Kay Ray

Rauchen und Saufen im Theater – Der alte Kay Ray ist zurück

Hamburg, Schmidts Theater, 06.07., 00:15.
Abgenommen hat er, wieder „angefangen zu rauchen“ und ist endlich zurück im Schmidt´s. Zwar erst einmal nebenan des Tivoli, aber: „Ich danke dem Theater, dass sie mich wieder aufgenommen haben. Ich will einfach nur meinen Spaß machen, mehr nicht…“

Und den versteht nicht jeder! Auch der tz-Kritiker von Jörg Heinrich, schon 2013 nicht: „…der braucht Hilfe!“, meint er sehr humorlos und verwechselt sogleich Liedke mit Lüdke. Vielleicht (deshalb?) meint der Entertainer gleich am Beginn in Hamburg fast entschuldigend, dass über alles und jeden Witze gemacht werden dürfte. Auch über Moslems, Rollstuhlfahrer, Costa Cordalis und Flüchtlinge.
Das sehe ich genauso und freue mich auf diese tabulose Nacht. Denn so kennt man diesen Mann. Zu Beginn war zu befürchten, dass seine Stimme ein wenig heißer zu sein schien, der dadurch vielleicht nicht durchhalten könnte. Das war jedoch nicht der Fall.

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Kay Ray im Schmidt Theater.

Wenn sie (auch) aus Buxtehude da sind…

Ausverkaufte Hütte, das macht Spaß. Vor mir saßen zwei Mädels aus Buxtehude. Kein Scherz: „Mein Mann holt uns nachher wieder ab…“! Aha. Eine will grade heute erst, zu ihrer persönlichen Nacht-Premiere, ihren ersten „Zeitungsartikel“ von Kai David in die Hände bekommen haben, den ihr ein Arbeitskollege gezeigt haben will und war sichtlich immer noch im Verwirrzustand: „Macht der wirklich nur schlimme Sachen auf der Bühne, so, wie das hier steht?“, fragt die allen Ernstes. „Nein“, sage ich. „Nicht nur.“ Denn nicht zu vergessen ist, dass Kay Ray in erster Linie auch Sänger ist. Und wenn er während der Show ordentlich geraucht und getrunken hat, so, wie am 05.07. im Schmidt Theater, dann macht er mit seinem Geschlechtsteil gerne ein paar Figuren, frisiert Haare oder nimmt am Ende ein „Marianne Rosenberg-Bad“ alias Wasserschlacht, wenn ich das frei so nennen darf. Letztere fand leider nicht statt. Wie schade.

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Henning schleppt nen Riesen-Joint über die Bühne…

Erst gehen sie ins Schmidt, dann zu Kay Ray

„Zuerst gehen alle ins Schmidt Theater oder, wie früher, ins Tivoli und DANN erst zu Kay Ray!“, meint ein Fan, der es wissen will und sich total freut, dass es jetzt wieder, und zwar schon seit einiger Zeit auf der Reeperbahn weitergeht. So, jedenfalls, muss wohl der Zuschauerschwund zu rechtfertigen gewesen sein, als im „Asylschuppen“ (so nenne ich den mal) Grünspan nach und nach immer weniger diesen „Provokateur“ sehen wollten. Zuvor verließ er sein altes Zuhause, das Tivoli, wegen „Unstimmigkeiten„…

Aber in dieser neuen/alten Location ist alles (fast) wieder so, wie es früher war: Leute nicken in den letzten Reihen ab und an ein, weil es Samstagfrüh um 00:15 (erst) losgeht, vorab der Alkoholkonsum mehr oder weniger stattgefunden hat, feiern Junggesellen ihren Abschied oder . Gegen 02:45 oder gerne weit aus später, endet das Programm ohne Pause. Es gab Fälle, da dauerte es bis 04:00 Uhr, bis Schluss ist, je nachdem, wie gut drauf der als geborene Lüdke ist.

Schlagfertig, wie eh und je!!

Seine Spritzigkeit hat der um die 50-jährige keineswegs verloren. Im Gegenteil. Er ist schlagfertig und schnell, wie eh und je, geht auf das Publikum ein, springt sofort auf Situationen, die sich spontan auftun, an. Wenn jemand in der ersten Reihe aufsteht und an den Tresen, was zu trinken holen will, schaltet er sich ein und ordert auf seine Rechnung. Rauchen? Bitte auf der Bühne. Sein „Praktikant“ Henning hat da was dagegen und will Verträge unterschrieben haben. Ha, kommt aber zwischendurch mit einem Riesen-Mega-Joint auf die Stage…

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…und dann fällt die Hose. Handy her für Bilderstory. 

Diese Gags, diese Gags = FSK 18?

„Kack-Witze, ordinäre Gags und vieeel Sex-Humor: „Ich habe wieder angefangen zu rauchen. Jedenfalls besser als früher, da habe ich gekokst, wie ´n Blöder…“ Einer schreit rein: „Ich habe Poppers…“. „Heute weiß von diesen Fruchtzwergen doch keiner mehr, was das ist…“
Oder der hier: „Ich habe mir alles gebrochen, was man sich brechen kann. Habe überall Schrauben und werde nicht sterben, ich werde verrosten, weil alles kaputt ist. Die Schulter vom Radunfall und diese Schulter mit Inline-Skater…“
Und dann fällt die Hose. Die Zigarette und Brille werden mit an den Ho(d)senboden eingearbeitet, um ein freundliches Gesicht zu bauen… Das gelingt wunderbar und amüsiert.

Die Leute schreien und lachen sich kaputt

Ich hatte mein „Kassettenrecorder“ meines Handys mitlaufen lassen, um mir ein paar Tage später ein „Bild“ machen zu können. Und wirklich, es ist lustig, zuzuhören. Die Leuten schreien sich schlapp, ehrlich.
Zugegeben, normalerweise liege ich um diese Zeit im Bettchen, daher bin ich ein paar Minütchen weggenickt. Aber schnell war ich wieder fit, als die Hoden, ähhhm Hosen fallen gelassen wurden und die Figuren im Mittelpunkt standen…
In dieser Nacht war ich so frei, wie noch nie in Hamburg.
Danke, Kay Ray.