Kaulitz Brüder: Netflix Doku – Wichtig bleibt es, sich selbst zu feiern
Bill und Tom: Kaulitz-Brüder von Tokio Hotel – Netflix Doku wird teilweise in den USA zerbissen und zerrissen. Warum das so ist und welche Erfahrungen wir mit den Jungs machten. Das lest ihr hier:
Jetzt hauen Thomas Gottschalk und Mike Krüger in ihrem Podcast noch einmal oben drauf und kritisieren die Kaulitz-Brüder und deren deutlich gesunkene Arbeitsmoral, weil sie in ihrer Doku zu viel meckern würden. Als Beispiel nannten sie ihr Gejammere über diese „stressige Tour“, die fünf Monate dauere, nach der sie anscheinend völlig fertig nach Hause kamen. Gottschalk meint dazu, dass sie, er und Krüger, früher täglich gespielt hätten, bis zu 200 Mal im Jahr. Die Kaulitz-Brüder wahrscheinlich nur ein Konzert pro Woche, meint der Moderator…
Kommt das auch in der Doku vor? Auf dem Deichbrand 2023 fiel ihre Musikanlage, besser gesagt, irgendein Laptop aus. Daraufhin stürzten sich die Medien auf diese Geschichte und ließen sich darauf aus. Als ihre „Rache“ dann, so möchte ich es mal behaupten, da schmiss uns die Band aus ihrem Musikverteiler raus!! Nicht, dass es uns zu sehr weh tun würde, weil man ja nun eh alles und trotzdem mitkriegt. Allerdings staunten wir über diese Vorgehensweise doch.
Nun, ein Jahr später, auf meiner erneuten Recherche, um ein paar Fragen an die Jungs zu schicken, sah ich auf der Seite, dass man sich erneut zum Newsletter anmelden kann. Sie ist zwar völlig unprofi und kaputt, allerdings Infos drauf. Bis heute haben wir nie mehr News per Mail von Sony zugesendet bekommen. Spannend, spannend. Da bleib ich dran!!
Die Frage: Kommen diese Geschichten auch in der neuen Netflix Serie vor?
Kaulitz Brüder: Netflix Doku soll „inhaltsleer“ sein
Jetzt sind sie in einer Mini-Serie auf Netflix zu sehen und die Presse ist teilweise nicht so sehr davon begeistert. Als sogar „inhaltsleer“ (The Telegraph) wird das Konzept betrachtet und das kann ich gut nachvollziehen. Ob sexuelle Orientierungen oder irgendwelche belanglose weitere Themen, die nicht schon in ihrem Enthüllungsbuch durchgekaut worden sind – was uns nicht noch überraschen würde, hätte noch eine Erdbeere bringen können…
Was die Nummer dabei ist, ist die Tatsache, dass die Brüder keine Götter sind. Fehler sind OK. Nur, muss man sie auch aushalten, damit umgehen, Kritik annehmen und beantworten können. Sie machen das Gegenteil und reagieren eher wie kleine Kinder, denen der Koch heute den Pfannekuchen zum Abendessen nicht machen möchte, weil sie nicht artig waren oder nicht pariert hätten.
Nun treten Tom und Bill mit Tokio Hotel 2024 erneut auf dem Deichbrand auf. Sozusagen, als Versuch, gegen die Schmach des letzten Jahres das Gewissen beruhigen zu wollen. So jedenfalls, interpretiere ich das. Ob Konzertbesucher jedoch vom „Festivalveranstalter“ eine kleine Entschädigung dafür erhalten haben, weil der Gig ja nun 2023 nicht über die Bühne gebracht werden konnte, erinnere ich auf mehrfache Nachfrage, das so geantwortet wurde, sich man sich aus dieser Verantwortung entziehe, weil die Schuld nicht bei ihnen läge. Um sicher zu gehen, habe ich eine erneute Anfrage abgesetzt.
Und die Antwort der Pressestelle lautet konkret: „Bei Festivals können Programmänderungen eintreten. Die Veranstalterin bemüht sich im Falle der Absage einzelner Künstlerinnen/-gruppen um entsprechenden Ersatz. Ansprüche des Gastes wegen der Absage einzelner Künstlerinnen/-gruppen, auch der sog. Headliner, bestehen nicht. Diese Haftungsbeschränkung gilt nicht, wenn die Absage auf Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit der Veranstalterin beruht…“
Eher scheint man bei Tokio Hotel über sein eigenes Versagen bis heute zu schmollen. Wird man das auch in der Netflix Doku sehen?
Nicht berücksichtigt sind dabei meine sehr guten Kritiken zum ersten Hamburg Konzert, gleich nach Corona, zur Beyond the World Tour. Nein. Eher hat man in ihrem Podcast, der jetzt sogar auf Stadion Tour geht, eine Reihe an Namen von Fotografen und Redakteuren aufgezählt, die nun Hausverbote verteilt bekamen, weil sie über einen der wahrscheinlich größten Patzer der Musikgeschichte berichteten. „Der wird nicht mehr eingeladen, weil der ein schlechtes Foto gemacht hat…“
Kaulitz Brüder: Sehen wir diese Storys auch in der Netflix Doku? Schon beschämend, so vorzugehen, finde ich. Da ist es doch besser, sich in einer eigenen Doku selbst zu feiern, um einen „guten Ruf“ zu halten und sich dabei ordentlich auf die Schulter zu klopfen. Denn Arroganz stirbt vielleicht erst am Schluss, Jenseits der Welt.