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Der Rap-King eRRdeKa auf dem Hamburger Berg

Die Tattoos werden gefühlt mehr, die Show immer geiler und die Musik immer besser. Ich mochte diesen melodischen Rap, den der Augsburger von sich drosch, als er am Nicolaus 2015 zusammen mit seinen Freunden ins headCRASH auf dem Hamburger Berg live aufspielte. Die Disco war restlos ausverkauft, was dem Rap-King sehr gefallen dürfte.

Die Wände erzittern von dem harten und starr-warmen Wums, der aus den Boxen dröhnt. Dieser krasse Kopfnicker-Rap packt und reißt mich echt mit, nicht zuletzt, weil die Texte alle samt auf Deutsch stattfinden. So sehen das auch seine Fans! Jede Zeile kannten sie, sangen jeden Song mit. Es fühlte sich an, als wenn sie in ihrer Freizeit nichts anderes tun würden, als seine Konserven  und mp3´s zu konsumieren.
Einer erzählte mir vor Beginn, dass er seit 2 Jahren diesen Künstler als Vorbild seiner Generation sieht, weil er sie mit seinen Botschaften über diesen Weg sehr viel leichter erreicht und so die Sprache gesprochen wird, die jeder seinesgleichen versteht.

Die Beats erinnern dabei an aktuelle Bassmusik– und Chillwave-Produktionen von Flume oder Shlohmo weit, flächig, atmosphärisch, gleichermaßen reduziert wie detailreich. Dafür verantwortlich zeichnet Produzent Max Mostley, der die Drums mit dem nötigen Druck ausgestattet und eine ordentliche Ladung Dreck in die Synthesizer gekippt hat

Genauso hört sich der Sound auch an. In der Disco, in der sonst überwiegend Heavy Metal oder Hardcore läuft, zog es eben mit stundenlangem Schlangestehen eine ganz andere Szene an diesem Sonntag hierher. Ich fragte mich ernsthaft, warum eRRdeKa keine größere Location ausgesucht hat, um dieses Konzert zu geben. Denn ich behaupte mal, dass sicherlich 5 Mal soviel hätten kommen wollen, um ihn zu sehen.

Auf dem diesjährigen Deichbrand sah ich eRRdeKa das erste Mal und war von seiner Performance echt geflasht. Meines Erachtens hat der 26-jährige seinen Künstlernamen, den er sich selbst aus den Initialen des ´Raphael, der King` genommen hat, berechtigt geborgt. Denn sein Auftritt in allen Belangen ist einfach großartig!

Ich pflanze einen Baum, atme ein, atme aus, baue mir ein Haus, hab´ zwei Kinder und ´ne Frau und erstma´ einen Baum…“ – eRRdeKa – Atme ein Atme aus.

eRRdeKa – Unter Deck – Offizielles Vdeo

eRRdeKa ist einer der wichtigsten Nachwuchskünstler, den die Rap-Szene in Deutschland zu bieten hat. Seit 2008 macht er Musik, jedoch mit seinem offiziellen Debütalbum Paradies (2014) merkte man dann, wohin die musikalische Reise gehen würde. Der Erfolg der neuen Scheibe Rapunderdog, die im August diesen Jahres erschien ist, bestätigt Raphael Endraß, so sein bürgerlicher Name, der seit einiger Zeit bei Prinz Pi unter Vertrag steht, dass er nie eine Eintagsfliege war, sondern eher genau das Gegenteil…