Power of Love: Liebesfilm oder Macht-Studie

Bondage-Story: Power of Love – Warum Beziehungen so schräg sind

Bondage-Film „Power of Love“: Viele Nackt- und raue Sexszenen, Beziehungsaufarbeitung mit roher und depressiver Ehrlichkeit und ein Ende, welches echt alle Varianten offen lässt. 

Schock, lass nach!!! Diesen Film musste ich erst einmal zwei Tage sacken lassen. Er ist eine echte B-Movie-Überraschung und in Deutschland hätte ich gedacht, dass sowas niemals gezeigt werden dürfte.

Jetzt kamen der Regisseur und die SchauspielerInnen zur Kino-Tour nach Hamburg und stellen diese unglaublich wahre Geschichte vor und stellten sich dem Publikum.

Power of Love – Zur Kinotour in Hamburg: Nicola Perot, Direktor Jonas Rothlaender, Saara Kotkaniemi (v.l.n.r.)

Film Power of Love: Sexfilm oder Macht-Studie

Denn was Sex (wird neuerdings weich gesprochen, wie die Zahl und nicht mehr hart!) im Kino betrifft, sind seit Jahrzehnten Nackt– und ausgiebige Liebesszenen tabu! Der Geschmack habe sich geändert, dachte man. Warum ist das nur so? Spätestens nach Me Too, das machte auch Regisseurin und Schauspielerin Mersiha Husagic in meinem Interview zu ihrem Debüt in der Hansestadt deutlich, ist darauf zu achten, dass die Story das hergibt, was sie verspricht. Dann könne es verantwortet werden.

Außerdem gibt es nach diesem Aufstand des weiblichen Geschlechts einen sogenannten Intimitäts-Coach, der, je nachdem schaut, welche Liebes-Emotionen wie rübergebracht werden sollen und können. Das beschrieb in unserem Talk ausführlich Saara Kotkaniemi.

Der Direktor Jonas Rothlaender sprengt dagegen echt den gesamten Rahmen dessen, was also in ungeschriebenen Gesetzen erlaubt ist! Und das Kurioseste daran ist, es hat sich niemand während der Fragerunde nach dem Abspann getraut, das zu fragen!! Was für ein Skandal.

Power of Love: Liebesfilm, Soft-Porno oder Macht-Studie im Bondage-Style

Die Naturkulisse mit ihren weiten Wäldern trübt, sie beruhigt zwar die ganze Lage oberflächlich, jedoch nicht die krassen Liebesspiele, denen sich die beiden Figuren immer wieder aggressiv aussetzen. Dazu schlüpfen sie in eine devote und machtvolle Rolle. Das Ganze nimmt immer wieder den Verlauf der Story ein, weil dieser so in den Mittelpunkt gerückt wird.

Dann gerät alles außer Kontrolle

Lest auch: Gaspar Noe und seine krassen Filme in Neuauflage

Power of Love: Trailer Szene mit Saara Kotkaniemi und Nicola Perot

Während Gaspar Noe, nach eigenen Aussagen, lange brauchte, um seine Geldgeber für Irreversible und Love zusammenzubekommen, wurde Power of Love mit 1,7 Millionen € in Finnland gedreht. Selbst in Skandinavien läuft der Film schon im Kino und solle für Diskussionen unter den Einheimischen gesorgt haben. Einige stritten einen Zusammenhang mit der Erzählung ab, andere gaben zu, dass sie selbst so seien.

Power of Love: Film Plakat…

Was ist also Power of Love? Nur ein Love-Movie mit Nacktszenen, die mit einer Bondage-Einlage im finnischen Wald gepimpt wird oder doch eine Macht-Studie!? Letzteres trifft tatsächlich zu, wenn ich die Story mal auf die Allgemeinheit herunterbreche. Denn in (fast) jeder Beziehung gibt es ein Alpha-Tier, welches die Regeln bestimmt und der andere gibt nach, um des Friedens willen! Dazu kommt der Einfluss der Eltern, die sagen, der isses oder nicht. Oftmals werden schlechte Erfahrungen des Ex von der Mutter auf den Neuen der Tochter projiziert, und schon ist die Sache ein großes Dilemma, welches am Sonntagstisch bis zur körperlichen Extase ausdiskutiert wird und für Frust sorgt!!

Fazit: Warum kommen aus dem skandinavischen Lager die krassesten Mord-Filme?

In Hamburg gehört der Film wegen der starren und verkappten Hochstapler-Mentalität verboten, wie ich finde. Damit, so wird es im Sozialismus gemacht, bewahren wir die Protagonisten vor einer Katastrophe. Warum? Noch einmal erklärt: Weil man wegen Witze des Komedian Luke Mockridge aufschreit, ihm ein Arbeitsverbot wünscht. Andererseits passt dieses geniale, hochempathische Werk NICHT in diese emotional verkommene „Kokser-Stadt„.

Nicht nur in Skandinavien finden die meisten Selbstmorde statt, wenn wir diese Geschichte mal weiterspinnen. Gerade ist die neue Studie herausgehauen worden, warum die Hamburger alle so voller Depressionen stecken. Das offizielle Ergebnis liegt bei 13,5%. Die Wahrheit und Dunkelziffer befindet sich sicher bei ungefähren 30%! Unter vorgehaltener Hand heißt es, dass viele sich sogar vom „Grünen Bunker“ herunterstürzen lassen…

Hä? Was hat das mit dem Film zu tun? ALLES!!! Wenn Sie den Streifen gesehen haben, wissen Sie vielleicht besser, was ich meine.

Außerdem ist es mittlerweile brandgefährlich über so ein Thema hier zu berichten. Denn Google kann das mit schlechterem Ranking bestrafen. Dagegen sind wir dann machtlos und können keine mehr ausüben.

Das Positive, was herauszuarbeiten ist, wäre die wahre Tatsache, dass sich die beiden HauptdarstellerInnen weit nach den Dreharbeiten verliebten und eine Familie gründeten. Also, der Abgrund bringt auch Gutes hervor! Weiter so.