Portugal: PORTO erfindet sich wieder neu – Essen, Trinken, Abriss, Hostel
PORTO erfindet sich grade neu – Essen, Trinken, Abriss, Hostel.
Portugal lockerte gerade wieder die Corona-Regeln. ICH war 2021 in einem Zeitfenster dort, indem das Reisen kein Problem war. Dort erfuhr ich, wie sich rasant die täglichen Gewohnheiten änderten, die Gastfreundschaftlichkeit jedoch nicht.
November 2021. PORTO renoviert an der mittlerweilen bekannten Cais da Ribeira auf Deiwel komme er heraus (fast) alles, was an Abris aus den kommunistischen Zeiten übrig blieb. Jetzt habe ich den Vergleich zwischen Lissabon und dieser frischen Stadt kennengelernt. Mein Urteil lautet – PORTO isses: Coole Food-Plätze, ein gutes Hostel und Sunset auf ´nem Natur-Rooftop, wie im Sommer.
Denn diesen süßen Scharm, den dieser ehemalige Schiffshafen mittlerweile hat, kannst du in Lissabon vergeblich suchen. Noch vor Jahren verfiel das Fischer-Viertel fast komplett. Einige Privat-Investoren kommen heute und bauen die Ruinen wieder auf, arrangieren Designer, um Zimmer so einzurichten, wie man es noch nie gesehen hat.
Was ich andererseits an der portugisischen Politik nicht verstehe, ist der Abriss, der immer noch gefühlt die Hälfte der Stadt ausmacht. Ein Insider mein dazu, dass früher die Menschen zu fairen Preisen wohnen durften, wie im Sozialismus. Als es in die EU ging, solle sich alles geändert haben. Das Renovieren der Häuser kostet nicht nur Geld, sondern birgt auch die Talente oder Bauer, die es braucht, um den Stil zu erhalten, den das Land prägt. Und davon hatte man damals nichts.
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Ein Sunset in Porto
Auf meiner erneuten, also zweiten Portugalreise nach dem Sommer diesen Jahres, bestand ich auf den Chillout am Abend. Ein Tag kann nämlich mit dem Sunset enden, zu dem man sich auf der Wiese des Jardim do Morro, gleich nach dem Überqueren der Brücke Ponte Dom Luis I, mit seinen Freunden treffen kann. Die kann man mit der Seilbahn erreichen oder eben auch zu Fuß die steilen Treppen sportlich nehmen. Der Ausblick auf die neue Stadt ist einfach traumhaft. Im Juli plumpst die Sonne feuerrot genau in den Fluss Douro hinein. Zu diesem Schauspiel kommen täglich irgendwelche Musiker vorbei, die teilweise was können oder eben auch abnerven können, wenn sie mit ihrer viel zu lauten Anlage alles verzehrt überschallen…
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PORTO erfindet sich grade neu – Essen, Trinken, Abriss, Hostel
Alles beginnt mit einer coolen Location, in der gefeiert, gekocht und abgechillt werden kann. Für mich ist es das NICE WAY HOSTEL. Das Management wechselte innerhalb der letzten Monate, entschärfte die Feier- und Trinkfreiheit weit nach Mitternacht und sorgt so für ein anderes Flear. Früher war also freiere Stimmung, die heute in eine bravere Lebensweise mit Kochabenden geführt werden, die auch gut ankommen.
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Schon im Sommer diesen Jahres stolperte ich also in dieses mehrstöckige Haus rein, welches in die eine Richtung (wieder) mit Abriss und in die andere von einem Döner und dem wahrscheinlich aufregendsten MC Donalds umgeben ist, den ich je gesehen habe. Der empfängt uns mit einem Stein-Adler über dem Eingang, der an alte BRD-Zeiten erinnert.
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Während Portugal fast seine ganze Bevölkerung durchimpfte, muss nur das Personal in den Cafés und Restaurants Maske tragen. Eines davon entdeckten wir schon im Netz und folgten seinen Bildern. Zwischen Abriss-Plätzen und dem Versuch Ruinen aufzubauen, finden wir das ALECRIM, welches in den einschlägigen Travel-Seiten gute Bewertungen hat. Bei diesen Frühlingstemperaturen im November nimmt man natürlich draußen platz. Panierten Fisch mit Risotto werde ich bestellen, weil es zum Tagesgericht vorgeschlagen wird. Meine Begleitung nimmt noch ein Dessert danach – geht ja immer.
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Kultur gibt es auch Porto. Nicht durch Zufall bildet sich eine lange Schlange an einem der Theater von PORTO, sondern aus ganz bestimmten Grund: einer der bekanntesten Comedian musste gleich zwei Shows hintereinander geben, um den Schwarzmarkt für die Tickets nicht bedienen zu müssen. Es dreht sich um JANELA ABERTA vom beliebten Miguel Luz.