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HINTERM HORIZONT – Musical-Hit in Hamburg gestartet

Lindenberg´s Hinterm Horizont Hamburg. Der 09.11.2016 schockte mit der Wahl Trumps die Welt, erinnerte an den Mauerfall von ´89 und Udo Lindenberg ließ mit einem gelungenem Soft- und Promi-Opening mit HINTERM HORIZONT die Mauern in Hamburg und somit auch „in den Köpfen“ der Stadt niederreißen.

Der coole Westen trifft auf den wilden Osten! Ich konnte meine feuchten Augen einfach nicht verbergen, meine langsam kullernden Tränen nicht zurückhalten, als ich erneut dieses Musical, welches ich ja schonmal in Erstbesetzung in Berlin, zur Medienpremiere mit meiner Nachbarin besuchte. Viele sagen ja, dass dieser ganze Kram doch längst Geschichte sei. Ja, das mag stimmen. Aber genau diese wiederholt sich, denn die Menschen sind vergesslich.
Die Welt verschiebt sich gerade, nicht nur in den Köpfen, sondern auch und immer wieder mit Grenzen. Putin machts mit der Ukraine vor, die Türken mit der Wegnahme der geplanten Demokratie, machen es nach und Europa wankt nach dem Brexit erst recht.

Und darum bin ich HEUTE dafür, dass Geschichte nie und nimmer vergessen werden sollte, die Schulklassen das halbe Jahr lang, diese geniale Spielzeit nutzen sollten, solange HINTERM HORIZONT in der Hansestadt läuft, um zu erfahren, zu was Menschen fähig sind, was für Tiere sie sein können und warum Politik ein irres Geschäft sein kann. Ich habe wirklich die feinsten Antennen, was Gefühle betreffen, und ich wusste es die letzten drei Monate genau, dass Trump das Rennen gegen Clinton gewinnen wird. Meine Nachbarin kann diese Gespräche bestätigen.

Wir sind das Volk

„Wir sind das Volk!“, das schrien wir im Osten und die Mauern fielen. „Yes, we can…!“, das war einmal, nun kommt der gefühlt rüpelhafteste Milliardär an die Weltmacht, der dem einfachen Volk verspricht, das Land mit ihnen wieder aufzubauen…

Zu Tränen rührend - HINTERM HORIZONT!

Zu Tränen rührend – HINTERM HORIZONT! Ich sah das Musical zum zweiten Male. 

Zurück zum Musical

„Das Mädchen aus Ost-Berlin“ oder der „Sonderzug nach Pankow“ – Zu DDR-Zeiten hatte Udo Lindenberg mit seinen lockeren Texten und seinem coolen Gehabe eine riesige Fanbase, die zu ihm aufschaute, jedoch nicht zu ihm gehen konnte. Und er konnte auch nicht zu uns. Denn es gab West- und Ost-Deutschland. Dazwischen die (fast) undurchlässige Mauer, die von den Staatsratsvorsitzenden gebaut worden ist, um das Volk mit dem Antifaschistischem Schutzwall vor den bösen Geistern des Kapitalismus zu schützen. Die Wahrheit war, dass die Ostzone mit ihrer Planwirtschaft nicht in der Lage war, das Volk zu ernähren. Jedenfalls war es so einfach nicht möglich, ein Konzert in der DDR geben zu können.

Oder doch? Denn eines Tages kam wirklich die Zusage für einen Gig, zu den Friedenskonzerten in Ost-Berlin. „Keine Pershing´s, auf keiner Seite, nicht in west und nicht in ost…!“ Der Palast der Republik wackelte nicht, denn niemand durfte klatschen, jubeln oder aufstehen. Da hätte sich der Panik-Rocker noch so verbiegen können, wer mitsingt, landet (fast) im Knast. 

Und wie kann es denn auch anders sein – eine Liebesgeschichte versüßt die Story. Aber – das Mädchen aus Ost-Berlin wird von der Stasi beschattet und gezwungen, für sie zu arbeiten und alle Informationen weiterzuleiten…

Schon in den 70-ern ließ sogar der Möbelriese IKEA bei uns seine Ware produzieren, um sie am billigsten zu bekommen… Aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte. Hier und heute ging es um die Liebe, West und Ost und um Mauern, die man jederzeit ziehen, jedoch die Hirne man nicht einbetonieren kann.

„Ich komme ab jetzt jeden Tag“, sagte UDO ins Micro, als er zum „Abspann“ auf die Bühne stürmte. Das Finale war grandios, soll sogar gegenüber der Berlin-Premiere vor 5 Jahren aufgestockt worden sein. Sogar im Foyer ließ sich der Panikrocker sehen. HINTERM HORIZONT ist ein MUSS für Lindenberg-Fans und für die, die die Mauern nie erlebt haben.