Elbjazz 2015 – Hier kommt die Bildergalerie!

Elbjazz 2015. Der Freitag.

Es ist kalt, wenn die Sonne untergeht. Der Regen, der angekündigt war, blieb aus. Mein erstes Konzert gebe ich mir in der übervollen Maschinenbauhalle. The Giora Feidmann, der gefühlte Grandfather des Jazz, gibt sich die Ehre, sozusagen. Der fast 80-jährige dreht richtig auf, begeistert die Massen. Der Applause nach jedem Stück ist herzhaft, lange anhaltend und sehr intensiv.
Vor dem Einlasstor der Halle ging nichts mehr. Alle wollten diesen Mann live sehen: „Einlass, Einlass…!“, riefen einige, die es nicht erwarten konnten, doch noch in den Genuss des Ausnahmeklarinettisten kommen zu können…

Dann gings weiter, zur Hauptbühne, an der ich mich bis Mitternacht aufhielt. Dee Dee Brigdewater with Irvin Mayfield traten auf. Beide sorgten ja für Furore auf dem am Donnerstag zelebrierten Red Carpet des ECHO Jazz. Eine richtige Diva, die eigentlich mit bürgerlichem Namen Denise Garrett heißt und eigentlich auch eine Schauspielerin ist, die sogar schon den Grammy einheimste.
Das einigermaßen gute Wetter hielt sich, sodass das Zusehen richtig Spaß machte.

Auf die Musik von Ed Motta freute ich mich besonders. Mit seiner Stimme, die mich sehr an Stivie Wonder erinnert, präsentierte der afrobrasilianischer Jazz-, Funk und Soul- sowie Bluessänger und Songwriter, der mit Anleihen an Rockmusik, Popmusik, Soul, Funk und brasilianischen Musikstilen einen eigenständigen Mix gestaltet hat, seine eigene Coverversionen und Klassiker aus den 80-gern. Dazu kommt, dass er sogar mit seinem Mund Instrumente imitieren kann.
Das Schwergewicht verschanzte sich allerdings und leider überwiegend hinter seinem Keyboard, welches nicht seitlich, sondern parallel zum Publikum platziert und so nicht mehr als sein Kopf zu erblicken war. Nur einmal stand er mit dem Micro in der Hand und suchte den Kontakt zu den Leuten. Aber alleine das Zuhören war schon ein Erlebnis wert.

Dann, pünktlich um 23:30 wurde es an der Hauptbühne noch einmal richtig voll – LaBrassBanda waren angesagt. Die 9 Jungs sind ja dafür bekannt, dass sie in Lederhosen und Barfuß auftreten. Aber – waren meine Erwartungen zu hoch? Ein wenig ist dieses Theater und Geschichten erzählen des Sängers, der seine angespielten Songs immer wieder mit dem Ausruf: „STOP!“ unterbrach, aber dann wie ein leicht erregter Schulklassen- oder Junggesellenausflug. Hier stand ich in der zweiten Reihe und suchte den Kontakt zu den Fans, die mir bestätigten, dass man bei diesem Konzert sicher bis zum Schluss, also die ganzen 90 Minuten aushalten müsse, sonst packe es niemanden! Mich erreichten die Bayern nicht wirklich, sehr schade…