Come Together – Hanse Rendezvous im neuen Schanzenkino
Wenn´s um das Zusammenkommen in verschiedenen Bereichen, wie Musik, Film und Kultur geht, ist die Plattform Hanse Rendezvous, welches einmal im Monat in immer einer anderen Location durchgeführt wird, ein herzliches Come Together.
Dieses Mal hatte Lars Meier einen wirklich coolen Platz ausgesucht – das neue Schanzenkino, im Haus 73, welches offiziell erst im Januar ´17 öffnet. Jedoch schon jetzt wird es für das Weihnachtsgeschäft und Events gebucht. Als wir die Treppen, führend um den alten, wahrscheinlich nicht mehr laufenden Fahrstuhl erklommen hatten und im obersten Stock einschwebten, erwarteten uns schicke und bequeme Sessel, in die man sich leicht zurücklehnen und chillen konnte, eine nette Podiumsdiskussion um die Themen Elbphi und die Zukunft der Theaterszene, sowie lockeren Literatur-Talk.
Wichtigster Gast des Abends: Autorin Jasmin Ramadan, die das Buch zu Soul Kitchen geschrieben hat, welches Fatih Akin sogleich verfilmte. „Mein Debüt wir mich wahrscheinlich mein ganzes Leben begleiten. Aber das ist ok…!“ Das Ding feierten wir mit den Nachbarn und auf DVD wochenlang, denn diese Geschichte war genau nach unserem Geschmack erzählt. Nach der Talkrunde nahm ich mir ein Herz und sprach sie an, fragte nach einem Selfie. So kamen wir ins Gespräch und ich fragte nach dem Kennenlernen zwischen ihr und dem Regisseur. „Fatih schwänzte oft die Schule und hielt sich eher bei uns auf. So haben wir uns irgendwann angefreundet…“ Jetzt hat die Hamburgerin ein neues Buch veröffentlicht, welches in den letzten Wochen auch schon im ZDF-Frühstücks-TV vorgestellt worden ist. Ich bin neugierig. „Mein Verlag sagt immer, ich soll´s in die Kameras halten. Aber jetzt habe ich keines dabei.“ Macht nichts, denn nach der Weihnachtszeit nehme ich mir vor, in das Exemplar mal hineinzuschmökern.
Holger Zebu Kluth, Geschäftsführer der Hamburger Kammerspiele, findet, dass man den Erfolg nicht kalkulieren kann. Er wird immer wieder überrascht, welches Stück das Publikum begeistert. Das Stück „Rot“ wurde ein großer Erfolg, obwohl er dachte, dass dieses Thema keiner sehen will. Es war aber immer ausverkauft. Eine sehr wichtige Aufgabe für die nächste KultursenatorIn sieht er in der Elbphilharmonie und den Stiftungsgeldern. Hamburg ist die Stadt der Stifter und die Kultur erhält sehr viele Gelder aus Stiftungen. Diese haben in den letzten Jahren kein Kapital mehr erwirtschaften können, da es keine Zinsen mehr gibt und somit auch kaum Geld zum Fördern vorhanden ist. Dennoch findet er, dass „kostspielige Staatstheater eine Form der Kulturproduktion sind, die unser Land groß gemacht hat, wie Goethe und Schiller“ und meint „es kostet was es kostet“.
Der Schauspieler und Musiker Jan-Christof Scheibe freut sich, dass Hamburger für 80 Euro Karten für die Elbphilharmonie gekauft haben, die sie jetzt für 2.000 Euro wieder verkaufen. „Damit holen sie das Geld, das sie über Steuergelder in das Gebäude investiert haben, privat wieder raus“. Er glaubt, dass die Elbphilharmonie auch für die Stadt ein internationaler Anziehungspunkt wird. Auch ihm ist persönlicher Erfolg wichtig und dass er sich von seinem Beruf ernähren kann. Alles andere ist Überraschung und nicht kalkulierbar. Seine größte Herausforderung ist die eigene Vermarktung und Social-Media, und eben nicht das künstlerische. „Mein eigener Alptraum ist es, mich um die Vermarktung zu kümmern“, findet Scheibe.
Im Rahmen der Kulturkiste wurden außerdem kulturelle Höhepunkte vorgestellt, auf diese aufmerksam gemacht, wie z. B. Die große Weihnachtsshow, in der die Tänzer des ersten bis dritten Lehrjahres noch den ganzen Dezember ins First Stage Theater einladen.
Beim „Hanse Rendezvous Quiz“ beantworteten meine Redakteurin und ich knifflige Fragen und wurden dafür mit hochwertigen Preisen aus den Bereichen Musik, Theater, Film und Wirtschaft (fast) belohnt. Denn gewonnen haben (wie (fast) immer) die Anderen…
Was bei Lars Meier ebenso und immer stimmt, sind die Köstlichkeiten, die Drinks und the Food, zu dem herzlich eingeladen wird. Dieses Mal lag der Schwerpunkt auf Kasseler mit leichten Beilagen. Ein geschmacklicher Volltreffer!
Danke.