Studio 54: STORY über New Yorker Club Nachtleben – Aufstieg und Fall
Promis, Drogen, Geld: Der Aufstieg und der Fall des STUDIO 54 New York, den Stars aus der Musik- und Filmbranche miterlebten. Nie zuvor und danach hat es sowas gegeben. Derzeit habe ich erneut eine Story wiederentdeckt, die mich irgendwie träumen lässt und begeistert hat.
Es war doch tatsächlich zu der Zeit, als Humans, auch im Film, noch als „Negro“ bezeichnet wurden, nur Bares Wares und die analoge Party DAS Ding überhaupt war. Es tanzte der Müllmann mit dem Versicherungsmakler und das Model neben den Prominenten.
Tänzer in Käfigen, ausgefallene Deko, keine Topless-Regeln – Der New Yorker Nachtclub Studio 54, der unteranderem im Eimsbütteler Club TRINITY, heute Delphi Show Palast 2.0, in den Neunzigern einen eher zweitklassigen Ableger fand, war ebenso für seine Events bekannt. Allerdings nicht für wilde. Zwar tanzten hier Grace Jones und Prince, aber die Norddeutschen sind da doch prüder unterwegs. Später war es nur noch die China Lounge, die dieses Image aufbauen und halten konnte. Bis auch hier das Ende kam.
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STUDIO 54: Blu-ray über Aufstieg und Fall einer Disco
Eher war das vom Theater zur Disco umfunktioniert kleinere Symbol für Exzentrik und das gespielte Lebenshochgefühl eines halben Jahrzehnts in Hamburg. Drogen gab es hier seit eher ebenso, Exzesse weniger. Von hemmungslosem Sex, wie es im Original auf der Galerie in New York reichlich gegeben haben soll, war hierzulande jedenfalls nichts zu spüren. Im Gegenteil… Soweit die Unterschiede.
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Aus Müll Gold gemacht
Es gab zwar keinen Adel, jedoch Prominenz. Das wusste auch Steve Rubell, dem man nachsagt, ein durchgeknalltes Genie zu sein und aus Müll Gold gemacht zu haben. Mit einer Idee, ein paar finanziellen Möglichkeiten und seinem Instinkt durch PR und die Presse so große Aufmerksamkeit zu erregen, dass JEDER hin wollte, wurde ein begehrter Ort etabliert. Dementsprechend war die Türpolitik echt brutal; Du ja, du nein. Die Massen bettelten förmlich um Einlass.
Wer es dann geschafft hat, erlebte Inszenierungen, wie die Würdigung Truman Capotes. Zu ehren seines frisch gel(ü)ifteten Gesichts, schwebt ein echter Engel mit Spiegel in der Hand auf den Dancefloor herab, um ihn zu überreichen: „Und, damit die Nähte ganz sicher halten, sollten wir alle auf Holz klopfen…!“, meint Steve am DJ-Micro. Und schon schließt sich der nächste Live-Act an…
Studio 54: Eine irre Story über Aufstieg und Fall der berühmten Disco
In der Doku erzählt zum ersten Mal einer der beiden Gründer vom Aufstieg und Niedergang des Mythos Studio 54., warum sie es bis zum Mega-Erfolg schafften. Schließlich trafen sich die A-Promis der Welt, kamen aus Ölstaaten extra für eine Nacht angeflogen, chillten in VIP-Räumen, die extra in Kellern eingerichtet wurden. Außerdem war alles erlaubt, auch Nacktheit.
Der Film auf Blu-ray, der im Directors Cut teilweise mit qualitativ schlechten Szenen aufwartet, weil die Originale vernichtet wurden, gibt einen coolen Einblick in die Kinoversion. Ausschweifenden Feiern mit Weltstars wie Andy Warhol, Liza Minelli und auch Michael Jackson, der da ab und an aufgetaucht sein will, sorgten für gutes Fotomaterial…
Es war nämlich verdammt wichtig, irgendwie auf einem Foto in die Zeitung zu kommen oder als „Tresenmodel“ so aufzufallen, um entdeckt zu werden.
Soundtrack von STUDIO 54
Der Soundtrack spielt eine enorme Rolle. Von Diana Ross über Candy Staton und Sylvester mit You Make Me Feel geht es musikalisch durcheinander voll durch den Pop der Siebziger und Achtziger. Portraitiert wird ANITA, die von Salma Hayek gespielt wird und sich über Drogen, welche im Club auf einem Tablett serviert wurden, die richtigen Kontakte erkauft, dadurch über Billie Auster, die alle kennt, an ein Label gelangte, welches die Sängerin dann produzierte.
Der junge Ryan Phillippe ist Shane O‘Shea, der als durchtrainierter Barkeeper einige Monate lang den sogenannten Fünf-Minuten Ruhm genießt, als er sich zuvor von Türsteher und Clubbesitzer Steve anheuern lässt.
Fazit
Wirklich unterhaltsames Kino, welches zwar vom Storytelling arm ist, im Gegensatz dazu den gute Charm und das Feeling der Luftblasen-Dekadenz der Märchenwelt von Steve Rubell wunderbar abbildet.
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