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Comeback des Promi-Inders – das Shalimar ist zurück

History und Comeback eines Promi-In-Inders: „Es war und ist wie Tausendundeine Nacht!“ – das Shalimar ist zurück. 

Spektakuläre Geburtstags-Partys, Promis ohne Ende und das beste indische Essen, was Hamburg gesehen hat – so beschreiben Insider und Fans das, was eigentlich nicht mehr wegzudenken ist, ja wieder ein großes Comeback feierte. Nach den „nicht eingehaltenen Hygienevorschriften“ und dem Crash, der folgenden Aufgabe von Sonja Singh (ihr Statement dazu ganz unten), die wohl eines der bekanntesten Insider-Lokale in nur zwei Jahren mit Anzeigen und Strafbefehlen wegen des „Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz“ „runtergerockt“, laut BILD somit verschuldet (ca. 150 000,-€) haben soll, ist einer der bekanntesten und glaubwürdigsten Gastronomen zurück, in seiner Welt, dem Shalimar – Mike Washington.

Ein Restaurant steht und fällt mit dem Aushängeschild, dem Repräsentator, dem Inhaber, dem Leader, mit dem das ganze Konzept untergeht oder durch die Decke schießt. Darum ist er einer der bekanntesten Gastronomen, den Hamburg hat – Mike Washington! 

Ich treffe ihn Zuhause, in seiner Wohnküche, um mit ihm über seine History und seine Karriere zu reden. Schließlich bin auch ich ein kleiner Fan des Inders, der seine Gastro-Schule in den 60-gern in Asien begonnen hat.

Promis? Er hatte sie (fast) alle. 1982 öffnete der fast 70-jährige in der Dillstraße und machte so seinen Traum wahr – ein Wohnzimmer für alle, die seine eigene Welt erleben wollten: „Es war damals, wie ´Tausendundeine Nacht`. Zu mir kamen ab dem ersten Tag an die Musiker, Schauspieler, ja, alles, was in der Medienwelt Rang und Namen hatte und sich in der Stadt aufhielt. Obwohl für einige Vorgänger meiner Zunft diese Ecke wegen geringer Laufkundschaft sehr schwierig war und es darum nicht geschafft hatten, mochten mich die Leute wegen meiner gehobenen Klasse. Das war eine Marktlücke, die ich stopfen konnte. So gastierte ich 24 Jahre lang in der Hoheluft!“, erinnert sich Mike Washington. Echt dekadent – damals kamen einige Gratulanten zu den Geburtstagen sogar mit einem Elefanten herbeigeritten, um den Anlass gebührend, nicht nur vor seiner Tür zu feiern.

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Hier zeigt Mike seine alten Schätze: Erinnerungen an Zeiten, als die Promis aus Funk und TV reinschauten und Autogramme gaben…

Dann holt der, nach dem zweiten Weltkrieg nach Europa emigrierte Sohn eines Soldaten, alte Zeitungsartikel hervor, die er in einem wohl behüteten Gästebuch verstaut hat. Wir schmökern darin, verfallen in eine Art Träumrausch. Denn ob Hamburger Bürgermeister, der sogar Reden gehalten hat oder die damals legendäre Band „Supertramp“ – er hatte sie irgendwie alle, die einen Hauch an Indien erleben wollten. Von 1982 – 1996 trugen sich z. B. hier Udo Lindenberg, Supertramp, Roland Kaiser, Paul Young oder auch neuere Entdeckungen, wie Tic Tac Toe, die in der Hoheluft bei Warner Bros. unter Vertrage waren, ein.

Dort, in der Dillstraße, wäre der Exotiker wahrscheinlich heute noch. ´Was passierte aber dann?`, frage ich neugierig nach. „Nach 24 Jahren war das Haus bautechnisch kaputt. Ich musste da raus und eine neue Bleibe finden.“
Das der In-Inder in die Neue ABC-Straße umziehen musste, hatte sich ebenso vom ersten Tag an herumgesprochen und die Show ging dort einfach weiter. Lockere Warm Up-Meetings für zahlreiche Events im Privileg oder der heutigen „Insel“ wurden dort abgehalten, auf denen sich zum Glas Wein oder ein leckeres Curry-Huhn immer noch die High-Society trifft, um später in den angesagten Clubs zu rocken. Bis, ja bis Mike wegen Krankheit an Sonja Singh übergab und sie die schöne Welt veränderte…

UND was sagt Sonja Singh zu ihrer eigenen Geschichte? Ich konnte sie Mittwoch über Facebook erreichen: „Hallo Jörn, ich genieße mein Leben mit Familie und Friends. Ein Glück, mein Lachen kann keiner weg nehmen. Bis bald LG“. Das hört sich schön einfach an, finde ich.

Jetzt, nach dem Comeback, freuen wir uns auf erneute und schöne Abende mit einer lebenden Gastro-Ikone – Mike Washington.