Aldi2

Im Test: Medion Akoya E2228T – 11,6″ Touch-Notebook

5.7
Mini-Touchbook mit vielen Macken!

Ausfälle, Freude, Frust, Nervereien – Aldi kündigte im April an, dass es das neue 11,6″ Mini-Convertible-Notebook mit kompletter Tablet-Nutzung und damit Touch-Display in die Regale stellt oder besser, an der Kasse auf Abruf zur Verfügung hält. Was das Ding taugt und warum ihr in welchen Fällen lieber die Finger davon lassen solltet und welche Lösungen ich für welche Probleme finden musste, damit die Kiste rund läuft, habe ich hier dargelegt.

Nicht nur deshalb schaue ich hier genau hin, weil ich das Mini-Book gekauft habe, sondern auch, weil ich eigentlich diese perfekte Reisegröße und die damit verbundene Flexibilität haben wollte. Denn manchmal habe ich das Gefühl, dass nicht Windows 10 auf der Oberfläche arbeitet, sondern das alte XP. Ab und an kommen irgendwelche Fehlermeldungen in Fenstern daher, die genau an dieses Layout erinnern. Wenn jedoch alle Updates endlich geladen wurden, was man natürlich als allererstes tun sollte, ist die Fehlerquote der Software doch einigermaßen minimiert worden. Fehler, wie die Nichterkennung des zuvor eingerichteten Fingerabdrucks oder die Codeeingabe funktionieren dann wieder.
Der Sensor zur Erkennung ist wirklich ein sinnvolles Highlight, was das elendige Passwort eingeben überflüssig macht. Das funktioniert wirklich sehr gut.

Die Prozessor-Leistung lässt ab und an ein wenig zu wünschen übrig. Es kann passieren, dass das Öffnen einer Seite im Netz bis zu 10 Sekunden dauern kann. Das ist ungewöhnlich und bremst den Spaß dicke aus. Das liegt daran, dass der Einsteiger-Prozessor nicht mehrere Aufgaben besonders schnell und gleichzeitig ausführen kann. Er kann es zwar, allerdings wird das Tempo empfindlich gedrosselt. Sozusagen geht im bei drei Aufgaben gleichzeitig schnell die Puste aus. Erfahrungsgemäß macht dann nach ca. 2 oder 3 Jahren der Chip oder der Arbeitsspeicher schlapp. Naja, für diese und andere Fälle gibts ja dann die 3 Jahres Herstellergarantie. In diesem Zeitraum wird das Gerät anstandslos repariert. Kassenzettel darf daher nicht verbummelt werden.

Im normalen Tabletmodus sind sowohl die Tastatur, als auch das Touch-Bildschirm.

Im normalen Tabletmodus sind sowohl die Tastatur, als auch der Touch-Bildschirm gleichzeitig bedienbar. 

Der fest eingebaute und „gut und lang (an)haltende“ Akku, der mit 9 Stunden an Laufzeit ein wenig hoch angesetzt sein dürfte, konnte meine Erwartungen nicht voll erfüllen. Denn nach 5-6 Stunden war bei mir schon Schluss mit lustig. Nur 3:50h werden angezeigt, wenn ich mit voller Ladung nicht nur Blog schreiben will, sondern auch noch gleichzeitig Konzerte aus der ZDF-Mediathek laufen lasse. Eine echte Frechheit, finde ich! Denn da hatte ich mir echt mehr von versprochen. Auf 9 Stunden komme ich vielleicht im Standby-Modus, dann darf der Bildschirm aber auch nicht beansprucht werden. Ladegerät immer am Start haben, sowie ne Steckdose in der Nähe. Was noch zu ergänzen wäre, ist, wie weit der Stromspeicher nach drei Jahren ausgelutscht sein dürfte. Ich vermute – das wird ein Fall für die Garantie…

Das Gehäuse ist ebenso eine echte Herausforderung. Beim berühren quitscht und knarzt es. Daran erkenne ich die Billigbauweise. Das stört mich eigentlich überhaupt nicht. Viel wichtiger ist, dass das Ganze nicht auseinanderbiegt oder fällt.

Im sogenannten Zeltmodus ist das Filme- oder Serienschauen echt ein witziges kleines Highlight.

Im sogenannten Zeltmodus ist das Filme- oder Serienschauen echt ein witziges kleines Highlight.

Die Performance ist wirklich gewöhnungsbedürftig! Was mich ein wenig stört, ist die Tastatur, die nicht alle Befehle, so, wie ich sie gebe, umsetzt. Das Feeling und schreiben klappt ganz gut, aber einzelne Buchstaben, wie das e, d oder o werden manchesmal einfach nicht gesetzt. Wenn ich außerdem schnell das Wort „aber“ schreibe, gibt´s sofort einen Buchstabendreher in „abre“, obwohl ich die richtige Reihenfolge einhalte. Das nervt.

Viel schlimmer wird´s mit der virtuellen Tastatur. Die verschwindet oft einfach beim tippen auf dieser. Das geht echt gar nicht und verärgert mich doch sehr. Wobei ich schon beim Touchscreen wäre. Aufgeklappt oder voll umgeklappt sollte der Bildschirm wunderbar funktionieren und mit den Fingern bedienbar sein. Sollte. Wenn der Akku jedoch an die 20% kommt, habe ich so das Gefühl, dass aus diesem Grund die Mattscheibe streikt und auf keinerlei tippen reagiert. Nicht immer, aber oft. Jedoch ist das nicht der Grund des Komplett-Ausfalles, der nach einer Woche Nutzung aus heiterem Himmel einsetzt, denn jetzt kommts – plötzlich geht da gar nichts mehr. Auch ein Neustart hilft nicht.

Die Antwort bekam ich nach ungefähr einer weiteren Woche, als ich selbst nach Hilfe suchte. Nicht vom Medion-Support, der sich (erst!) nach 5 Tagen zu Schrift meldete und völlig nicht nachvollziehbar behauptet: „Die von Ihnen geschilderten Symptome deuten auf einen Fehler hin, der durch eine leichte Spannungsspitze entstanden sein kann. Daher ist eine Reststromentladung notwendig. Diese Entladung beseitigt Restströme in den internen Bauteilen Ihres Computers….„, und auffordert, das BIOS-System neu zu starten. Das kann doch nicht sein, denke ich noch. Nein, erst aufgrund meiner erneuten Recherche und Opfer meiner eigentlichen Hilflosigkeit, gab es den entscheidenden Tipp aus dem Netz: alle „USB-Hub Häkchen im Geräte-Manager entfernen“! Und bums, das war die Lösung des Problems. Danke!

Die schlechten Nachrichten hören nicht auf. Richtig nervig ist das mit dem An- und Aus-Schalter. Immer mal wieder komme ich beim Drehen in den Touch-Modus oder herausziehen meines USB-Sticks in Notebookposition ungewollt an diesen dran. Rrrumms, geht das Ding einfach aus. Das Anmachen dauert dann wieder unendliche Sekunden, bis eine Minute.

Der Bildschirmhelligkeit ist echt ok und auch bei Sonneneinstrahlung ausreichend. Sogar Tinder ist mit den vielen Bildern sehr gut zu erkennen. Das geht in Ordnung.

Der W-Lan ist sehr gut empfangsbereit, fordert allerdings manchmal ein Passwort oder Kennwort an, welches gar nicht vom Anbieter eingerichtet wurde. Komisch…

Mein Fazit.
Am liebsten möchte ich so langsam dieses Scheißding mit richtig ausgeholter Wucht an die Wand werfen. Aber die Größe und das Gewicht von 1,1 kg ist echt ok und das Touchbook sieht echt witzig aus, sodass ich noch zögere, sinnlose Gewalt gegen dieses Gerät anzuwenden. Sogar in meine kleine Umhängetasche passt´s ja locker rein. Das gefällt mir sehr gut – Pluspunkt. Für den Preis von 279,-€ ist das, so denke ich, gerade so ein NOCH guter Deal, wenn man die ganzen aufgereihten Fehler, wie geringe Akku-Laufzeit und andere kleine Mäkel, wie drei Häkchen entfernen, damit der Touchscreen wieder bedienbar ist, verschmerzen kann. Ehrlich gesagt, ist das hier auch Jammern auf (knapp) mittlerem Niveau, denn wer Windows kennt, weiß, dass Macken inl. sind. Darum liegt meine Bewertung knapp über dem Mittelfeld, was eigentlich schlecht ist. Ich behalte den auf jeden Fall, weil er meine Bloggerfähigkeiten unterstützt und ich auf beides – Laptop und Touchpad – nicht verzichten möchte.

Unser Fazit


Handling
6.9
Performance
5.9
MEDION/Hilfe-Service
3.7
Größe/Gewicht
7.1
Tastatur (real/virtuell)
5