Meine INTERNORGA 2018 – Trends, Fallen, Innovationen
Meine (Neu-)Entdeckungen auf der INTERNORGA 2018.
Alte und neue Innovationen, Blockbräu kürte die neue Bierkönigin 2018, 3D-Food-Drucker, der Pralinen druckt, J. J. Darboven und Dallmayr glänzen mit neuem Messe-Design und großer Genuss-Arena, Punero-Kaffee dagegen bleibt bei herkömmlicher Bohnen-Herstellung, junge Köche streiten unter der Regie von Johann Lafer um den New-Chew-Award und und und…
Was richtig geil war.
Die Craft-Beere sind in aller Munde und haben Hochkonjunktur. Ganz vorne mit dabei und gegen jeden abflauenden INTERNORGA-Gastro- und Party-Trend: das Blockbräu-Haus an den Landungsbrücken. Hier wurde, im Rahmen der Food-Messe, zum zweiten Mal hintereinander die Bierkönigin 2018 mit einem irren Rahmenprogramm gesucht. Ja, wie geil war das denn, bitteschön? Mit dabei war das Andreas Gabalier-Double, welches live richtig abrockte und Klaus und Klaus in neuer Kombi, die die halbe Brauerei mit ihren „Schlagern“ zum toben brachte. Anschließend fiel die Entscheidung auf die Neue, die Nummer Fünf (goldene Mitte, denn zehn Mitstreiterinnen kämpften um die Krone), Sarah Hennigsen. Sie löst die Erste, Katrin Schubert, die ihre Scherpe ungern ablegte, ab. Die Hamburgerin couchte die Anwärterinnen auf den begehrten Titel und trainierte mit ihnen eine fantastische Choreographie ein, um die Zuschauer bestens zu unterhalten. Diese Show war einfach großartig. In den nächsten zehn Jahren solle diese Zelebrierung für einen alljährlichen Bestandteil des Brauhauses werden, so meint es jedenfalls Oliver Dohnen…
Neue Trends auf der größten Kaffee-Messe Europas? So langsam ja.
Noch sehr langsam aber in Fahrt kommend: der 3D-Drucker, der wahrscheinlich bald eine ganze Pizza aus der Düse drücken könnte. Jedenfalls wird so auf einigen Ständen lauthals darüber spekuliert. Denn eines ist klar; gute Mitarbeiter und Servicekräfte in den Bereichen Gastro und Pflege werden immer rarer. Da muss gegen gesteuert werden. Und das finde ich gut.
Als bekennender Kaffee-Junkie sehe ich zu, dass ich in die B-Hallen gelange, um zum Frühstück das schwarze Pulver, flüssig und in den verschiedenen Variationen entgegen zu nehmen. Gegen den Einschlafbrei steuern nämlich die Hersteller J. J. Darboven und Dallmayr mit neuer Ausstattung und der Vereinigung ihrer Marken, wie ALLEGRETTO, Azul, HEIMBS, I-O und die Tee-Nummer KEO entgegen. Die haben, als wenn sie sich abgesprochen hätten, gleich beide einen neuen Empfangs-Look kreiert, um ihre Kunden und Freunde zu einem Heißgetränk einzuladen. Zurück zur Konservativität und einfarbigen Holzdesign, jedoch sehr hell und freundlich daherkommend, wird so gezeigt, welche schwarze Pulversorten In sind. Auf der neuen „Genuss-Arena“ von Dallmayr fühlt man sich durch den Zusammenschluss wie auf einem Ereignis-Catwalk, wenn man den gefühlt längsten Tresen der Branche betritt. Die Milch-Schaum-Profis oder auch Kaffee-Baristas engagieren sich als Künstler verschiedener Kreationen mit gewaltigem Schönheits-Effekt, welche sie teilweise tanzend dahinzaubern. Ich verstehe, wenn dann gesagt wird, dass es doch viel zu schade sei, diese flüssigen Werke zu verzehren.
Auch Melitta macht Kaffee (immer noch) zum Genuss und hat eine Neuerung zu verkünden. Nämlich die Zusammenarbeit mit dem Fußballclub Manchester United als Offizieller Partner. In allen VIP-Logen des wahrscheinlich beliebtesten Clubs der Welt stehen Automaten zur Verfügung, die angezapft werden können.
Ganz neu, also das erste Mal auf der INTERNORGA: der Espresso von KIMBO. Meine Beraterin Katharina Nedela schwärmt von Napoli, wo die Bohne geröstet wird. „Du musst unbedingt einmal zu uns kommen, dann zeigen wir Dir, was wir meinen…“ Das Angebot nehme ich bald gerne an. Bis dahin werde ich mit drei Sorten (BIO Organic, Espresso Eletto und Aroma Gold mit 100% Arabica-Bohne) vertröstet, die ich in meinen eigenen vier Wänden zubereiten darf. Herzlichst, danke.
Kein Schnick Schnack mit Experimenten, sondern auf klarer Linie verbleibend: Punero Café! Die gelbe „Scarletta“ hat 2 von 5 Stärkesternen, weil diese Mischung für Mädchen ist. Die fast volle Dröhnung beinhaltet dagegen „Alessandro“, weil der genau das enthält, was er nach einer Partynacht braucht: einen echten Wachmacher! Diese und andere Varianten lasse ich mir mal nach Hause schicken und probiere die in aller Ruhe aus. Das wird cool…
Neue Trends und aufgeschnappte Food-Highlights bekam ich wieder im Pink Cube, in der Halle B2. EG Stand 217 mit auf meinen Weg. Die Vorträge von food & moore sind durch zuvor durchgeführte Zukunftsforschung inhaltlich voll mit Beispielen aus aller Welt und zeigen, wie sich das Essverhalten stätig verändert. Zum Beispiel werden Cafés auch schonmal ins Wasser verlegt, um neue Ideen umzusetzen.
Der Next Chef Award ist im dritten Jahr und der Initiator, Johann Lafer sorgt in der Halle B4 dafür, dass der kochende Nachwuchs so nicht aussterben dürfte. In drei jeweils einstündigen Runden kochten sich die „Newcomer“ um Herz und Niere. Die Jury hatte dann, wie immer, die Qual der Wahl, um den richtigen Mann auszusuchen.
Was sehr unfreundlich und schlecht war.
BÄKO fegt die Journalisten und Blogger vom Platz. Nicht ganz so freundlich ist man da auf dem größten Backwarenstand Europas: BÄKO. Da fliegt man als Pressevertreter und Food-Blogger, auch wenn man den Beruf BÄCKER, so wie ich, gelernt hat, achtkantig und in grober Pitbull-Manier vom Platz!: „Nur für unsere Kunden…!“. Ok, no problem. Ich verspreche hoch und heilig, dass ich mich ab jetzt nicht mehr für die Firmen-Philosophie des „Brotherstellers“ interessieren werde und so als „Nasshauer„, wie die wilden Vertreter der Zunft Neugierige bezeichnen, nicht mehr zur Verfügung stehen möchte.
Kommunikation nicht erwünscht? Denn ähnlich verstaubte Strategie verfolgt neuerdings auch das Café FUTURE Live, welches sein flottes und buntes Image komplett abgelegt und ebenso zum konservativen Holz-Look mit Tapete der Siebziger zurückgreift. Wie sehr schade das doch ist. Außerdem darf man nur diesen „geselligen“ Ort besuchen, wenn man Kunde oder genau hier mit jemandem verabredet ist. Dabei dürfen nur 3! Namen fallen, die dort bekannt sind. Wer diese nicht weiß, ist auch hier raus, mit den Worten: „…tut mir leid…!“ Selbst auf spannenden Vorträge, wie z. B. bei dem über die VAPIANO-Zukunft, ist Anwesenheit nicht erwünscht, auch wenn noch irre viel Platz frei ist. Auf Nachfrage wusste dazu kaum einer ´ne Antwort.
Das habe ich irgendwie nicht kapiert.