#ffhh19: Noémie Marchant, Adèle Haenel und Céline Sciamma
FFHH´19. 144 Filme, 55 Länder, fünf Kinos: Täglich bin ich auf dem Filmfest Hamburg unterwegs, um neue Movies zu entdecken, Interviews zu führen und Regisseure, Produktionen zu sehen, die vielleicht nie einen Verleiher finden…
Donnerstag. Dieser kommt auf die Leinwände, das ist schon klar.
Und ich weiß nicht, ob das Kino jemals so viel Gefühl rübergebracht hat, wie in diesem Liebes-Drama. Die Regisseurin Céline Sciamma hat davon mit diesem eher erwachsenen Werk einen ganzen Koffer ausgepackt. Und wenn Liebe so schön sein kann, wie diese Hauptdarstellerinnen es wundervoll zeigen, möchte ich sie bitte genauso erleben dürfen. Dass das in Hamburg Wunschdenken bleiben wird, ist klar. Aber träumen darf man(n) doch genauso, wie in der Geschichtenfabrik.
Dieser Streifen wurde schon in Cannes vorgestellt und soll einen Preis für das beste Drehbuch bekommen haben.
Zwei Zuschauerinnen, hatten ihn heute ebenso zum zweiten Mal gesehen und dazu eine wichtige Frage. Das Ende sei einfach zu offen und dadurch ein wenig hart. Ob man das nicht für den Homekino-Markt ergänzen oder perfektionieren könne…
In diesem Jahr überschlugen sich die Kritiken in Europa bewusst langsam und sinnlich. Aber auch die Abtreibungsszene und die nachgestellte davon beschäftigen die Medien ebenso, wie diese Zärtlichkeit, mit der diese malerischen Tage am Meer erzählt werden.
Das Filmfest Hamburg nominiert Portrait einer jungen Frau in Flammen für den Art Cinema Award.
Mit einer Fünf-Sekunden-Ausnahme kommt der Film komplett ohne Männer aus und beschäftigt sich nur, und das von vorne bis hinten, mit der Liebe der beiden Frauen, der Malerin Marianne und Héloïse. Was in Deutschland kaum einer mitbekommen hat; in Frankreich sollen Noémie Marchant und Adèle Haenel echte Stars sein. Naja, das Kino 3 im CinemaxX war ausverkauft, so, wie viele Filmfest-Filme.
Aber generell gab es 2018 einen Zuschauerrückgang, der auch im Veranstaltungszelt zur Diskussion führte…
Die Story
Céline Sciammas neuer Film ist eine feinsinnige Liebesgeschichte und ein kraftvolles, modernes Statement über die Situation der Frau damals wie heute. Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne (Noémie Marchant) im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse (Adèle Haenel) anfertigen, die bald verheiratet werden soll. Denn Héloïse weigert sich, Modell zu sitzen, aus Protest gegen die arrangierte Ehe. Marianne beobachtet Héloïse während ihrer Spaziergänge und malt abends aus dem Gedächtnis heraus ihr Porträt. Langsam wächst zwischen den eindringlichen Blicken eine unwiderstehliche Anziehungskraft.