Beste Freunde

Hamburg-Premiere „Beste Freunde“ im Abaton

Ins Abaton schaute ich gestern Abend mal zur Kinopremiere von „Beste Freunde„, in Anwesenheit der Produzenten und der Schauspieler, vorbei. Mit `Ziemlich´ hat das nichts, überhaupt nichts zu tun. Allerdings fand ich mich in diesem Streifen wieder.

Genauso eine Tragödie habe ich gerade hinter mir, oder besser gesagt, sie liegt noch in den letzten Wehen. Auf der Suche nach Glück ist jeder seines eigen Glückes Schmied. Aber zu oft ist es im Leben und einer Beziehung so, dass einer der beiden den anderen mehr liebt. Es kann ebenso sein, dass aus einer Bekannt- oder Freundschaft erst Liebe wird. Letzteres mit unseriösen Mitteln erzwingen zu wollen, halte ich für mehr als bedenklich. Wenn man aus bestimmten und berechtigten Gründen keinen Kontakt mehr zu einer Person möchte, ihre angebliche „Zuneigung“ also nicht erwidern kann, die jedoch nervt und nervt, bettelt selbstlos immer wieder weiter um erneute Treffen, weil sie es nicht kapiert, es zuvor komplett versaut hat, dann müssen Barrikaden, wie in einer alten Ritterburg gebaut werden, um Schutz vor dem Störfaktor erhalten zu können. Wenn man, so wie es bei mir war, an eine unberechenbare, nicht (so habe ich den Eindruck) ganz gesunde/normale Person gerät, die mit Abweisungen nicht umgehen kann, kann das Ganze mit Stalking, Erpressungsversuchen in Zusammenhang mit Bedrohung, sogar von beauftragten Dritten und weiteren Delikten einhergehen. Hilft keine der Abschütteltaktiken oder die Entfernung dieses ‚ungesunden Geschwüres‘ gelingt nicht, muss zu weiteren Mitteln gegriffen werden, wie eine oder mehrere Anzeigen erstatten.

Denn es geht um mich und um keinen anderen. Und warum sollte ich mich mit Dingen beschäftigen, die mich aufhalten, mich nicht weiter bringen? Die Freiheit eines Menschen zu beschneiden, ihn in seiner Entwicklung zu stoppen, halte ich für kriminell. Beziehungschmerz zu verarbeiten, ist die eine Sache, ihn gar nicht erst zu haben, die andere. Wenn diese beiden Faktoren aufeinandertreffen, kann das rauskommen, was wir hier sehen:

Denn dem Hauptdarsteller in diesem schönen Film ergeht es fast ähnlich…

Diese beiden, Susi Q (Katharina Wackernagel) und ihr bester Freund Mark (Sebastian Schwarz) leben ein freies Leben, als selbständige Journalisten und sie können reisen, wohin sie wollen.
Zurück in Berlin: Als sich Mark jedoch verliebt und sofort heiraten will, gerät die Realität Susi´s voll ins wanken. Dazu kommen noch andere ihrer Probleme, wie Strom, Wasser abgestellt und Kohle weg. Alle geplanten Geld-Sammelaktionen für die vorgesehene Süd-Amerika-Reise sind damit kein Thema mehr. Dazu kommt die kranke Eifersucht der bekennenden Lesbe…

Dieser Film greift mitten ins Leben hinein. Situationen, in die jeder geraten kann oder sie schon erlebt hat, Gefühle, die unter Kontrolle zu halten sind und Weichen, die das Leben stellt – genug Stoff für eine Story.

„Beste Freunde“ ist gute Unterhaltung
Kinostart erfolgt
unbedingt ansehen