Fashion Week Berlin: Vom großen Willen, die Modewoche nicht sterben zu lassen
Fashion Week Berlin: Vom Willen, die Modewoche nicht sterben zu lassen, ohne die Sponsoren wie Benz. Was bleibt sind Erinnerungen an Chaos, Verspätungen und erneut weite Wege. Front Row: Von den Designern in die erste Reihe gesetzt, die Platte gecrasht oder das Kraftwerk in Oberschöneweide reaktiviert – Die Berliner Modewoche war dieses mal einer Organisations-Überraschung unterlegen. Unsere Geduld und Nerven wurden so auf die härteste Probe ever gestellt!
Was man allerdings sagen muss, ist, dass die Berliner um die Fashion Week kämpfen, sie nicht sterben lassen wollen. Kilian Kerner rief Ostertag, ruétz und Reinke an, um ein neues Bündnis zu formen, den W.E4. Fashion Day! Andere Designer reaktivierten Locations, von denen man nicht glaubte, dass es sie noch gibt. Denn Dank des Wegfalles des Sozialismus sind Werkgelände, die einst zum Abriss freigegeben waren, von Kunstprojekten gerettet worden. Die PLATTE.Berlin ist seit eineinhalb Jahren schon immer wieder mal, durch außergewöhnliche Events im Gespräch, über die dann die halbe Szene tuschelt…
Es sollte die „Beste“ werden, die Berlin jemals gesehen habe, mit mehr als 25 Modemachern. Der Versuch machte klug, denn es hakte doch gewaltig. Nicht eine einzige Show begann pünktlich.
Fashion Week Berlin: Vom Willen die Modewoche nicht sterben zu lassen
In den Kant–Garagen oftmals, ging es bis zu zwei Stunden später los, als angesetzt. Ebenso auch die Show von Jean Gritsfeldt im Kraftwerk Oberschöneweide. Sein Team schickte noch am Tag nette Erinnerungen per mail raus, sodass eine spontane Entscheidung es erlaubte, dort hinzufahren. Die gewagten ukrainischen Looks stachen teilweise total hervor und erinnerten an diese Mentalität. Back to the Roots, mit Schapkas und Stiefeln.
In der Platte sorgte die ADIDAS Fake-Show, gleich am Montag, für ordentlich Zündstoff, der sogar durch die Medien ging! RTL, NTV und VOX stürzten sich regelrecht auf das Thema. Bei Anja Gockel dagegen, im Hotel Adlon, war es wegen der Verpflegung und After Show einfach entspannter und durch die Vorstellung des „Freundes“ Harald Glööcklers „Neue Muse“ sogar frisch. Sogar um Wasser für sein Hündchen, welches ihn als Accessoires begleitete, wurde sich gekümmert.
Fashion Week Berlin: Modewoche soll nicht sterben
Die NEO.Fashion wurde gleich ganz abgesagt! Die PREMIUM–Messen, für die man sich wegen der Zeitprobleme gar nicht anzumelden brauchte, sind ebenso zurück, haben es, mit dem Versuch nach Frankfurt abzuwandern, nicht geschafft, ohne Berlin zu überleben. Reumütig ist man zurück, hat die „Mode-Hauptstadt“ erneut aufgesucht. Allerdings nicht mehr am Gleisdreieck, wo wir damals beste Mode-Partys mit krassen DJ´s erlebten, sondern zu den Messehallen! Zu weit weg, um die Shows im Centrum nicht zu verpassen! Da müssen die schon Rockstars hinholen, um die Massen zu halten!
In den BOLLE Festsälen, zum Beispiel, war ich, wie fast immer durch die Verschiebungen, viel zu früh vor Ort und konnte schon in die „Lobby“ hineinhuschen, bevor das offizielle Einlass-Chaos begann. Denn eine Stunde lang ließ man oft leichtbekleidete Fashionfreunde vor der Tür stehen, bevor man ein Einsehen hatte. DAS muss besser werden!
Dazu hörte man Gespräche der unorganisierten Security mit, die gar nicht wussten, was sie überhaupt tun, wen sie reinlassen sollten und wen nicht. Es war ihnen irrerweise nicht bekannt, dass es die zugewiesenen Tickets erst am Counter, in der ersten Etage ausgehändigt gibt, die es erlauben, eine der Präsentationen zu besuchen…