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DVD-Doku – Scientology: Ein Glaubensgefängnis

Tom Cruise, John Travolta, Ich! Mich hätte dieser Film niemals berührt, wenn ich nicht selbst einmal live mit dieser Masche konfrontiert worden wäre.
Mauern, um Länder zu trennen, ist das eine, Festungen in den Köpfen der Menschen zu installieren oder sie mit Gehirnwäschen so zu manipulieren, dass sie der Meinung sind, Gott spielen zu können, das andere. Einer der, meiner Meinung nach, größten Verbrechervereine, ist die SCIENTOLOGY, die sich ja auch in Hamburg immer mehr breit gemacht hat. Die spannende Reportage „SCIENTOLOGY: Ein Glaubensgefängnis“ zeigt noch einmal sehr deutlich auf, wie das System funktioniert, wie Aussteiger unter Druck gesetzt werden, um wieder hörig zu sein und was der Sinn und Zweck dieser „Sekte“ sein soll, wie sie ja so schön vom Volksmund genannt wird.

Die hochgelobte HBO-Dokumentation widmet sich den Hintergründen und der Arbeitsweise einer der umstrittenensten neuen religiösen Bewegungen der Welt und gewährt einen einzigartigen Einblick in das Herz von Scientology. OSCAR®-Preisträger Alex Gibney („Taxi zur Hölle“) lässt ehemalige Mitglieder zu Wort kommen, erforscht die psychologischen Auswirkungen blinden Glaubens und die Methoden der Organisation, neue Anhänger anzuwerben und bekannte Stars an sich zu binden. Mit Hilfe von Archivmaterial, internen Dokumenten, aktuellen Statements und einer Reihe schockierender Details hochrangiger Ex-Mitglieder wie Drehbuchautor Paul Haggis zeichnet der Film auf noch nie dagewesene Weise die Geschichte und die Strukturen der Scientology-Kirche nach, von ihrem Ursprung im Sinne ihres Gründers L. Ron Hubbard bis hin zur Gegenwart und ihrer wachsenden Popularität in Hollywood und darüber hinaus.

Ich persönlich kann ein Lied von dieser Organisation singen und verfolge immer wieder gespannt die neuesten Erkenntnisse über die Machenschaften, die angewendet werden, um neue Opfer einzufangen. Ich selbst war Anfang der 90-er Jahre in die Fänge dieser „Fischer“ geraten. Zu dieser Zeit stand diese unseriöse Kirche noch am Steindamm. Vor der Tür versprach man mir eine kostenlose Beratung. Ich solle doch nur mal eben diesen Hundert-Fragen-Bogen ausfüllen. Das tat ich, im Vertrauen. Dabei fielen mir schon sehr unangenehme Formulierungen auf, denen ich nicht auszuweichen hatte. Später dann, ca. 2 Stunden nach Abgabe, wurde ich zu einem Schreibtisch zitiert, um mir mitteilen zu lassen, dass ich doch wahnsinnige Schwächen zu verzeichnen hätte, die mir sehr zusetzen würden, jedoch mit mit einem (damals noch) 150,- DM-Kurs zu beseitigen seien.

Und da setzte mein Bauchgefühl ein, welches mir immer und immer recht geben sollte. Ohne zu wissen, dass einige Jahre später dieser Verein mit Negativ-Schlagzeilen durch die Presse wandert, brach ich jeden Kontakt zu dieser Organisation ab. Zum Glück! Denn der ARD-Streifen „Bis nichts mehr bleibt“, der von der SCIENTOLOGY verboten werden sollte, zeigte ganz genau auf, mit welchen Machenschaften viele „Gläubige“ in den Ruin getrieben werden. Ebenso auch die aufgefrischte Doku.

Die SCIENTOLOGY-Kirche geht mit einer eigenen „Reportage“ auf youtube später darauf ein und behauptet, dass alle Geschichten in diesem Film erstunken und erlogen gewesen sein und die ARD „gegen alle Programmrichtlinien“ verstoßen haben soll. Mit einer wahrscheinlich gefakten Protagonistin, die nur von hinten und mit Perücke gezeigt wurde, wurde dann versucht darzustellen, dass sich die „Sekte“, die sich nach außen hin als eine Religion verkauft, keinerlei Fehler bewusst ist.

DVD:
SCIENTOLOGY: Ein Glaubensgefängnis
115 min.
sehr sehenswert