch was am Tresen frei ist.
Und da sind wir auch schon beim Thema. Die Crew ist auf uns fokussiert und fragt immer wieder nach, was wir denn trinken wollen. Wasser wird, wie in Tel Aviv, immer wieder kostenlos aus den durchsichtigen Karaffen ein- und nach geschenkt! Natürlich nehmen wir dazu nen Cocktail. Mit und ohne Alkohol. Der Bar-Chef mixt uns den persönlich und performt das Zusammenschütten, die Zubereitung spektakulär. Wir kommen so locker ins Gespräch. „Irgendwo hab‘ ich Dich doch schonmal gesehen…“ Ich lasse ihn jedoch in Ungewissheit.
Location macht gute Laune
Im Hintergrund dröhnt die House-Mucke, die immer lauter wird, wenn sich die Geräusch-Kulisse erhöht. Die Graffiti an den Wänden sticht sich nicht mit dem rustikalen Mobiliar. Irgendwie könnte man meinen, als wenn hier in damaligen Zeiten eine Skater-Halle beherbergt war.
Jing Jing: Fazit
Auf jeden Fall wird vieles richtig gemacht. Während man in anderen Läden dafür, mit, „wir sind doch keine Wohlfahrt“ beschimpft wird, wenn nach dem Ausschenken von Wasser aus der Leitung gefragt wird, ist das im Jing Jing von Haus aus Standart. Damit geht es los. Der Gesamteindruck ist echt gut.
Naja, zwei Desserts bestellt, eines kommt nur an. Bis auf eine kleine weitere Enttäuschung wegen zwei falscher Posten, die teurer waren, also mit meinen Bestellungen auf der Rechnung nicht übereinstimmten, sind diese zwei Stunden ein toller Food-Trip. Jetzt will ich eher Versehen als Betrug vorwerfen… Naja, jedenfalls ging unser Undercover-Besuch nicht in die Hose und diesem Patzer gebe ich dem Freitag, den 13. die Schuld. Damit ist die Sache für mich erledigt. Auch, wenn, wie es früher in der Obstzone üblich war, einige Dümmliche behaupten würden, dass es ihnen nicht ums Geld, sondern um das Prinzip ginge, bin ich hier kein Korintenkacker…