Wolfgang Joop bei Riverboat

Wolfgang Joop im Riverboat: „Grüne Mode und Workwear sind IN!“

Wolfgang Joop im Riverboat: „Grüne Mode – was man nicht tragen will, ist ein schlechtes Gewissen!“
Frisuren, Klamotten, Zeitgeist – Modedesigner Wolfgang Joop bei RIVERBOAT Berlin. 40 Jahre JOOP, darauf blickt er mit Staunen: „Whats next“?

Sein größtes Geschenk war für ihn die Öffnung der Mauer. In der DDR hatte er zuvor gearbeitet, weil die Stasi darum gebeten hatte. So konnte ein kleiner Teil der Ost-Zone etwas über Mode lernen. Außerdem profitierte damals der Improvisateur etwas davon, konnte so leichter einreisen. Von einem gewonnenen Wettbewerbsgeld kaufte sich der Maler einen Opel Kadett, um aus Braunschweig „abhauen“ zu können. 

Sprüche, wie: Man dürfe nur Kriege führen, die man gewinnen könne. Und den Krieg gegen die Zeit kann man nicht besiegen. Also müsse man sehen, dass man in the run bliebe.

Das Verhältnis zu Karl Lagerfeld sei sehr gespalten gewesen. Mit seinem Tod ginge jedoch eine Epoche vorbei. Wolfgang Joop ist noch da, und wie. Wunderkind war 13 Jahre lang sein Label, welches „wie Fashion besoffen sein“ wirkte. Looks, mit denen er sogar seit ein paar Jahren bei ALDI punktet und was weiß ich nich´ für Brands noch kommen, aus denen Schuhe aus Plastik und sowas her sind, brauchen wir. „Grün! Was man nicht tragen will, ist ein schlechtes Gewissen!“, sagt JOOP.

Workwear: Arbeit ist IN!“, Wolfgang Joop

Seine Sätze kommen irgendwie wie weise Gedichte daher, sodass sogar die Moderatorin Kim Fischer ins Schwärmen gerät. Mode ist ein Zeitabschnitt, in dem irgend etwas möglich ist. Unser Sexualleben unterliegt modischen Strömungen. Rosa trügen die Arbeiter, darum sei diese Farbe jetzt IN! In so einem Farb-Pulli trat der Potsdamer in der TV-Sendung auf. Was sagt der Designer über andere, die sich hier bewegen? Ist heute gut für das Auge, was du siehst?, fragt Kim Fischer: „Ich muss mich konzentrieren. Also, Thomas Anders hat ne gute Jacke an, ob er sie auch in seiner Größe hat..!?“, fragt Wolfgang ernsthaft. Die sei viel zu groß. Die Begründung ist interessant:

Workwear: Arbeit ist IN!

Wolfgang Joop

In der Mode geht es nicht darum, dass man sich wohlfühlt. Es geht um den erreichten Zeitpunkt, wem Zeitgeist die Hand gegeben hat, oder nicht. Es ist es so, wie mit der Liebe – wer sie zu sehr liebt, der verrät sie!!“ Und: „Das Stück an dem man arbeitet, muss schnell fertig werden, sonst ist es weggeglitten.“ Ebenso macht diese Aussage Sinn: „Wenn man in der Fashionwelt bestehen will, muss man Deutschland verlassen!“ Denn, so sehe ich die Sache, das Land blockiert zu viel.

„Sich von einem Designer in die Modefalle locken zu lassen, ist schon vielen passiert. Und dann ist es passiert. Bei Kardashian ist das Hinterteil aus den Fugen geraten und man kann sich gegen diesen Trend nicht wehren!“, sagt der Autor. Viele spritzen sich so einen Po oder lassen sich im Fitness-Center auf Verträge ein, nur um dieses Teil zu trainieren.