Fernbusse

Meine ersten Erfahrungen mit den Billig-Fernbussen

Wie machen sich die neuen Busunternehmen, wie der gelbe ADAC-Postbus und Co. wirklich? Denn so ist die Frage besser gestellt, als umgekehrt. Nicht nur die TV-Sender haben die Buslinien von Hamburg-Berlin oder anderswo hin getestet, sondern auch ich. Nur, mein Urteil wird noch vernichtender ausfallen, als es die Fernsehsender verlauten ließen.

Das ganze Drama beginnt schon beim buchen des Billigtickets. Ab 9,-€ kann ich in die Hauptstadt fahren, wenn ich online bestelle. Ich entscheide mich für den Postbus, weil die ja auch mit Internet und Filme gucken „kostenlos“ locken und so. Da freu ich mich aber drauf.
Ausdrucken kann ich mein Ticket nicht, weil ich keinen Drucker habe. Daher fotografiere ich das einfach mal mit meinem Handy ab, wird schon gut gehen, denke ich.

…der Busfahrer war ebenso unhöflich und auskunftsunfreundlich, wusste noch nicht einmal die Nachlösepreise. Ja, sind wir hier denn auf dem Bau, frage ich mich noch?

Und meine Gutgläubigkeit ist mein richtig großer Fehler!!! Vom Busfahrer werde ich von Anfang an forsch angegangen und eigentlich schon dafür beschimpft, dass ich die Absicht habe, in den Bus steigen zu wollen. Und weil ich das Ticket nur auf meinem Bildschirm anbieten kann, gibt’s ihm den Rest. Ich bekomme eine sofortige, laute Aufforderung, den Bus nicht zu betreten. Von der Möglichkeit, nachlösen zu können, werde ich von ihm erst gar nicht unterrichtet. Weil ich nicht locker ließ, versuchte er nach einigen lauten Diskussionen doch noch die ADAC-Zentrale mit meiner Buchungs-Kundennummer zu erreichen, um nachzufragen, ob wirklich gebucht worden war. Und tatsächlich – ein Buchungseingang kann nicht festgestellt werden.
Allerdings darf mich der freche Mensch dann doch noch mitnehmen…
Das Einzige, was mich während der Fahrt wieder aufmuntert, ist der funktionierende Internetservice an Bord und die Filme, die ich mir aus lauter Frust die ganze Fahrt lang über meinen Laptop reinziehe.

Von Berlin zurück möchte ich einen anderen Anbieter ansteuern, weil ich vom unhöflich und unfreundlichen Service vom Postbus irgendwie die Nase voll hatte. Ich entscheide mich dieses Mal für Mein Fernbus. Genau der gleich schlechte Service erwartete mich, sodass mir fast die Sprache wegblieb. Auch der Busfahrer war ebenso unhöflich und auskunftsunfreundlich, wusste noch nicht einmal die Nachlösepreise. Weiterer Minuspunkt: Das Netz funktionierte gleich null.
Ja, sind wir hier denn auf dem Bau, frage ich mich noch?

Und wenn ich dachte, ich gebe dem Postbus zu einem späteren Zeitpunkt nochmal eine Chance, dann durfte ich mich eines besseren belehren lassen. Denn kurzfristig entschied ich mich, nach einer zuvor gebuchten Karte, doch um und wählte ein anderes Transportmittel. Die Onlinereservierung zog ich per mail sofort zurück, weil ich die Fahrt ja nicht angetreten hatte (Leistung nicht erbracht). Und schon bekam ich Nachricht von der Staatsanwalt: Verdacht auf Betrug.

Das hat mir die Krone aufgesetzt. Nie wieder Bus, denke ich noch…

Dann hab ich noch von Berlin aus den BVB-Bus ausprobiert, für 25,-€, eine Richtung. Der war pünktlich, sauber und auch hier funktionierte das Internet nicht. Abzug in der B-Note. Als ich den Busfahrer daraufhin ansprach, gab´s nur eine patzige Antwort: „…kein Netz? Tja, dann weiß ich auch nicht…!“ Keinen Snack an Bord, erst am Bahnhof wieder. Schade. Ansonsten war die Fahrt ganz ok.

Mein Fazit:
Von gutem Service sind die neuen Busunternehmen weit entfernt. Wer wenig Geld ausgeben möchte, muss wissen, dass Versprechungen nicht immer eingehalten werden, man mit Beschimpfungen rechnen kann, schlechte Luft ertragen können und vieeel Zeit mitbringen sollte.