Kino-Tipp: Die Toten Hosen – WEIL DU NUR EINMAL LEBST

Durch das hochwertige DOLBY ATMOS-Verfahren wird der Film auch in den größten und modernsten Kinos gezeigt, damit die Fans den Film sowohl optisch als auch akustisch als besonderes Event erleben.

Die Toten Hosen sind ein Phänomen. Anfang der 1980er Jahre in einer brodelnden Düsseldorfer Szene aus der Punk-Bewegung entstanden, füllen ihre Konzerte seit vielen Jahren große Hallen und Stadien. Selbst wer kein ausgewiesener Fan der Band ist, kann viele ihrer Lieder mitsingen.

Und dabei haben sich Campino, Breiti, Kuddel, Andi und der später hinzugekommene Vom immer ihre Haltung bewahrt. Eine Einstellung, die den PunkEthos widerspiegelt – stets mit einer starken Meinung zu gesellschaftlichen Entwicklungen, die sie öffentlich kundtun. Ohne zu leugnen, dass Musik auch ein Geschäft ist.

DTH – Weil Du Nur Einmal Lebst.

Die Filmemacher Cordula Kablitz-Post…

…und Paul Dugdale waren 2018 mit den Toten Hosen auf Tour. Kablitz-Post entwickelte das Konzept, filmte die Hintergrundgeschichten und führte die Interviews, während Dugdale die Shows dokumentierte. Zusammen zeigen diese sehr persönlichen Bilder von WEIL DU NUR EINMAL LEBST – DIE TOTEN HOSEN AUF TOUR das Phänomen »Hosen«, das sich die Band womöglich selbst nicht so ganz erklären kann. Die Toten Hosen spielen auf Mega-Bühnen und liefern grandiose Shows in kleinen Clubs – ob im legendären Berliner SO36 oder vor ihren Fans in Buenos Aires. Sie bieten intoleranten politischen Strömungen beim Chemnitzer #wirsindmehr-Konzert gegen Rechts die Stirn und zeigen sich verschwitzt und ungeschminkt.

DTH – Die Toten Hosen im Konzert.

Authentisch.

Wenn man sich also fragt, warum es die Toten Hosen heute noch gibt und weshalb sie so erfolgreich sind, gibt dieser Film die Antwort: Ehrlich währt am längsten. Der Hosen-Hobel hat aber auch nicht wenig damit zu tun. Das Missverständnis, bei ihrem allerersten Konzert 1982 als »Die Toten Hasen« angekündigt zu werden, passte letztlich zur damaligen Haltung der Band: Die Düsseldorfer waren stark beeinflusst von der subversiv-chaotischen, fast schon dadaistischen Strömung des englischen Punkrocks, wie ihn Musiker wie The Damned oder Johnny Moped zelebrierten. In ihren albernen Second-Hand-Klamotten sahen sie sich aber auch als Gegenentwurf zur damals vorherrschenden Gleichförmigkeit eines Großteils der Deutschpunk-Szene, in der schwarze Nietenlederjacken zur Uniform und negative Untergangsstimmung zum guten Ton gehörten. Als »Punk innerhalb von Punk« konnte der Bandname gar nicht lachhaft genug sein, und das Equipment glich eher einem Schrotthaufen. Aber von Anfang an zeichnete die Band eine besondere Qualität aus: Sie wollte den Leuten, die zu ihren Gigs kamen, etwas bieten – selbst wenn da nur eine Handvoll Fans rumstanden. Brauchte man damals eine Schublade, in die man sie hätte stecken wollen, dann wäre es Fun-Punk gewesen. Aber auch für dieses Label schienen sie viel zu eigen. Die Hosen waren die Hosen. Punkt.

Hinter den Kulissen. Kurz vor dem Konzert, Backstage.

Das Material für ihre Shows wuchs mit den Jahren:

Instant-Klassiker um Instant-Klassiker rutschten über die Alben »Opel-Gang« (1983), »Unter falscher Flagge« (1984) und »Damenwahl« (1986) ins Bühnenprogramm. Sauf- und Fußballlieder dabei? Ja, klar. Aber die Toten Hosen waren immer schon wesentlich mehr als ein paar amüsant-schräge Vögel mit bunten Frisuren. Viele Aufritte ihrer frühen Tourneen fanden in besetzen Häusern statt, sie engagierten sich in der Anti-AKW-Bewegung und lieferten ein Gegenmodell zum Spießertum jeglicher Art – blieben antibürgerlich durch und durch. Der Lust an anarchischen Spaßaktionen tat das keinen Abbruch: Zusammen mit dem wahren Heino führten sie Mitte der 1980er die deutschen Schlagerheinis an der Nase herum. 1987 erschien sogar ein Album mit eigenen Schlager-Versionen: »Never Mind The Hosen – Here‘s The Roten Rosen«…

Ab 28.03. im KINO.