Circus Europa: „Stress“ mit Tierorganisation PETA zur Premiere in Hamburg
Vor dem Circus Europa in Hamburg protestierte am Samstag zur Premiere die Tierschutzorganisation PETA mit einer einstündigen Aktion. Die Polizei überwachte das. Wie die Eröffnung sonst war, das lest ihr hier…:
Die Fragen, warum und welche Tiere sich denn dort immer noch verirrt haben dürften, blieben kaum offen. Weil Ponys und Kamele im Kreis laufen sollen, wurde erneut ein Protest angezettelt. Deshalb demonstrierten PETA-AktivistInnen vor dem Zelt und verkündeten ihre Forderungen, keine Vierbeiner mehr einzusetzen.
Es wurde zunächst gelacht und gekichert. Dann gab der Fotograf eines großen Hamburger Tagesblattes, der diese Nummer gegen 15 Uhr zum Fototermin begleitete, sogar ordentliche Anweisungen, wie: „Nicht Lachen, jetzt, das ist hier ein ernstes Thema..!“. Und wie auf Knopfdruck verzogen sich die Mundwinkel der ProtagonistInnen von oben zu fast ernst. Wollte der noch eine Inszenierung daraus machen?
Circus Europa Hamburg: PETA äußert sich
Besonders nach der Pause war von dem ganzen Gedöns nichts zu sehen. Trotzdem heißt es: „Tiere sind keine Schausteller – egal ob Lama, Kamel oder Pony. Artwidrige Haltungsbedingungen, Dressur und Auftritte im Zirkus bedeuten für sie ‚Stress‚ und Leid“, so Tim Schömer, Streetteam-Leitung auf der Seite von PETA.
Tolle Künstler, tolles Programm
Es soll sogar noch eine Aktion folgen, in der ein/e verkleidete/r AktivistIn in einem Käfig verschwinden, ein anderer mit einer Peitsche Macht symbolisieren soll.
Das Programm der Künstler ist überraschend sehr gut. Star-Clown Anatoli Akerman ist dabei, der mich gleich an der Kasse in die Mangel nahm, allseits vom Circus Roncalli bekannt ist. Das Duo Vitalys streckt und reckt sich auf ihrer Empore und die Rivera Brothers, die mit ihrem „Todesrad“ durchdrehen, begeistern regelrecht das Publikum.
Fazit
Apropos Publikum. Das die Ränge nur halb leer waren, überraschte mich dann doch. Ob das mit dem „Stress“ von PETA zur Premiere in Hamburg des Circus Europa zu tun hatte – mag sein. Denn gerade ein Opening müsste rappelvoll sein, so, wie es eben beim Roncalli der Fall ist, der übrigens mit tollen Hologrammen arbeitet, anstatt Tiger durch die Arenen laufen zu lassen. Ob sich das hin zum vollen Haus noch bessern, also wegen des anhaltenden Tierlos-Trendes noch einmal ändern wird? Vom Betreiber Angelo Frank gab es auf meine Nachfragen keine Antwort dazu. Schade… Seit dem 06. April gastiert der Circus nun auf der Moorweide…