Miniatur Wunderland als Teil-Baustelle während CORONA.

Neustart: Miniatur Wunderland – Einbahn-Verkehr?

Uptdate.
Hamburg. CORONA machte alle(s) platt, hält jeden in Schach und sorgte für große Ernüchterung und Ausharr-Taktik, um eine der härtesten Pandemien, wahrscheinlich nach der Pest, zu überwinden. Die Restaurants, Mode-Läden und vorallem das Miniatur Wunderland machen wieder auf, erster Schritt in Richtung Normalität ist gemacht. Mittwoch teilten uns die Eisenbahner mit einer grandiosen Meldung mit, dass es bald wieder losgehen würde, mit dem Besucher-Rummel im Hafen:

Unter Berücksichtigung aller „Verkehrsregeln“ wird es wieder den Zutritt in die Eisenbahnwelt geben, und zwar ab dem 20.05.2020.

Auch wenn wir jetzt öffnen, sind wir vom Happy End leider noch sehr weit entfernt. Denn um die Kontaktbeschränkungen umsetzen zu können, werden wir erstmal nur mit 20 % unserer eigentlichen Kapazität starten. So machen wir jede Betriebsstunde Verlust und müssen das ganze Bauteam daher vorerst in Kurzarbeit lassen. Es ist so paradox, unsere Wunderländer wollen so gerne weiterbauen und wir möchten ihnen so gerne eine Perspektive geben, aber unser extra für Ausnahmesituationen gefüllte Notfalltopf soll möglichst noch ins nächste Jahr reichen…“, so Sebastina Drechsler im Namen der Gebrüder Braun.

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Seit zwei Monaten stand (fast) alles still. Vorsichtige Lockerungen mit klaren Richtlinien von der Regierung sind verkündet, wann was genau wieder die Tore öffnen darf. So ergeht es auch dem Miniatur Wunderland. Das Team nutzte zwar den Besucherschwund, um ungestört an allen Ewig-Baustellen weiter werkeln zu können. Aber Schaulustige waren nicht erlaubt, sodass keine Einnahmen möglich waren.
Ich wollte wissen, wann es wie weitergehen wird und ob sich die Räder bald wieder für alle drehen werden:

„Das Wunderland zu schließen, war eine sehr emotionale Entscheidung. Allerdings war unsere soziale Verantwortung unerlässlich, um möglichen Schaden abzuwenden.“, so Kaya Möller vom PR-Team in einem persönlichen Gespräch mit mir.

TouchYou.de: Während dieser Zeit stand die Anlage trotzdem nie still. Warum eigentlich nicht?

Kaya Möller, PR-Sprecherin vom Minatur Wunderland: „Zwischendurch muss sie laufen, da sonst Schäden auftauchen würden. Wenn sich da nicht ständig was bewegt, die Züge zu lange stehen, könnte es große technische Probleme geben. Ebenso passiert dass, wenn sie im Dauerlauf durchgeheizt werden würden – sie geht kaputt. Genauso ist das mit der Verstaubung der Schienen – sie müssen immer unter leichter Belastung stehen.“

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Miniatur Wunderland als Teil-Baustelle während CORONA.

TY.: Gab es für euch einen „Rettungsschirm“ oder wie lange könnt ihr diesen Stillstand finanziell verkraften?

KM: „Rein theoretisch können wir mit unserem angehäuften Puffer bis zum September durchhalten, bis der Topf leer sein würde. Wir wollen eigentlich weiterbauen, aber wenn es noch länger andauern sollte, als dieser Zeitraum, dann sind auch wir auf Hilfe angewiesen.“

TY.: Diesen Monat soll es wieder mit den Restaurants-Eröffnungen losgehen. Wie plant ihr denn einen Neustart?

KM: „Wir sind überglücklich nach zwei sehr langen Monaten heute zu verkünden, dass das Wunderland ab dem 20.05.2020 endlich wieder öffnen wird. Wir haben uns wahnsinnig viele Gedanken gemacht, wie wir bei uns in der Ausstellung Corona-konform für die Sicherheit unserer Gäste sorgen und ihnen gleichzeitig ein gewohnt tolles Besuchserlebnis bieten können. Herausgekommen ist unsere ganz eigene Straßenverkehrsordnung, mit deren Hilfe wir das derzeit so wichtige Abstandhalten bestmöglich gewährleisten können. Die sogenannte Wunderland Straßenverkehrsordnung (WuStVO) haben wir in den letzten 72 Stunden mit der Hilfe von über 40 Wunderländern verwirklicht und tausende Meter an bunten Klebestreifen durch das noch leere Wunderland gezogen. So können nun die Kontaktregeln eingehalten werden und der Besuch macht dennoch Spaß…“