Mr. Turner – Meister des Lichts
Heute habe ich mir den Streifen um den bekannten Maler Mr. Turner angesehen, der mit seiner Kunst sehr umstritten war. Warum er „Meister des Lichts“ genannt wurde, kann ich kaum verstehen. Denn seine Art der Bildmalerei war doch sehr ungewöhnlich. Eines wurde über den Künstler, der sehr eigensinnig war und seine eigene Galerie an sein Haus angebaut hatte, jedoch deutlich; er wurde bewundert und abgelehnt zugleich. Das zeigen genau zwei Beispiele:
Der Kunstkritiker John Ruskin kauft eines seiner Gemälde und lädt ihn und weitere Freunde in sein Haus ein, um das gebührend zu würdigen. Dabei lobt er den „Meister“ in den Himmel.
Andere Besucher seiner späteren Ausstellungen lehnen ab, was er macht und beleidigen sein Können als „unvollständig“. Queen Victoria äußert sich sehr abfällig und scheint ihn sogar zu verachten. Als Höhepunkt wird Turner noch in einem Theaterstück während seiner Anwesenheit verspottet, über ihn auf der Bühne Witze gemacht. Danach ertränkt er sich im Alkohol…
In einer Zeit, in der die Industriealisierung voranschreitet, sucht Turner mit seiner Familie genau das Gegenteil, Ruhe. Der Film setzt dort ein, als der Maler um 1826 nach einer langen Reise nach England zurückkehrt. Gewünscht hätte ich mir mehr Szenen aus diesem Jahrhundert, die zeigen, wie sich die Menschen und die Technik wandeln. Stattdessen wirkt mir das zweieinhalbstündiges Epos ein wenig zu lang gestreckt. Alles, was es hier zu erzählen gibt, wäre auch in 90 min möglich gewesen.
Irgendwie hat mich diese angekündigte Bildgewalt nicht so gepackt. Die Figur Turner, die vom Schauspieler Timothy Spall gespielt wird, der unter anderem auch bei „Harry Potter“ mitspielte, schon. Zwei Jahre soll er unterrichtet worden sein, um sich den Pinselstrichen anzunähern. In Cannes bekam er dafür den Darstellerpreis verliehen.
Glückwunsch.