Joe Cocker Bio

Joe Cocker – eine Legende zum Nachschlagen

Joe Cocker kommt – auch zu uns in den Osten…!.

Es war 1988. Die Mauer stand um den gesamten Ostblock, hatte jedoch erste Risse. Ein Hauch von Westen touchte uns/mich durch die, für uns immer noch unerreichbaren Konzerte, die ein Jahr zuvor am Reichstag stattfanden und uns bis zum Brandenburger Tor erreichen konnten. Wenn der Wind günstig stand, dann konnte ich unter den ca. 3000 geduldig wartenden Musikfans, die von der zivilen Stasi voll und ganz in Schach gehalten wurden, Pink Floyd´s „Wish you were here“ live mithören, die grünen Laser gen Himmel wandern sehen, die es auch in den Osten Berlins schafften.

Ein Jahr später wurde von der DDR-Staatsführung die Lage durch organisierte und sogenannte „Gegenkonzerte“ entspannt. Alles, was im „kapitalistischen Klassenfeind“ musikalischen Rang und Namen hatte, wurde eingeladen, um auf der „FDJ-Bühne“ für „Rock für den Frieden“, oder wie diese Partys nicht alle hießen, spielen zu ´dürfen`. In Weißensee wurde dafür eine Fläche zur Verfügung gestellt, die 200 000 Leuten Platz für mehrere Tage bot. Woodstock-Feeling machte sich breit, nicht zuletzt, weil sich auch Joe Cocker angekündigt hatte…

Träume wurden wahr.

Weil ich gerade in Ost-Berlin, also um die Ecke zu tun hatte, nahm ich diese Gelegenheit dankend an und zog mir sein Konzert für 10,-DDR-Mark rein. Das wir das noch erleben durften…
Ein friedliches Menschenmeer sang seine Songs mit, die wir jahrelang heimlich im Westradio mithören konnten. Komischerweise veröffentlichte Mitte der 80-er die große DDR-Schallplattenfirma AMIGA sogar eine LP vom Rockstar. Und jetzt stand er da, neben Brian Adams und Heinz Rudolf Kunze, die Tage zuvor ihren Ost-Einstand gaben und spielte seine alten und neuen Hits, wie With a Little Help from My Friends oder You can Leave your Hat on, der den Film „9 1/2 Wochen“ mit Mickey Rouke bekannter machte oder eben auch Unchain My Heart. 

Das Buch.

Er konnte nicht tanzen, war für seine spastischen Bewegungen berühmt, er war ein Steh-Auf-Männchen, sein Leben wie eine Achterbahnfahrt, die mehr als nur Vierer-Looping zu bieten hatte. Ein Musiker, welcher irgendwann, zumindestens nach außen hin, persönliche Rückschläge wegsteckte, ein Künstler, für den die Musik das Leben war.

2014 stirbt der Sänger mit 70 Jahren an Lungenkrebs. Er hinterlässt ein Lebenswerk, welches ihr hier noch einmal nachleben könnt:

Alle Stationen sind von dem Fotografen und Biografie-Ersteller Christof Graf wahrheitsgetreu mit Wort und Bild festgehalten worden. Die endgültige Fassung des Buches Joe Cocker – Die Biografie – Mit Gänsehaut durch die Jahrzehnte ist jetzt im Hannibal Verlag erschienen.