Gone Girl

Neuer Thriller von David Fincher schockt!

David Fincher´s neuer Film ist wieder so ein verstörender Stoff, den er den Filmfans vorsetzt. Heute habe ich mir in kleiner, auserwählter Runde „Gone Girl“ angeschaut, sein neuester Blockbuster mit Ben Affleck und Rosamund Pike.

Amy Dunne verschwindet plötzlich am 5. Hochzeitstag spurlos. Ihrem Mann, Nick Dunne, hinterlässt sie einige Schnipsel als Spur, um Hinweise zu ihrem verbleib zu streuen. Der Verdacht, seiner Frau etwas angetan zu haben, wird schnell auf den Ehemann gelenkt. Die Polizei und die Medien stürzen sich auf den potentiellen Täter und verurteilen ihn schon, nur aufgrund von Vermutungen…

Meine Hände krallen sich immer mehr in den Sessel hinein. Ich kann es nicht fassen, was ich gerade sehe…

Aber der Film hält mehrere Wendungen bereit, mit denen man nicht rechnet. Es ist eben kein „Tatort“, indem schon früh erkennbar wird, wer der Mörder ist. Die düstere Handlung wird durch die einzigartigen Klänge wunderbar unterstützt. Je mehr sich im Verlauf der 140 Minuten die Filmmusik von gefühlten Klaviersonaten zu mittelharten, mitreißenden Beats wechselt, senken und heben sich auch die Spannungsbögen, immer wieder.

Meine Hände krallen sich mehr und mehr in den Sessel hinein. Ich kann es nicht fassen, was ich gerade sehe. Manchmal frage ich mich daher, warum ein Regisseur zu solchen Geschichten zurückgreift, wie auf das Buch von Gillian Flynn, um es zu verfilmen. Schon der Neo-Thriller „Se7en“, mit Brad Pitt und Morgan Freeman ließ mich 1995 zwei Mal aus dem Kinosessel hüpfen, weil die Bilder plus Effekte so schockten. „The Game“ mit Michael Douglas war ein ebenso verrücktes und spannendes Werk, in dem gezeigt wird, das Reichtum schnell in Langeweile enden kann…

Zu meinem Verständnis: Fincher hat nie eine Filmhochschule besucht, ist Autodidakt und arbeitete kurze Zeit bei George Lucas, bevor er begann wirklich eigene Sachen zu drehen. Gerne würde ich ihn daher selber mal fragen, warum er sich in solch menschlichen Abgründen bewegt, zumindest in der Filmwelt darauf Wert legt, sie auf die Leinwand zu bringen.

Gone Girl startet in Deutschland Anfang Oktober.
Sehenswert.
Verstört.
Schockt.